US-Mais mit Plus – Paris zieht an
An der CBoT legten die US-Maiskurse in der Berichtswoche moderat zu. Der meistgehandelte Dezember-Kontrakt stieg von umgerechnet 140,23 EUR/t auf 141,94 EUR/t. Zwischenzeitliche Rücksetzer resultierten aus Gewinnmitnahmen, dem Anlaufen der US-Ernte sowie einem fester tendierenden US-Dollar, der US-Getreide im Außenhandel temporär weniger wettbewerbsfähig machte. Zum Wochenende markierte der Dezember-Kontrakt dennoch ein Zwei-Monats-Hoch, bevor er dann in der neuen Handelswoche nachgab aber leicht über dem Niveau der Vorwoche blieb. Hintergrund waren vor allem ein stärkerer Dollar und der fortschreitende Erntebeginn (US-Erntefortschritt zuletzt bei rund 7 %).
Auf der Fundamentalseite bleibt die Erwartung einer sehr großen US-Ernte prägend: Die Ernte ist laut USDA zu 7 % abgeschlossen und liegt damit leicht unter Vorjahr aber im mehrjährigen Mittel. Die Zustandsnoten gaben zwar leicht nach: 67 % der Bestände wurden als gut bis sehr gut bewertet, sind aber weiterhin deutlich besser als im Vorjahr. Regional ragt Iowa mit 79% gut bis sehr gut hervor. Zusammengenommen signalisiert das Bild insgesamt robuste Bestände, aber lokale Belastungen durch Trockenheit und Krankheitsdruck, die das hohe Ertragsszenario punktuell dämpfen können.
Stützend wirkten die Außenhandelsdaten: Bei den Exportinspektionen wurden in der Woche bis zum 11.09.2025 1.511.691 t erfasst – oberhalb der Erwartungsspanne und ein Hinweis auf einen soliden Start der neuen Vermarktungssaison. Bereits in den Vorwochen hatte es überdurchschnittlich hohe Neuverkäufe für die neue Saison gegeben. Zusammengenommen untermauern diese Zahlen, dass US-Mais nach den Preisrückgängen international wettbewerbsfähig ist.
Paris fester als Chicago
An der Euronext stieg der Frontkontrakt November im Wochenvergleich von 185,25 EUR/t auf 189,75 EUR/t. Beim deutlicheren Plus als in Chicago spielten die europäischen Fundamentaldaten eine Rolle: In Teilen Südosteuropas wurden Maisbestände durch anhaltende Trockenheit und Hitze belastet. Das USDA hatte in seiner jüngsten Schätzung die EU-Maisproduktion um knapp 3 auf 55 Mio. t gesenkt. Dadurch steht die Ertragserwartung für EU punktuell unter Druck. Das Risiko wurde in Paris eingepreist. Kurzfristig trafen diese regionalen Stützfaktoren auf die global weiterhin reichliche Versorgung. Das bremste die Preisaufschläge nach oben.
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