Europa | Kernobst | Marktprognose

Erntedefizite bei Bio-Äpfeln in Europa

03.08.2017 (AMI) – Nachtfröste, Alternanz, starker Junifruchtfall – viele Faktoren beeinflussen die Bio-Apfelernte in diesem Jahr. Erste Prognosen gehen von einer sehr viel kleineren Menge aus. Vor allem die Minusgrade in der zweiten Aprilhälfte und Anfang Mai sorgen für erhebliche Ausfälle. Teilweise erreichen die Ernten weniger als 50 % der Vorjahresmenge. Die von Jahr zu Jahr steigende Nachfrage zu erfüllen stellt eine Herausforderung dar.

In fast allen Anbaugebieten fehlen Äpfel

Ende Juni traf sich das Europäische Bio-Forum (EBF). Thema war unter anderem eine erste Einschätzung der diesjährigen Apfelernte. Infolge der in den meisten Anbaugebieten ungünstigen Produktionsbedingungen fällt das Resümee einhellig aus. So geht man von einer deutlich kleineren Erntemenge aus. Im Vergleich zu 2016 werden innerhalb des EBF voraussichtlich 26% weniger Äpfel zur Verfügung stehen. Vor allem in Deutschland wird mit einem deutlichen Rückgang gerechnet. Gegenüber dem angebotsstarken Vorjahr fehlen mehr als 50%.

Weniger Aktionen im Lebensmitteleinzelhandel

Während im Vorjahr kleinere Bio-Apfelernten wie beispielsweise in Österreich durch die Erntemengen in anderen Anbaugebieten ausgeglichen werden konnten, schließt sich eine Kompensation in diesem Jahr aus. Die Menge wird dem wachsenden Bedarf an den Märkten nicht nachkommen können. Um nicht so stark von dem Ziel einer ganzjährigen Belieferung des Lebensmitteleinzelhandels (LEH) abrücken zu müssen und Gefahr zu laufen preislich zu überdrehen, werden in der kommenden Saison weniger Aktionen initiiert.

Nachfrage steigt und steigt

Alleine in Deutschland wurden nach Angaben der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) von Januar bis Juni dieses Jahres mehr als 52 Mio. EUR im Einkauf für Äpfel ausgegeben. Gegenüber den ersten sechs Monaten des Vorjahres ein Sprung von fast 18 %. Damit setzt sich der Trend der Vorjahre weiter fort. Parallel dazu stieg die Menge auf annähernd 18.000 t.

Allerdings sind die Konsummengen im Kernobstbereich eng mit der jeweiligen Ernte verknüpft. Viele Äpfel fördern den Konsum. Bei schwachen Ernten werden Importe hinzugezogen, allerdings gehen einige Verbraucher in Deutschland diesen Schritt nicht mit. So schwanken die eingekauften Mengen in Abhängigkeit mit dem Angebot aus der Region.

Eine anstrengende Saison steht bevor

Für die kommende Apfelsaison mit der deutlich kleineren Ernteprognose für ganz Europa wird man die Mengen strecken. Das in Deutschland fehlende Angebot ist nicht durch Importe aus anderen europäischen Anbaugebieten auszugleichen, da es überall an ausreichenden Mengen mangelt. Es wird mit einem deutlichen Preisanstieg gerechnet. Für den Produzenten und für den Handel werden die Erntedefizite aber nicht zu hundert Prozent durch höhere Preise zu kompensieren sein. Unterm Strich wird der Umsatz voraussichtlich kleiner ausfallen.

Weitere Details zu der Apfelernte in Europa und der Nachfrage für Obst und Gemüse finden Sie in der Markt Woche Obst und Gemüse.

Beitrag von Ursula Schockemöhle
Marktexpertin Gartenbau

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück
Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI-Agrarrohstoffindex knapp über Vormonat

04.04.2024 (AMI) – Der AMI-Index für deutsche Agrarrohstoffe ist im März leicht um 0,5 % gestiegen. Mit 131,1 Punkten liegt der Index aber rund 11 % unter dem Vorjahreswert. Auf breiter Front gaben die Erzeugerpreise für Getreide im März nach, während die Forderungen für Schlachtschweine und -kühe anzogen.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI-Agrarrohstoffindex knapp unter Vormonat

27.02.2024 (AMI) – Der AMI-Index für deutsche Agrarrohstoffe ist im Februar leicht um 0,2 % gesunken. Mit 130,5 Punkten liegt der Index aber rund 15 % unter dem Vorjahreswert. Auf breiter Front gaben die Erzeugerpreise für Getreide und Raps im Februar nach, während besonders die Preise für Schlachtkühe anzogen.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

Erzeugerpreise zum Jahresauftakt gut behauptet

05.02.2024 (AMI) – Der AMI-Index für deutsche Agrarrohstoffe ist im Januar leicht um 0,4 % gestiegen. Mit 131,6 Punkten liegt der Index aber rund 16 % unter dem Vorjahreswert. Während die Erzeugerpreise für Rohmilch den fünften Monat in Folge angestiegen sind, standen die Preise für Getreide, Raps und Schlachtschweine im Januar unter Druck. Mit dem Jahreswechsel hat die AMI ihren Index auf das Basisjahr 2020 umgestellt.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI-Rohstoffindex verzeichnet Plus zum Jahresende

22.12.2023 (AMI) – Im Dezember legte der Index für deutsche Agrarrohstoffe zu. Mit 167,7 Punkten lag dieser rund 1,1 % höher als im vorangegangenen Monat, aber immer noch 19,0 % niedriger als zum selben Zeitpunkt im Vorjahr. Besonders die Erzeugerpreise für Raps und Milch legten zu.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

Agrarrohstoffe unter Druck

11.12.2023 (AMI) – Nach der Preisexplosion 2022 war das Jahr 2023 von sinkenden Erzeugerpreisen für Agrarrohstoffe geprägt. Es gab allerdings auch Ausnahmen. Zudem lagen die Preise immer noch deutlich über dem Niveau der Jahre vor 2022.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI-Rohstoffindex stabilisiert sich im November

04.12.2023 (AMI) – Im November 2023 stabilisierte sich der AMI-Rohstoffindex bei 166,1 Punkten, lag damit aber deutlich unter den 211,0 Punkten, die im November 2022 ermittelt wurden. Niedrigere Erzeugerpreise für Schlachtvieh standen dabei höheren Preisen für Milch gegenüber.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

Erzeugerpreise geben weiter nach

30.10.2023 (AMI) – Der Index für deutsche Agrarrohstoffe gab im Oktober 2023 erneut nach und erreichte 168,9 Punkte, ein Minus von 0,7 % gegenüber Vormonat. Besonders die Erzeugerpreise für Raps, Mais sowie Schlachtschweine tendierten schwächer. Die höheren Preise für Milch und Jungbullen konnten den Rückgang nur limitieren.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

Rohstoffindex erneut schwächer

29.09.2023 (AMI) – Der Index für deutsche Agrarrohstoffe gab im September 2023 erneut nach und erreichte 168,9 Punkte. Das entspricht einem Minus von 1,5 % gegenüber Vormonat. Besonders die Erzeugerpreise für Getreide sowie Schlachtschweine tendierten schwächer.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI-Rohstoffindex im August etwas schwächer

28.08.2023 (AMI) – Im August gab der Agrarrohstoffindex nach einem Plus im Vormonat wieder nach. Insgesamt erreichte der Index 172,0 Punkte, ein Minus von 1,0 % gegenüber Vormonat. Besonders die Erzeugerpreise für Schlachtschweine und Raps gaben nach, während die Preise für Brotgetreide sowie Braugerste zulegten.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI-Rohstoffindex dreht ins Plus

28.07.2023 (AMI) – Der Index für deutsche Agrarrohstoffe beendet nach 6 Monaten seinen Abwärtstrend. Gegenüber Vormonat legte dieser nach Berechnungen der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (mbH) im Juli um 0,6 % auf 173,7 Punkte zu. Besonders die Erzeugerpreise für Raps und Braugerste tendieren fester. Die Preise für Milch und Schlachtrinder geben nach.   Mehr