Sojakurse im Griff des Handelskonfliktes
Die Kurse für Sojabohnen an der Börse in Chicago tendierten in der zurückliegenden Berichtswoche leicht schwächer. Der Fronttermin Mai 25 schloss am 7.5.2025 bei umgerechnet 335,69 EUR/t und damit 0,60 EUR/t unter dem Niveau der Vorwoche. Der Folgetermin Juli 25 verlor 2,29 EUR/t und beendete den Handel bei 337,80 EUR/t.
Im Fokus steht weiterhin der Handelsstreit zwischen den USA und China – dem weltweit größten Importeur von Sojabohnen. Die Nachfrage Chinas nach US-Partien ist bereits rückläufig, wie Marktbeobachter berichten. Die Hoffnung richtet sich nun auf eine diplomatische Annäherung: Laut dem chinesischen Handelsministerium prüft Peking aktuell ein Gesprächsangebot der US-Regierung. Beide Länder hatten zuvor gegenseitige Strafzölle von 145 % verhängt.
Für zusätzliche Unsicherheit sorgte ein Vorschlag des US-Präsidenten, die Mittel für die Umweltschutzbehörde (EPA) zu kürzen. Marktteilnehmer befürchten, dass dies die Nachfrage nach Biokraftstoffen – insbesondere auf Basis von Soja und anderen Pflanzenölen – belasten könnte.
Begrenzt wurden die Kursverluste durch die zuletzt gestiegene Verarbeitung von Sojabohnen in den USA. Nach Angaben des US-Landwirtschaftsministeriums wurden im März 6,20 Mio. t verarbeitet – ein Anstieg von 1,5 % gegenüber dem Vorjahresmonat und leicht über den Markterwartungen (6,17 Mio. t).
Rapskurse in Paris profitieren von festen kanadischen Notierungen
An der Euronext in Paris beendete der Fronttermin August 2025 den Handel am 6. Mai bei 474 EUR/t. Damit legte er auf Wochensicht um 4,25 EUR/t zu. Der zuvor ausgelaufene Mai-25-Kontrakt hatte bei geringem Handelsvolumen eine Woche zuvor noch 5,25 EUR/t höher notiert.
Für Unterstützung sorgte unter anderem der etwas schwächere Euro, der die Wettbewerbsfähigkeit von EU-Raps auf dem Weltmarkt verbesserte. Zusätzlich profitierten die europäischen Kurse vom Preisanstieg bei Canola in Kanada: Der Fronttermin Mai 2025 in Winnipeg schloss am selben Tag bei umgerechnet 435,92 EUR/t – ein Wochenplus von 2,80 EUR/t.
Bullisch wirkten vor allem die deutlich schrumpfenden kanadischen Vorräte. Diese gehen angesichts reger Exporte und eines gestiegenen Inlandsverbrauchs spürbar zurück. In der laufenden Saison belaufen sich die Canolaexporte bereits auf 7,7 Mio. t– über 3 Mio. t mehr als im Vorjahr.
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