Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Terminmärkte: Uneinheitliche Tendenzen der Maiskurse

14.11.2024 (AMI) – Die Notierungen schließen mit uneinheitlichen Vorzeichen. Lebhafte Exporte stützen die US-Kurse, während politische Entscheidungen den US-Absatz beeinträchtigen werden. In Paris gibt Mais auf breiter Front nach.

Die US-Maiskurse tendierten in den zurückliegenden Handelstagen uneinheitlich. Der Fronttermin Dezember 24 verbuchte ein marginales Plus (0,1 %) und schloss am 13.11.2024 bei umgerechnet 157,98 EUR/t. Folgetermine tendierten dagegen schwächer und gaben um rund 2 EUR/t im Vergleich zur Vorwoche nach.

Zwischenzeitlich hatten die Notierungen noch von der nach unten revidierten US-Ernteprognose des USDA profitiert. Insbesondere Mexiko orderte am 12.11.2024 erneut 110.500 t Mais für die laufende Saison. Damit wurden bislang 17 % mehr US-Mais dorthin verkauft als im Vorjahreszeitraum. Außerdem lässt der saisonale Erntedruck in den USA kurz vor Ende der Arbeiten nach. So waren zu Beginn der laufenden Woche rund 95 % der Flächen geräumt, was deutlich über dem 5-Jahresdurchschnitt von 84 % liegt.

Zu Wochenbeginn gerieten die Kurse jedoch zunehmend unter Druck. Schwächere Rohölnotierungen, aber auch die Möglichkeit einer weniger biokraftstofffreundlichen US-Politik in den kommenden vier Jahren belasteten. Zudem bewerteten die Marktteilnehmer die aktuell besorgniserregende Wirtschaftslage in China und die mögliche Entwicklung der dortigen Maisnachfrage in den kommenden Monaten. Schlecht für den Exportstandort USA ist auch der aktuell kräftig steigende US-Dollar.

Pariser Kurse mit Minus, EU importiert mehr Mais

In Paris gaben die Kurse indes auf Wochensicht nach. Der Fronttermin März 25 schloss am 13.11.2024 bei 206,25 EUR/t und damit 5 EUR/t unter Vorwochenlinie. Ex Ernte 25 gab der Kontrakt sogar um 8 auf 208,25 EUR/t nach.

Die Maisimporte in die EU erreichten in der laufenden Saison 2024/25 bis zum 10.11.24 bereits 7,1 Mio. t und lagen damit um 16 % über dem Vorjahresniveau. Allein aus der Ukraine kamen 47 % bzw. 3,4 Mio. t, was deutlich über dem Vorjahresniveau von 2,9 Mio. t liegt. In den kommenden Monaten dürften sich die Importe jedoch abschwächen, da die zollfreie EU-Importquote für ukrainischen Mais nahezu ausgeschöpft ist. Besonders umfangreich waren auch die Lieferungen aus den USA. Lag der Anteil vor einem Jahr noch bei mageren 1,4 %, so waren es in der laufenden Saison mit 1,2 Mio. t fast 17,5 %. Mit dem Wahlsieg Trumps und der wachsenden Wahrscheinlichkeit eines Handelskrieges zwischen den USA und China könnte die EU an Bedeutung als alternativer Absatzmarkt gewinnen. Noch vor den USA liegt aktuell allerdings Brasilien im Ranking der wichtigste Maislieferanten für die EU. Mit 1,5 Mio. t kamen aber 1,2 Mio. t weniger als noch ein Jahr zuvor. Der Anteil an den Gesamtimporten der EU halbierte sich damit fast.

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Beitrag von Eike Wagner
Produktmanager Agribusiness
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