Welt | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

US-Zölle lassen Raps- und Sojakurse abstürzen

05.03.2025 (AMI) – Soja- und Rapskurse fallen nach US-Zöllen gegen China, Mexiko und Kanada –Gegenreaktionen folgen teils prompt. Zusätzlich werden die Sojakurse durch bessere Bedingungen in Südamerika belastet.

Nach dem Hin und Her und den Spekulationen rund um die Zollankündigungen der US-Regierung ist es nun amtlich. Die USA haben am 4. März 2025 Zölle auf Einfuhren aus Kanada und Mexiko in Höhe von 25 % eingeführt und die bereits bestehenden Zölle auf chinesische Güter um 10 Prozentpunkte angehoben – auf 20 %. Ottawa reagierte prompt mit Zöllen von 25 %. Auch die Volksrepublik kündigte sofort Gegenmaßnahmen in Form von Zöllen von 10 bis 15 % auf Agrargüter aus den USA an. Mexiko will am kommenden Wochenende ebenfalls eine politische Reaktion folgen lassen. Mexiko ist in der laufenden Saison 2024/25 der zweitgrößte Abnehmer von US-Sojabohnen und auch eine der wichtigsten Destinationen für US-Mais. Die Tatsache, dass die US-Sojafläche 2025 zugunsten des preislich attraktiveren Maises kleiner ausfallen dürfte, vermochte die Verluste bestenfalls zu limitieren.

Vor diesem Hintergrund rutschten die Sojakurse am 4. März 2025 auf den tiefsten Stand seit Anfang Januar dieses Jahres. Der Fronttermin März 2025 verlor knapp 18,50 auf 342,45 EUR/t. Der aktivste Kontrakt Mai 2025 verbuchte ebenfalls ein Minus von umgerechnet 19,40 EUR und schloss bei 347,67 EUR/t.

Zusätzlich wurden die Kurse durch die flott voranschreitende Ernte in Brasilien belastet. Mittlerweile dürften rund 50 % der Flächen geräumt sein, 2 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr, so das Beratungsunternehmen AgRural. In den vergangenen Wochen hatte die Ernte aufgrund des ungünstigen Erntewetters dem Vorjahreswert hinterhergehinkt.

Pariser Rapskurse im Sog von Winnipeg schwächer

Auch die Rapskurse in Paris konnten sich diesen Entwicklungen nicht entziehen und gaben stark nach. Am 4. März 2025 schloss der Fronttermin Mai 2025 bei 511,00 EUR/t – ein Minus von 19,25 EUR/t auf Wochensicht. Allein vom 3. auf den 4. März verbuchte der Kontrakt ein Minus von 16,25 EUR/t.

Zusätzlich wurden die europäischen Notierungen durch den schnellen Anstieg des Euros belastet. Ein fester Euro schmälert die Attraktivität europäischer Waren gegenüber Importen aus anderen Währungsräumen wie beispielsweise Kanada oder Australien. Beide Staaten lieferten in der laufenden Saison bereits umfangreicher in die EU als noch ein Jahr zuvor.

Die Canolakurse in Kanada gaben angesichts der nun verhängten Zölle seitens der USA gegen kanadische Waren ebenfalls deutlich nach. Auf Wochensicht stürzte der Fronttermin März 2025 um umgerechnet 32,18 EUR/t auf 398,91 EUR/t ab. Die USA sind einer der wichtigsten Handelspartner Kanadas.

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Beitrag von Eike Wagner
Produktmanager Agribusiness
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