US-Farmer als Verlierer der Zollpolitik
Die USA sind weltweit der zweitwichtigste Lieferant für Sojabohnen. Dabei ist China mit großem Abstand der wichtigste Abnehmer. Allein 2023/24 erhielt das Reich der Mitte rund 25 Mio. t Sojabohnen aus den Vereinigten Staaten, was einem Anteil an den Gesamtexporten von 54 % entspricht. Dagegen erhielt die EU, als zweitwichtigster Abnehmer nach China lediglich 4,9 Mio. t.
Hinsichtlich der künftigen Nachfrage Chinas herrscht derzeit erhebliche Unsicherheit, da der Handelsstreit zwischen beiden Ländern anhält. Zwar betonen hochrangige chinesische Vertreter, der Konflikt solle nicht auf dem Rücken der Landwirte ausgetragen werden, in den USA geraten viele Betriebe jedoch bereits unter starken finanziellen Druck. Nach Angaben der American Soybean Association (ASA) fallen die Erzeugerpreise, während die Kosten für Betriebsmittel steigen. Entsprechend wächst die Sorge, dass ein länger anhaltender Konflikt die wirtschaftliche Stabilität zahlreicher Farmen gefährden könnte. Angesichts der Vergeltungszölle sind US-Bohnen derzeit rund 20 % teurer als südamerikanische Ware, was die Wettbewerbsfähigkeit zusätzlich schmälert.
Traditionell hat China ab dem Spätsommer regelmäßig größere Mengen US-Sojabohnen geordert, um die Versorgungslücke bis zur brasilianischen Ernte zu überbrücken. Umfangreiches Neugeschäft aus den USA in Richtung China bleibt bislang aus. Ohne ein tragfähiges Abkommen könnte China vermehrt auf südamerikanische und weitere Anbieter ausweichen.
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