Sojabohnen und Raps drehen ins Plus
Die Sojabohnenkurse an der Börse in Chicago konnten in der zurückliegenden Berichtswoche zulegen. Am 10.06.2025 schloss der Fronttermin Juli 2025 bei umgerechnet 340,03 EUR/t, was einem Plus von 4,20 EUR/t im Vergleich zur Vorwoche entspricht.
Die Notierungen profitierten vom Optimismus hinsichtlich der fortgesetzten Handelsgespräche zwischen Vertretern aus Washington und Peking. China ist weltweit der wichtigste Importeur von Sojabohnen. Eine Einigung im Handelsstreit könnte die Bedingungen für US-Lieferungen in der kommenden Vermarktungssaison verbessern – so die Hoffnung am Markt. Auch aktuelle Außenhandelsdaten stützten die Kurse: Laut USDA-Inspektionsbericht wurden in der 23. KW knapp 547.040 t Sojabohnen verschifft – im Vergleich zu 301.459 t in der Vorwoche und 234.061 t im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Begrenzt wurden die Gewinne durch die günstigen Vegetationsbedingungen in den US-Anbaugebieten. Das USDA stufte zu Beginn der Woche 68 % der US-Sojabohnenernte als gut bis ausgezeichnet ein – ein Anstieg um einen Prozentpunkt gegenüber der Vorwoche. Zudem waren bis zum 8.6.2025 bereits 90 % der US-Flächen gedrillt, verglichen mit 84 % eine Woche zuvor. Damit liegt der Aussaatfortschritt zwei Prozentpunkte über dem langjährigen Durchschnitt.
Paris im Windschatten kanadischer Rapskurse
Auch in Paris drehten die Kurse zuletzt ins Plus, konnten jedoch die zwischenzeitlich erreichte Marke von 490 EUR/t nicht behaupten. So schloss der Fronttermin August 2025 am 10.06.2025 bei 487 EUR/t, ein Wochenplus von 8,75 EUR/t. Begrenzend wirkten weiterhin der feste Euro, der Importe in die EU erleichtert, sowie die jüngsten Niederschläge in Frankreich und Deutschland, die den Feldbeständen zugutekommen dürften.
Wie in den Wochen zuvor war erneut die Entwicklung der kanadischen Canola-Notierungen der Hauptantrieb für die Kursbewegung. An der ICE in Winnipeg notierte die kanadische Saat zuletzt bei umgerechnet 453,25 EUR/t und damit rund 8,60 EUR/t über dem Niveau der Vorwoche. Ausschlaggebend waren die Dürre und die Waldbrände im Westen Kanadas, insbesondere in Saskatchewan, wodurch bereits mit Ertragseinbußen gerechnet wird. Die Aussaat war Anfang Juni bereits abgeschlossen.
Zusätzlich profitieren die Canola-Kurse weiterhin von den schnell schwindenden kanadischen Vorräten – bedingt durch das hohe Exporttempo in dieser Saison. Einen Monat vor Ende des Wirtschaftsjahres 2024/25 übertrafen die kanadischen Ausfuhren mit 8,53 Mio. t bereits die USDA-Prognose von 8,50 Mio. t.
Für zusätzliche Impulse sorgte die mögliche Entscheidung der US-Umweltschutzbehörde EPA über die Zielmenge für die Beimischung von Biodiesel im Jahr 2026. Diese soll bei 4,65 Milliarden Gallonen liegen – zwar unter dem Vorschlag der Branchenverbände (5,25 Milliarden), aber deutlich über dem Wert für 2025 von 3,35 Milliarden Gallonen.
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Eike Wagner
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