Welt | Schweine | Export

Wachstumsmarkt China – Eine Chance für deutsche Exporteure

16.02.2017 (AMI) – In den vergangenen Jahren hat sich China mehr und mehr zu einem der wichtigsten Importländer für deutsches und europäisches Schweinefleisch entwickelt. Alleine im Jahr 2016 führte das Land der Mitte mehr als 2,9 Mio. t Schweinefleisch (inkl. Nebenprodukte) ein, rund 560.000 t davon stammten aus der Bundesrepublik.

Deutschland ist damit, wie schon 2015, der größte Lieferant für Schweinefleisch nach Asien. Insbesondere in der Kategorie frisches und gefrorenes Schweinefleisch stammten im vergangenen Jahr mehr als 20 % der Einfuhren aus der Bundesrepublik. Nach den Rückgängen in den Vorjahren konnten nun allerdings auch die USA wieder deutlich größere Mengen liefern und entwickelten sich erneut zum Hauptkonkurrenten. Auch Spanien und Dänemark stockten ihr Liefervolumen einmal mehr deutlich auf, bleiben aber mengenmäßig deutlich hinter Deutschland zurück.

Ursache für den deutlich gewachsenen Importbedarf ist dabei in erster Linie der Rückgang der inländischen Produktion im Zuge der angestrebten Modernisierungen der chinesischen Fleischerzeugung. Aktuell ist geplant, die Schweinehaltung bis 2020 technisch auf ein neues Niveau zu heben und auch die Schweinezucht zu verbessern. Auch strukturell soll sich einiges ändern. So werden etwa viele kleine Betriebe sowie Unternehmen die sich in der Nähe größerer Städte befinden geschlossen. Obendrein wurden die Umweltvorgaben und damit einhergehende Kontrollen deutlich verschärft. In der Summe führte dies im Jahr 2016 zu einem geschätzten Produktionsrückgang um rund 9 %, wobei hier auch Flutkatastrophen sowie die grassierende Ferkelseuche PED eine Rolle spielten.

Mit dem Ziel einer großflächigen Umstrukturierung stellt sich für viele potentielle Lieferanten immer wieder die Frage, wie es mit dem Absatzmarkt China weitergeht. Doch zumindest vorerst dürfte der Einfuhrbedarf weiter hoch bleiben. Das amerikanische Landwirtschaftsministerium geht nach aktuellen Schätzungen von einem Wachstum der chinesischen Schweinefleischproduktion um 4 % im Jahr 2017 aus. Auch wenn dies den Einfuhrbedarf leicht schmälert, steigt die Nachfrage nach Schweinefleisch in China zeitgleich weiter an. Zusätzlich hat importiertes Schweinefleisch im Land der Mitte einen sehr guten Ruf bezüglich der Qualität und ist darüber hinaus auch noch kostengünstig. Unklar ist dagegen, wie sich die Lieferbeziehungen ansonsten entwickeln. Denn die recht kurzfristige Sperrung zweier Schlachtbetriebe der Firma Tönnies hat gezeigt, wie schnell ein solch großer Absatzmarkt wegbrechen kann. Dennoch dürfte China auch 2017 wieder einen Importbedarf von rund 2,8 Mio. t haben, der zu nicht unwesentlichen Teilen von Deutschland gedeckt werden wird.

Wie geht es 2017 weiter?

Welche Trends, Fakten und Prognosen sind 2017 zu erwarten? Antworten dazu und intensive hochinteressante Diskussionen unter Marktbeteiligten im Agribusiness von der Landwirtschaft über Vertreter der Schlacht- und Zerlegebranche, der Fleischverarbeiter, Caterer, des Lebensmitteleinzelhandels sowie der Branchenverbände inklusive vor- und nachgelagerte Bereiche bekommen Sie im AMI Marktseminar Vieh und Fleisch am 23.03.2017: „ Vieh- & Fleischmarkt – Chancen und Herausforderungen in der Vermarktung

Noch sind Anmeldungen möglich, allerdings ist die Teilnehmerzahl begrenzt.

Beitrag von Dr. Tim Koch
Marktexperte Fleisch- und Geflügelwirtschaft

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück
Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI-Agrarrohstoffindex knapp über Vormonat

04.04.2024 (AMI) – Der AMI-Index für deutsche Agrarrohstoffe ist im März leicht um 0,5 % gestiegen. Mit 131,1 Punkten liegt der Index aber rund 11 % unter dem Vorjahreswert. Auf breiter Front gaben die Erzeugerpreise für Getreide im März nach, während die Forderungen für Schlachtschweine und -kühe anzogen.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI-Agrarrohstoffindex knapp unter Vormonat

27.02.2024 (AMI) – Der AMI-Index für deutsche Agrarrohstoffe ist im Februar leicht um 0,2 % gesunken. Mit 130,5 Punkten liegt der Index aber rund 15 % unter dem Vorjahreswert. Auf breiter Front gaben die Erzeugerpreise für Getreide und Raps im Februar nach, während besonders die Preise für Schlachtkühe anzogen.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

Erzeugerpreise zum Jahresauftakt gut behauptet

05.02.2024 (AMI) – Der AMI-Index für deutsche Agrarrohstoffe ist im Januar leicht um 0,4 % gestiegen. Mit 131,6 Punkten liegt der Index aber rund 16 % unter dem Vorjahreswert. Während die Erzeugerpreise für Rohmilch den fünften Monat in Folge angestiegen sind, standen die Preise für Getreide, Raps und Schlachtschweine im Januar unter Druck. Mit dem Jahreswechsel hat die AMI ihren Index auf das Basisjahr 2020 umgestellt.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI-Rohstoffindex verzeichnet Plus zum Jahresende

22.12.2023 (AMI) – Im Dezember legte der Index für deutsche Agrarrohstoffe zu. Mit 167,7 Punkten lag dieser rund 1,1 % höher als im vorangegangenen Monat, aber immer noch 19,0 % niedriger als zum selben Zeitpunkt im Vorjahr. Besonders die Erzeugerpreise für Raps und Milch legten zu.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

Agrarrohstoffe unter Druck

11.12.2023 (AMI) – Nach der Preisexplosion 2022 war das Jahr 2023 von sinkenden Erzeugerpreisen für Agrarrohstoffe geprägt. Es gab allerdings auch Ausnahmen. Zudem lagen die Preise immer noch deutlich über dem Niveau der Jahre vor 2022.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI-Rohstoffindex stabilisiert sich im November

04.12.2023 (AMI) – Im November 2023 stabilisierte sich der AMI-Rohstoffindex bei 166,1 Punkten, lag damit aber deutlich unter den 211,0 Punkten, die im November 2022 ermittelt wurden. Niedrigere Erzeugerpreise für Schlachtvieh standen dabei höheren Preisen für Milch gegenüber.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

Erzeugerpreise geben weiter nach

30.10.2023 (AMI) – Der Index für deutsche Agrarrohstoffe gab im Oktober 2023 erneut nach und erreichte 168,9 Punkte, ein Minus von 0,7 % gegenüber Vormonat. Besonders die Erzeugerpreise für Raps, Mais sowie Schlachtschweine tendierten schwächer. Die höheren Preise für Milch und Jungbullen konnten den Rückgang nur limitieren.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

Rohstoffindex erneut schwächer

29.09.2023 (AMI) – Der Index für deutsche Agrarrohstoffe gab im September 2023 erneut nach und erreichte 168,9 Punkte. Das entspricht einem Minus von 1,5 % gegenüber Vormonat. Besonders die Erzeugerpreise für Getreide sowie Schlachtschweine tendierten schwächer.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI-Rohstoffindex im August etwas schwächer

28.08.2023 (AMI) – Im August gab der Agrarrohstoffindex nach einem Plus im Vormonat wieder nach. Insgesamt erreichte der Index 172,0 Punkte, ein Minus von 1,0 % gegenüber Vormonat. Besonders die Erzeugerpreise für Schlachtschweine und Raps gaben nach, während die Preise für Brotgetreide sowie Braugerste zulegten.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI-Rohstoffindex dreht ins Plus

28.07.2023 (AMI) – Der Index für deutsche Agrarrohstoffe beendet nach 6 Monaten seinen Abwärtstrend. Gegenüber Vormonat legte dieser nach Berechnungen der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (mbH) im Juli um 0,6 % auf 173,7 Punkte zu. Besonders die Erzeugerpreise für Raps und Braugerste tendieren fester. Die Preise für Milch und Schlachtrinder geben nach.   Mehr