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Wie geht es weiter an den Agrar- und Rohstoffmärkten?

12.09.2018 (AMI) – Die Beantwortung dieser Frage wird derzeit durch die anhaltende Dürre bestimmt, die zu Ernteausfällen und Futtermittelknappheit führt. Vor diesem Hintergrund diskutierten am 11. September Gäste und Marktexperten der AMI über die daraus resultierenden Konsequenzen für die gesamte Agrar- und Ernährungsbranche. Gelegenheit dazu bot das AMI Markt Seminar Kompakt.

Neben Entscheidern aus dem Ernährungsgewerbe und dem Großhandel begrüßte die AMI Berater aus dem Dienstleistungssektor und aus den Fachverbänden. Die Teilnehmer des Markt Seminars profitierten vom intensiven Dialog mit den Marktanalysten der AMI aus den Bereichen Getreide und Ölsaaten, Milch und Milchprodukte, Vieh und Fleisch sowie der Verbraucherforschung.

Für alle Interessierten, die keine Gelegenheit hatten am Markt Seminar teilzunehmen, bieten wir die AMI Markt Charts Kompakt „Wie geht’s es weiter an den Agrar- und Rohstoffmärkten“ an. Nutzen Sie die aktuellen Daten und Fakten für Ihren kompakten Überblick zu den wichtigsten Märkten.

Bereich Getreide und Ölsaaten:

Steigen die Getreidepreise weiter und wie entwickelt sich die Nachfrage der Veredelungsbetriebe aufgrund der Dürre? Kompensieren die global großen Getreideernten das Defizit in Europa und Deutschland? Diese Fragen standen im Mittelpunkt des Vortrages von AMI Marktexpertin Wienke von Schenck, Marktanalystin Pflanzenbau. Dazu stellte sie zunächst die Lage an den globalen Märkten für Mais, Weizen und Ölsaaten vor und deren Einfluss auf die Weltmarktnotierungen. Diese sind aufgrund der globalen Handelsströme auch maßgeblich für den europäischen und deutschen Markt. Die Auswirkung der Dürre auf die europäischen Ernten und deren Auswirkung auf die Handelsbilanzen wurden genauso analysiert, wie die Versorgungslage in Deutschland mit Getreide und Ölsaaten. Die Auswirkung der Trockenheit auf den Futtermittelmarkt erhielt einen besonderen Schwerpunkt und der Vortrag schloss mit einem Ausblick für die kommenden Monate.

Bereich Milch und Milchprodukte:

Welche Auswirkungen hat die hiesige Trockenheit auf die nationalen und internationalen Rohstoff- und Produktmärkte? Bleiben die Butterpreise überdurchschnittlich und die Eiweißseite schwach? Welchen Effekt haben die steigenden Erzeugerpreise auf die Milchproduktion? Diese Fragen beantwortete Andreas Gorn, Marktanalyst Milch und Milchprodukte. Dazu stellte er zunächst die Lage am globalen Milchmarkt vor, die auf Grund der hohen internationalen Vernetzungen im Handel auch die Rahmenbedingungen für die Entwicklungen in Europa und Deutschland vorgibt. Für diese beiden Regionen erfolgte dann die Betrachtung der Entwicklungen von Angebot und Nachfrage sowie der Preisentwicklungen von den Rohstoffen bis zu den Verbrauchermärkten. Der Vortrag endete mit einem Ausblick für die kommenden Monate inklusive einer Schätzung der Milcherzeugerpreise bis in das vierte Quartal hinein.

Bereich Vieh- und Fleischmarkt:

Wie entwickeln sich die Preise am Schweinemarkt? Was sind die Hintergründe und wie reagieren die Betriebe auf die Futterknappheit infolge der Missernten? Antworten auf diese Fragen lieferte Matthias Kohlmüller, Marktanalyst Vieh und Fleisch. Außerdem wurden Fakten zum sich wandelnden Schweinemarkt in China, der USA und den expandieren Ländern in der EU mit aktuellen Prognosen zu den führenden internationalen Wettbewerbern und Importeuren vorgestellt. Sorgenkind Nummer eins am Inlandsmarkt ist der drohende Strukturbruch in der deutschen Sauenhaltung. Die drei K-Fragen (Kastenstand bei den Sauen, Kastrationsverbot ohne Betäubung ab 2019 und Kupierverzicht der Schwänze bei den Ferkeln) und die fehlenden praktikablen Lösungen führten zu reger Diskussion. Beim Rindermarkt ist die Situation etwas entspannter, da sich die nationale Rindfleischnachfrage, anders als bei Schweinefleisch, weiter positiv entwickelt.

Bereich Verbraucherforschung:

AMI Marktanalyst Thomas Els lieferte Einblicke in das Seelenleben und den Einkaufswagen der Verbraucher. Diese äußern sich zunehmend anspruchsvoll, was ihren Konsum betrifft. Das gilt für Nahrungsmittel ganz besonders. Die günstige wirtschaftliche Entwicklung, die sich auch in Einkommenszuwächsen niedergeschlagen hat, schafft den erforderlichen finanziellen Spielraum. Doch nicht immer stimmen die geäußerten Wünsche und Ansprüche mit dem tatsächlichen Kaufverhalten überein.

In einigen Segmenten wirken teils kräftige Preiserhöhungen als Appetitzügler. Allerdings hat sich bei frischen Nahrungsmittel im Jahresverlauf der Preisabstand gegenüber dem Vorjahr deutlich reduziert. Im August 2018 haben diese im Durchschnitt noch 2,5 % mehr gekostet als vor einem Jahr. Die Dürre taugt dabei nur bedingt als vermeintlicher Inflationstreiber. Denn nicht immer schlagen Änderungen der Rohstoffpreise unmittelbar auf die Verbraucherpreise durch. Aktuell sind es vor allem steigende Energiekosten, die für ein Anziehen der Teuerungsrate verantwortlich sind.

Erhalten Sie jetzt einen kompakten Überblick zu den Entwicklungen an den Agrar- und Rohstoffmärkten und bestellen Sie Ihre Ausgabe der AMI Markt Charts Kompakt bequem online oder per Bestellformular.

Mehr Informationen zu weiteren Seminaren der AMI finden Sie unter AMI Seminarprogramm 2018.

Beitrag von Thomas Els
Bereichsleiter Verbraucherforschung

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

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Deutschland | Agrarwirtschaft | Markttrends

Wie geht es weiter an den Agrar- und Rohstoffmärkten?

09.09.2019 (AMI) – Nachhaltigkeit oder Wirtschaftlichkeit, Globalisierung oder Protektionismus, Preis oder Qualität – Was bedeutet das für die Akteure entlang der Wertschöpfungskette? Das und Vieles mehr erfahren Sie beim AMI Markt Seminar Kompakt am 24.09.2019 in Bonn.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI-Rohstoffindex im August stabil

30.08.2019 (AMI) – Mit einem minimalen Plus von 0,2 % gegenüber Vormonat verblieb der AMI-Rohstoffindex nahezu unverändert bei rund 132 Punkten. Damit liegt das Ergebnis etwa 1,3 % unter dem Wert des Vorjahresmonat. Preisrückgänge bei Getreide und Raps standen im August stabilen Tendenzen auf den Fleischmärkten gegenüber. Die erwartete Erholung für die Produzenten am Milchmarkt blieb vorerst aus.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

Saisonbedingt leichte Rückgänge an den Agrarrohstoffmärkten

26.07.2019 (AMI) – Der deutsche Agrarrohstoffindex schloss im Juli mit einem Minus von 0,9 % im Vergleich zum Vormonat und landete bei 133 Punkten. Das Ergebnis zum Vorjahresmonat wurde trotz des saisonbedingten Rückgangs um rund 3,4 % übertroffen. Steigende Erntemengen prägten den Getreidemarkt während Milchprodukte und Fleisch ferienbedingte Nachfragerückgänge verzeichneten.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

Trotz schwankender Preise Agrarrohstoffindex im Juni stabil

28.06.2019 (AMI) – Mit knapp über 134 Punkten schließt der deutsche Agrarrohstoffindex im Juni nahezu unverändert mit einem Plus von 0,3 % gegenüber Vormonat, übertrifft jedoch das Niveau des Vorjahres um 5,7 %. Trotz widriger Witterungsbedingungen beim Getreide und saisonal bedingtem Nachfragerückgang nach Milchprodukten stagnierten die Preise. Der erwartete Preisanstieg am Fleischmarkt blieb zudem aus.   Mehr

Deutschland | Agrarwirtschaft | Markttrends

AMI-Akademie geht an den Start

19.06.2019 (AMI) – Der Startschuss für die AMI-Akademie ist gefallen. Globalisierung, Digitalisierung, neue Richtlinien bei der Verpackung oder der zunehmende Wunsch nach Bio-Produkten, die Märkte wandeln sich und damit auch die Anforderungen an die Branche.   Mehr

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Digitalisierung – Ihre Chance neue Erlösquellen zu eröffnen

03.06.2019 (AMI) – Werden Sie Teil des Forschungsvorhabens EVAREST und nehmen Sie an unserer Online-Umfrage teil. Nutzen Sie dadurch die Möglichkeit, die Digitalisierung in Ihrem Unternehmen aktiv mitzugestalten. Profitieren Sie von der Schaffung neuer Erlösquellen durch EVAREST, indem bislang ungenutzte Daten in Datenprodukte überführt und zum Wirtschaftsgut gemacht werden.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

Agrarrohstoff-Index im Mai stabil

31.05.2019 (AMI) – Der deutsche Agrarrohstoff-Index verbleibt mit einem Plus von 0,4 % im Mai nahezu unverändert auf einem Stand von knapp 134 Punkten. Das Niveau des Vorjahres wurde um 7,0 % übertroffen. Den erneut gestiegenen Preisen am Fleischmarkt standen dabei schwächere Tendenzen am Milchmarkt und geringere Umsätze am Getreidemarkt gegenüber.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

Agrarrohstoff-Index im April mit Aufwind

26.04.2019 (AMI) – Nach stetigem Rückgang seit August 2018 hat sich der deutsche Agrarrohstoff-Index im April erholt und um 3,5 Punkte auf 133,2 zugelegt. Das Niveau des Vorjahres wurde dabei um 6,1 % übertroffen. Zurückzuführen ist das Plus insbesondere auf den gestiegenen Schweinefleischpreis. Der Milchmarkt hat sich hingegen abgeschwächt.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

Agrarrohstoff-Index im März etwas schwächer

29.03.2019 (AMI) – Im März hat der deutsche Agrarrohstoff-Index weitere 1,2 Punkte verloren und liegt bei 129,6 Punkten. Das Vorjahresniveau wurde aber um 2,0 % übertroffen. Während der Index für Getreide kräftige Einbußen hinnehmen musste, hat sich der Fleischmarkt befestigt. Am Milchmarkt sind stabile Tendenzen zu verzeichnen.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI Rohstoffindex hat im Februar weiter nachgegeben

01.03.2019 (AMI) – Der Index der AMI für deutsche Agrarrohstoffe hat im Februar mit 130,2 Punkten leicht um 0,6 % nachgegeben. Dabei setzten insbesondere die schwächeren Getreidepreise den Index unter Druck. Die Preise für Schlachtschweine und -rinder tendierten hingegen leicht fester.   Mehr