Handelsstreit lastet auf US-Sojakursen
Die Sojabohnenkurse an der Börse in Chicago tendierten in der vergangenen Berichtswoche schwächer. Der Fronttermin November 2025 schloss am 14. Oktober 2025 bei umgerechnet 320,08 EUR/t und damit 1,78 EUR/t unter dem Niveau der Vorwoche.
Bestimmendes Thema an den Märkten war weiterhin der Handelsstreit zwischen den USA und China sowie die daraus resultierenden ausbleibenden Käufe seitens Chinas. Besonders die Ankündigung Pekings, die Ausfuhren seltener Erden künftig stärker zu kontrollieren, schürte Befürchtungen, dass ein baldiges Handelsabkommen zwischen beiden Ländern in weite Ferne rücken könnte.
Leidtragende sind derzeit die US-Farmer, die bislang erst einen Bruchteil ihrer Ernte vermarkten konnten. Ein Hilfspaket für die betroffenen Betriebe wurde zwar angekündigt, konnte aufgrund des anhaltenden Shutdowns in den USA jedoch noch nicht konkretisiert werden, wie das US-Landwirtschaftsministerium mitteilte.
Infolge des Regierungsstillstands blieben auch wichtige Berichte zum Erntefortschritt, Erntezustand und zu den Exporten in den vergangenen Tagen aus. Dadurch fehlte dem Markt zuletzt an Impulsen und größere Engagements seitens der Marktteilnehmer blieben aus.
Raps in Paris verliert
Die Rapskurse in Paris konnten sich der Schwäche am Sojabohnenmarkt nicht entziehen und gaben zuletzt ebenfalls nach. Der Fronttermin November 2025 schloss am 14.10.2025 bei 465,50 EUR/t und damit 1,25 EUR/t unter dem Niveau der Vorwoche. Zwischenzeitlich war der Kurs zwar kurzzeitig wieder über die Marke von 470 EUR/t gestiegen, konnte dieses Niveau jedoch nicht halten.
Etwas gestützt wurden die Notierungen durch eine lebhaftere Nachfrage innerhalb der EU, nachdem die Sonnenblumenernte in mehreren Mitgliedstaaten enttäuschend ausfiel. So senkte die französische Statistikbehörde Agreste ihre Schätzung für die nationale Sonnenblumenernte um 0,41 Mio. t auf 1,46 Mio. t. Der Fünfjahresdurchschnitt liegt bei 1,77 Mio. t.
Zusätzlichen Rückhalt erhielten die Rapskurse durch die jüngste Schwäche des Euro gegenüber dem US-Dollar. Seit Monatsbeginn verlor die Gemeinschaftswährung rund 1,7 % an Wert. Ein schwächerer Euro verbessert die Wettbewerbsfähigkeit von EU-Raps gegenüber Importware.
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