Soja verliert nach Höhenflug
An der Börse in Chicago legten die Sojabohnenkurse vor dem US-amerikanischen Nationalfeiertag am 04.07.2025 zunächst deutlich zu. Mit Beginn der neuen Handelswoche wurden die Gewinne jedoch wieder weitgehend abgegeben. Am 08.07.2025 schloss der Fronttermin Juli 2025 bei umgerechnet 321,14 EUR/t – auf Wochensicht ein Plus von gut 2 EUR/t. Der Juli-Termin wurde allerdings kaum noch gehandelt. Auch bei den Folgeterminen war die Kursentwicklung vergleichbar: Vor dem Feiertag zogen die Preise teils um bis zu 9 EUR/t an.
Die Aufwärtsbewegung war weniger fundamental, sondern vor allem technisch getrieben – verbunden mit Hoffnungen auf Fortschritte in den Handelsgesprächen zwischen den USA und China. Nach dem langen Wochenende kehrte jedoch Ernüchterung ein: Die Gespräche brachten kaum greifbare Ergebnisse. Zusätzlich belasteten neue Zollankündigungen gegen weitere Länder mit engen Handelsbeziehungen zu den USA die Stimmung. Die Maßnahmen sind Teil der verschärften „America First“-Handelspolitik, die geopolitische Spannungen verschärft, die globale Nachfrage dämpft und Handelsströme beeinträchtigt. Vor dem Hintergrund hoher Ernteerwartungen in den USA und Brasilien wirkt dies preisdämpfend.
Auch die weiterhin günstigen Wetterbedingungen in den US-Anbaugebieten sorgten für Abgabedruck. Das USDA bewertete unverändert 66 % der US-Sojabohnenbestände als „gut bis exzellent“, etwas unter dem Vorjahreswert (68 %).
Erntedruck begrenzt Gewinne der Rapskurse
Die Rapskurse an der Euronext konnten sich zuletzt stabilisieren und zulegen. Der Fronttermin August 2025 schloss am 08.07.2025 bei 466,25 EUR/t – ein Wochenplus von 3,50 EUR/t. Unterstützung kam von der zwischenzeitlichen Erholung im Sojakomplex und den festen Canola-Notierungen in Winnipeg. Auslöser waren sinkende Lagerbestände in Kanada und eine ungünstigere Wetterprognose: Für die kommenden zwei Wochen wird wenig Niederschlag erwartet, während das Land bereits unter ausgeprägter Trockenheit leidet. Gegenwind kam allerdings von der fortschreitenden Rapsernte in Frankreich und anderen Teilen Europas. Die bislang guten Ertrags- und Qualitätsrückmeldungen setzen die Preise unter Druck.
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