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Preissturz in Folge Angebotsüberschwemmung

26.07.2018 (AMI) – Die zunehmende Futterknappheit verschärft sich noch. Zusätzlich droht der Mais als wichtigstes Grobfutter in der Rinderhaltung, speziell bei Milchvieh, zu verwelken. Erste Anzeichen deuten drauf hin: In etlichen Beständen sind die Maisblätter bereits eingerollt und gelb.

Viele Milchviehhalter hoffen auf Regen, doch die Hitze bleibt. Auch die nächsten Tage verspricht keine Trendwende. Es sind kaum noch Reserven aus dem letzten Jahr vorhanden, da in vielen Gegenden die Ernte durch viel zu viel Regen ersoff.

Nun bangen Landwirte um die Winterfütterung. Zukauf von Futter ist relativ teuer und aufwendig. Aus der Not heraus wird in die Tierbestände eingegriffen. So werden verstärkt Rinder aussortiert und zur Schlachtung gegeben. Normaler Weise werden von den landwirtschaftlichen Betrieben um diese Zeit lediglich kleine Tierzahlen zur Schlachtung gegeben.

„Auf einen Schlag melden Tierhalter mitunter 20 bis 30 Rinder an und fragen nicht einmal nach dem Preis, sondern wann kannst du kommen?“, so die aktuelle Aussage eines Viehhändlers. Im Juli sind bisher bundesweit 20 % mehr Kühe (im Schnitt sonst üblich: 20.000 St. je Woche) geschlachtet worden als zur gleichen Zeit des Vorjahres. Vereinzelt wird auch davon berichtet, dass Bestände aufgelöst werden. Die Folge ist ein noch nie dagewesener Preissturz. In den vergangenen vier Wochen verloren die Schlachtkuhpreise rund 40 Ct/kg Schlachtgewicht an Wert. Tendenz: Weiter fallend.


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Beitrag von Matthias Kohlmüller
Marktexperte Fleisch- und Geflügelwirtschaft

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

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