Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Weizenkurse scheinen Aufwärtstrend beendet zu haben

13.02.2025 (AMI) – Die Aussicht auf schwindende Weizenexporte Russlands stützte die Kurse. Eine global allerdings geringe Nachfrage limitiert das Wochenplus.

Bis zum Ende der Vorwoche tendierten die Pariser Weizenkurse fester und erreichten mit 236,75 EUR/t den höchsten Stand seit dem 02.01.2025. Zum Wochenbeginn drehten die Notierungen allerdings ins Minus. Am 12.02.2025 schloss der Fronttermin März 25 auf 232 EUR/t und damit nur noch 1 EUR/t über Vorwochenlinie. Folgetermine legen indes um bis zu 4,75 EUR/t zu.

Für Unterstützung sorgte unter anderem zunächst der schwache Euro. Dieser verlor in einer Handelswoche 1 % an Wert und steigerte so die Attraktivität der Offerten für Abnehmer aus anderen Währungsländern. Gleichzeitig sind die Exportpreise für Weizen aus Russland angehoben worden, was die Exportchancen für EU-Ware verbessert. Russland, das weltweit größte Weizenexportland, dürfte nach der Verabschiedung restriktiver Exportquoten mit Gültigkeit vom 15.02.-30.06.2025 weniger ausführen als bisher. Die russische Regierung versucht mit Hilfe von Exportsteuern und -quoten sowie Mindestverkaufspreisen die Inlandspreise zu limitieren.

Für zusätzlichen Aufwind der Kurse sorgten zum Ende der Vorwoche weitere Meldungen aus der Schwarzmeerregion. In weiten Teilen Russlands und auch der Ukraine ließen frostige Temperaturen die Sorgen um Auswinterung der Feldbestände wieder aufleben. Dort ist der Weizen nach dem bisher eher milden Winter besonders anfällig gegenüber niedrigen Temperaturen, insbesondere ohne schützende Schneedecke. Allerdings soll es die demnächst wieder geben, was die Spekulationen in eine andere Richtung lenkte.

Auch die Entwicklungen der US-Zollpolitik entwickelt Kurswirkung. In der Vorwoche wurden die Pariser Getreidekurse noch dadurch gestützt, dass der US-Präsident seine angekündigten Zölle verschoben und keine internationalen Handelsstreitigkeiten ausgelöst hatte. Zum Wochenwechsel wurden allerdings zusätzliche Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte, die hauptsächlich aus China kommen, angekündigt, was die Verunsicherung der Marktteilnehmern wieder entflammte.

Seit Wochenbeginn zeigen der feste Euro und gleichzeitig die geringe Nachfrage am Weltmarkt Wirkung. Die jüngste Ausschreibung Algeriens unterstrich die geringe Nachfrage nach EU-Weizen erneut, da wahrscheinlich Weizen aus der Schwarzmeerregion den Zuschlag erhielt.

US-Weizenkurse über Vorwoche

An der CBoT bleiben die Weizenkurse ebenfalls über Vorwochenlinie. Am 12.02.2025 schloss der Fronttermin bei umgerechnet 203,45 EUR/t rund 1,70 EUR/t über Vorwochenniveau. Auch hier stützte die Aussicht auf geringere Weizenausfuhren Russlands zunächst die Kurse. Auch die angekündigten Änderungen der US-Zollpolitik und daraus resultierende mögliche globale Handelskonflikte zeigten etwas Kurswirkung, größere Schwankungen blieben aber aus. Niedrige Temperaturen in wichtigen US-Anbauregionen ließen die Besorgnis um die Feldbestände zunehmen, die von den aktuellen Vorhersagen für Schneefälle allerdings wieder gedämpft wurden.

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Beitrag von Svenja Herrmann
Produktmanagerin Agribusiness
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