Europa | Kartoffeln | Marktprognose

Kleine Konsumkartoffelernte in Europa

20.09.2018 (AMI) – Bisher beziffern Schätzungen den Rückgang des Konsumkartoffelaufkommens in diesem Jahr gegenüber 2017 auf über 5 Mio. t. Ob 24 Mio. t aus Nordwesteuropa am Ende reichen, hängt auch von der Qualität ab. Verarbeitungsrohstoff könnte noch Probleme bereiten.

Mit Spannung werden vom Kartoffelmarkt derzeit die amtlichen Daten der Konsumkartoffelernten aus nordwesteuropäischen Staaten erwartet. Bislang gibt es nur Schätzungen. Der Verbund der Kartoffelerzeuger aus Deutschland, Belgien, Niederlande, Frankreich und Großbritannien geht von 24 Mio. t aus. Damit würden gegenüber dem Vorjahr über 5 Mio. t fehlen. Das träfe aber wohl nur zu, wenn die pessimistischsten Annahmen zu Grunde gelegt werden. Die könnten am ehesten in Belgien und Großbritannien realistisch ein, in den Niederlanden und in Deutschland sieht es nicht überall so schlecht aus. In Frankreich geht Agreste sogar davon aus, dass aufgrund der deutlich angewachsenen Anbaufläche der Abstand der diesjährigen Ernte zur vorjährigen nicht sonderlich groß ist.

Entscheidend werden 2018/19 allerdings die Qualitäten sein. Das ist zwar auch in anderen Jahren eine gerne genommene Aussage, der überall von den hohen Temperaturen induzierte Durchwuchs kann aber dieses Mal einen wesentlichen Unterschied machen. Jedenfalls gibt es keine Erfahrungen mit den Extremen dieses Sommers. Dabei ist zwischen Speise- und Verarbeitungskartoffeln zu unterscheiden. Speiseware wurde früher abgereift und ist in vielen Regionen schon weitgehend mit akzeptablen Ergebnissen im Lager. Ungewissheit herrscht bei später reifenden Verarbeitungskartoffeln.

Übrigens sind nicht nur die Konsumkartoffelernten in Nordwesteuropa kleiner als geplant. Auch Spanier, Rumänen, Griechen oder Italiener melden Rückgänge.

Egal wie es kommt, die Branche weiß sich zu helfen. Glücklich war zunächst der Umstand, dass die Vorjahresernte so große Reste für den Start der aktuellen Saison ließ. Dann kauften die Verarbeiter Speise- und Stärkekartoffeln und senkten die Anforderungen an Größe und Unterwassergewicht – auch bei den Vertragslieferungen. Packer sind längst bei ihren Frühkartoffellieferanten im Mittelmeerraum vorstellig gewesen. Ab April könnte von dort deutlich mehr kommen. Und am Ende bleibt auch noch die Hoffnung auf eine frühe Ernte 2019.

Um aktuelle Entwicklungen an den Märkten für Getreide, Ölsaaten und Kartoffeln einordnen zu können, benötigt man Basiswissen zu den Marktstrukturen, den Verwertungsrichtungen und den Warenströmen. Beim Kartoffelmarkt liegt der Fokus auf der EU und den Mittelmeeranrainerstaaten. Wie sehen typische Außenhandelsströme aus und wer sind die großen „Player“? Bei Getreide und Ölsaaten beeinflussen die Ernteausfälle den Weltmarkt. Deutschland ist verflochten mit einer Vielzahl von Herkunfts- und Abnehmerländern. Wie wirkt sich die Angebots- und Nachfrageentwicklung auf Erzeugerebene aus? Das gilt nicht nur für die Rohstoffe, sondern auch für die Nachprodukte wie z.B. Bioenergie.

Erfahren Sie im Basis-Seminar, worauf es ankommt, um den Getreide-, Ölsaaten- und Kartoffelmarkt zu verstehen.

Beitrag von Christoph Hambloch
Marktexperte Kartoffeln

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück
Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI-Agrarrohstoffindex knapp über Vormonat

04.04.2024 (AMI) – Der AMI-Index für deutsche Agrarrohstoffe ist im März leicht um 0,5 % gestiegen. Mit 131,1 Punkten liegt der Index aber rund 11 % unter dem Vorjahreswert. Auf breiter Front gaben die Erzeugerpreise für Getreide im März nach, während die Forderungen für Schlachtschweine und -kühe anzogen.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI-Agrarrohstoffindex knapp unter Vormonat

27.02.2024 (AMI) – Der AMI-Index für deutsche Agrarrohstoffe ist im Februar leicht um 0,2 % gesunken. Mit 130,5 Punkten liegt der Index aber rund 15 % unter dem Vorjahreswert. Auf breiter Front gaben die Erzeugerpreise für Getreide und Raps im Februar nach, während besonders die Preise für Schlachtkühe anzogen.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

Erzeugerpreise zum Jahresauftakt gut behauptet

05.02.2024 (AMI) – Der AMI-Index für deutsche Agrarrohstoffe ist im Januar leicht um 0,4 % gestiegen. Mit 131,6 Punkten liegt der Index aber rund 16 % unter dem Vorjahreswert. Während die Erzeugerpreise für Rohmilch den fünften Monat in Folge angestiegen sind, standen die Preise für Getreide, Raps und Schlachtschweine im Januar unter Druck. Mit dem Jahreswechsel hat die AMI ihren Index auf das Basisjahr 2020 umgestellt.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI-Rohstoffindex verzeichnet Plus zum Jahresende

22.12.2023 (AMI) – Im Dezember legte der Index für deutsche Agrarrohstoffe zu. Mit 167,7 Punkten lag dieser rund 1,1 % höher als im vorangegangenen Monat, aber immer noch 19,0 % niedriger als zum selben Zeitpunkt im Vorjahr. Besonders die Erzeugerpreise für Raps und Milch legten zu.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

Agrarrohstoffe unter Druck

11.12.2023 (AMI) – Nach der Preisexplosion 2022 war das Jahr 2023 von sinkenden Erzeugerpreisen für Agrarrohstoffe geprägt. Es gab allerdings auch Ausnahmen. Zudem lagen die Preise immer noch deutlich über dem Niveau der Jahre vor 2022.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI-Rohstoffindex stabilisiert sich im November

04.12.2023 (AMI) – Im November 2023 stabilisierte sich der AMI-Rohstoffindex bei 166,1 Punkten, lag damit aber deutlich unter den 211,0 Punkten, die im November 2022 ermittelt wurden. Niedrigere Erzeugerpreise für Schlachtvieh standen dabei höheren Preisen für Milch gegenüber.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

Erzeugerpreise geben weiter nach

30.10.2023 (AMI) – Der Index für deutsche Agrarrohstoffe gab im Oktober 2023 erneut nach und erreichte 168,9 Punkte, ein Minus von 0,7 % gegenüber Vormonat. Besonders die Erzeugerpreise für Raps, Mais sowie Schlachtschweine tendierten schwächer. Die höheren Preise für Milch und Jungbullen konnten den Rückgang nur limitieren.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

Rohstoffindex erneut schwächer

29.09.2023 (AMI) – Der Index für deutsche Agrarrohstoffe gab im September 2023 erneut nach und erreichte 168,9 Punkte. Das entspricht einem Minus von 1,5 % gegenüber Vormonat. Besonders die Erzeugerpreise für Getreide sowie Schlachtschweine tendierten schwächer.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI-Rohstoffindex im August etwas schwächer

28.08.2023 (AMI) – Im August gab der Agrarrohstoffindex nach einem Plus im Vormonat wieder nach. Insgesamt erreichte der Index 172,0 Punkte, ein Minus von 1,0 % gegenüber Vormonat. Besonders die Erzeugerpreise für Schlachtschweine und Raps gaben nach, während die Preise für Brotgetreide sowie Braugerste zulegten.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI-Rohstoffindex dreht ins Plus

28.07.2023 (AMI) – Der Index für deutsche Agrarrohstoffe beendet nach 6 Monaten seinen Abwärtstrend. Gegenüber Vormonat legte dieser nach Berechnungen der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (mbH) im Juli um 0,6 % auf 173,7 Punkte zu. Besonders die Erzeugerpreise für Raps und Braugerste tendieren fester. Die Preise für Milch und Schlachtrinder geben nach.   Mehr