Rapskurse mit kräftigem Plus, Soja im Minus
Die US-Sojabohnenkurse tendierten in der zurückliegenden Woche etwas schwächer. Am 25.03.2025 schloss der Fronttermin Mai 25 an der Börse in Chicago bei umgerechnet 339,99 EUR/t, ein Minus von 0,81 EUR/t auf Wochensicht.
Dabei lastet nach wie vor die Sorge vor den Folgen der aktuellen Zollpolitik der USA auf den Kursen. Besonders das Geplänkel mit Kanada, China, Mexiko und der EU, allesamt wichtige Handelspartner auch in Sachen Agrarrohstoffe, verunsicherte in den vergangenen Wochen den Markt. Marktteilnehmer zeigten sich in den vergangenen Handelstagen eher zurückhaltend und bauten ihre Positionen ab, auch da das voraussichtliche Inkrafttreten der Zölle am 1. April 2025 immer näher rückt. Zudem warten die Akteure den am 31.03.2025 erscheinenden USDA-Bericht ab, der die Aussaatabsichten der US-Farmer prognostiziert.
Brasiliens Rekordernte belastet die Kurse
Brasiliens Rekordernte belastet die Kurse. Außerdem wurden die Kurse durch das große Sojaangebot und die damit einhergehende Konkurrenz für US-Partien aus Brasilien belastet, auch wenn die Ansichten über das Ausmaß derzeit auseinandergehen. Dort schreitet die Ernte mittlerweile zügig voran und ist regional bereits abgeschlossen. Insgesamt waren am 20.03.2025 rund 77 % der nationalen Flächen geräumt gegenüber 70 % einer Woche zuvor und 69 % zum Vorjahreszeitpunkt. Das Beratungsunternehmen AgRural senkte in diesem Zusammenhang seine vorige Schätzung zur diesjährigen Sojabohnenernte um 2,3 auf 165,9 Mio. t, was dennoch die größte Ernte in der Geschichte des Landes wäre. Das USDA hielt in seiner jüngsten Schätzung an der Prognose des Vormonats von 169 Mio. t dagegen fest. Die USDA-Attachés vom FAS in Brasilien korrigierten dagegen ihre Schätzung zuletzt von zuvor 169,5 auf 173 Mio. t. Dabei sei besonders eine größere Anbaufläche ausschlaggebend.
Rapskurse im Aufwind
Nach dem Absturz der vergangenen Wochen drehten die Rapskurse in den vergangenen Handelstagen die Richtung und legten sechs Sitzungen in Folge zu. Am 25.03.2025 schloss der Fronttermin in Paris bei 506 EUR/t, ein Plus von 34,75 EUR/t auf Wochensicht. Auch der Kontrakt zur Ernte 2025 legte um 12,50 EUR/t auf 477,50 EUR/t zu. Besonders die Abwertung des Euros gegenüber dem US-Dollar kam dabei den EU-Rapskursen zugute. Der Euro verlor zuletzt 0,9 % innerhalb einer Woche an Wert, nachdem er in der vergangenen Woche auf den höchsten Stand seit Oktober letzten Jahres gestiegen war. Ein schwächerer Euro steigert die Wettbewerbsfähigkeit des Rapses aus der EU gegenüber importierten Partien.
Des Weiteren profitierten die Kurse an der Euronext von der Aufwärtsbewegung der Canolakurse in Winnipeg. Der Fronttermin Mai 25 verbuchte einen Wochengewinn von 5,92 EUR/t und schloss am 25.03.2025 bei umgerechnet 374,02 EUR/t. Dabei stand der Markt ganz klar im Schatten des derzeitigen Zollstreits zwischen Kanada und den USA. Auf der einen Seite dürften die Zölle den Absatz der kanadischen Rapssaat beeinträchtigen, auf der anderen Seite vermuten Marktteilnehmer, dass diese Unsicherheit einen Teil der Farmer in der Prärie und im restlichen Kanada dazu veranlassen könnte, weniger Raps zur kommenden Ernte auszusäen, was den Kursen Unterstützung bot.
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