Chicago: Richtungswechsel der Getreidekurse
Die Maiskurse an der CBoT legten in den zurückliegenden Handelstagen zu. Am 04.09.2024 schloss der bald auslaufende Fronttermin September 24 bei umgerechnet 139,13 EUR/t und damit 9,78 EUR/t höher als noch eine Woche zuvor.
Gestützt wurden die Kurse vorrangig von den ungünstigen Vegetationsbedingungen in Teilen der US-Anbaugebiete. Iowa, Illinois, Minnesota und besonders Ohio leiden derzeit unter Hitze und Trockenheit. In Ohio befinden sich sogar 16 % der Maisfeldbestände in einem Umfeld extremer Trockenheit, so der US-Drough-Monitor. Die Auswirkungen lassen sich bislang in den, vom USDA veröffentlichen Zustandsbewertungen jedoch noch nicht ablesen. Zu Beginn der laufenden Woche waren unverändert 65 % der Maisfeldbestände in einem überdurchschnittlichen Zustand. Eine Herabstufung gilt jedoch angesichts der anhaltenden Trockenheit in den besagten Gebieten als wahrscheinlich. Zeitgleich dürften die Witterung das Erntetempo regional beschleunigen, da bereits knapp 19 % der Felder das Stadium der Reife erreicht haben.
Begrenzt wurden die Kursgewinne durch das umfangreiche Angebot am Kassamarkt. Die US-Farmer mobilisieren zunehmend größere Mengen ihre Maisvorräte, um Platz für die anstehende Ernte 2024 zu schaffen.
Weizenkurse legen zu
Die US-Weizennotierungen verzeichnen auf Wochensicht ein kräftiges Plus. So schloss der Fronttermin September 24 bei umgerechnet 187,94 EUR/t und damit fast 18 EUR/t über Vorwochenlinie.
Dabei profitierte Weizen in erster Linie von den trüben Aussichten zur EU-Weizenernte sowie einer Reihe technischer Kontraktkäufe nach dem Kurstief Ende August. Mit 498 USD/bu (164 EUR/t) hatte der Fronttermin immerhin ein 4 Jahrestief erreicht. Auch die inoffizielle Kürzung der russischen Ernteschätzung um 0,8 auf 82,5 Mio. t stützte die Notierungen.
Der US-Sommerweizen war zum Monatswechsel zu 70 % eingebracht, was etwas über den Erwartungen des Marktes lag, aber dem langjährigen Durchschnitt entspricht. Unterdessen haben die US-Farmer in 8 von den 18 wichtigsten Bundesstaaten mit der Winterweizenaussaat zur Ernte 2025 begonnen. Das USDA meldet einen Fortschritt von 2 %, was dem langjährigen Durchschnitt entspricht.
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Eike Wagner
Produktmanager Agribusiness
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