Welt | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Handelsstreit lastet auf US-Sojakursen

15.10.2025 (AMI) – Der Handelskonflikt zwischen China und den USA belastet die Sojakurse weiterhin und steht im Fokus des Marktes. In Paris geben die Rapskurse weiter nach, wobei der schwache Euro die Verluste limitiert.

Die Sojabohnenkurse an der Börse in Chicago tendierten in der vergangenen Berichtswoche schwächer. Der Fronttermin November 2025 schloss am 14. Oktober 2025 bei umgerechnet 320,08 EUR/t und damit 1,78 EUR/t unter dem Niveau der Vorwoche.

Bestimmendes Thema an den Märkten war weiterhin der Handelsstreit zwischen den USA und China sowie die daraus resultierenden ausbleibenden Käufe seitens Chinas. Besonders die Ankündigung Pekings, die Ausfuhren seltener Erden künftig stärker zu kontrollieren, schürte Befürchtungen, dass ein baldiges Handelsabkommen zwischen beiden Ländern in weite Ferne rücken könnte.

Leidtragende sind derzeit die US-Farmer, die bislang erst einen Bruchteil ihrer Ernte vermarkten konnten. Ein Hilfspaket für die betroffenen Betriebe wurde zwar angekündigt, konnte aufgrund des anhaltenden Shutdowns in den USA jedoch noch nicht konkretisiert werden, wie das US-Landwirtschaftsministerium mitteilte.

Infolge des Regierungsstillstands blieben auch wichtige Berichte zum Erntefortschritt, Erntezustand und zu den Exporten in den vergangenen Tagen aus. Dadurch fehlte dem Markt zuletzt an Impulsen und größere Engagements seitens der Marktteilnehmer blieben aus.

Raps in Paris verliert

Die Rapskurse in Paris konnten sich der Schwäche am Sojabohnenmarkt nicht entziehen und gaben zuletzt ebenfalls nach. Der Fronttermin November 2025 schloss am 14.10.2025 bei 465,50 EUR/t und damit 1,25 EUR/t unter dem Niveau der Vorwoche. Zwischenzeitlich war der Kurs zwar kurzzeitig wieder über die Marke von 470 EUR/t gestiegen, konnte dieses Niveau jedoch nicht halten.

Etwas gestützt wurden die Notierungen durch eine lebhaftere Nachfrage innerhalb der EU, nachdem die Sonnenblumenernte in mehreren Mitgliedstaaten enttäuschend ausfiel. So senkte die französische Statistikbehörde Agreste ihre Schätzung für die nationale Sonnenblumenernte um 0,41 Mio. t auf 1,46 Mio. t. Der Fünfjahresdurchschnitt liegt bei 1,77 Mio. t.

Zusätzlichen Rückhalt erhielten die Rapskurse durch die jüngste Schwäche des Euro gegenüber dem US-Dollar. Seit Monatsbeginn verlor die Gemeinschaftswährung rund 1,7 % an Wert. Ein schwächerer Euro verbessert die Wettbewerbsfähigkeit von EU-Raps gegenüber Importware.

Wie entwickeln sich die Ölsaaten-Märkte und was sind die relevanten Einflussfaktoren? Aktuelle Marktlagen, Hintergrundwissen und detaillierte Analysen finden Sie unter Markt aktuell Ölsaaten & Bioenergie. Nutzen Sie die Bestellmöglichkeiten im Shop und sichern sich noch heute Ihren Zugang zum Expertenwissen!

Beitrag von Eike Wagner
Produktmanager Pflanzenbau
Druckversion als PDF öffnen

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Europa | Soja | Marktprognose

WASDE-Vorschau: Vorsichtige Anpassungen erwartet

14.11.2025 (AMI) – Vor dem WASDE bleibt die Unsicherheit groß: China kauft weiter überwiegend in Brasilien, die US-Exportinspektionen liegen klar unter Vorjahr. Der Markt rechnet mit vorsichtigen, aber richtungsweisenden Anpassungen – und mittelfristig steigenden US-Beständen.   Mehr

Welt | Milch & Milchprodukte | Index

Rückwärtsbewegung globaler Preise fortgesetzt

14.11.2025 (AMI) – Im Oktober entwickelten sich die internationalen Preise für Milcherzeugnisse abermals produktübergreifend rückläufig. Daher ging der FAO-Index für Milchprodukte den vierten Monat in Folge zurück.   Mehr

Deutschland | Düngemittel | Vorschau

Volatiler Düngemittelmarkt – AMI startet neuen Informationsdienst ab Januar 2026

13.11.2025 (AMI) – Der Düngemittelmarkt bleibt hochdynamisch – gleichzeitig geraten viele Ackerbaubetriebe durch schwache Erzeugerpreise unter Druck. Ab Januar 2026 liefert der neue AMI Markt Spiegel Düngemittel Orientierung in einem zunehmend komplexen Marktumfeld.   Mehr

Welt | Getreide | Kursentwicklung für Mais

Maiskurse in Chicago stabil, in Paris unter Druck

13.11.2025 (AMI) – In Chicago blieben die Maiskurse weitgehend stabil. Marktteilnehmer warten auf die USDA-Schätzung am 14.11. In Paris belasteten die laufende EU-Ernte und der festere Euro die Notierungen.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Anlieferung

Milchanlieferung nimmt erneut leicht zu

13.11.2025 (AMI) – Ende Oktober stieg die bundesweite Milchanlieferung entgegen ihrem saisonüblichen Verlauf leicht an. Dabei wurde die Vorjahreslinie, wie schon seit Mitte Juli, weiterhin übertroffen. An den Rohstoffmärkten zeigte sich ein uneinheitliches Bild.   Mehr

Deutschland | Schweine | Import

Deutsche Importe von Schweinen stark verringert

13.11.2025 (AMI) – Deutlich gesunken sind die Einfuhren von Schweinen nach Deutschland in diesem Jahr. Während in den beiden Vorjahren ein steigender Trend zu beobachten war, hat sich die Entwicklung komplett umgekehrt.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Stabiler Schlachtschweinepreis setzt sich fort

12.11.2025 Das Angebot an Schlachtschweinen fällt auch in der laufenden Woche umfangreich aus, dennoch stabilisiert sich der Markt weiter. Teilweise wird zwar noch immer von Überhängen und stockenden Geschäften berichtet, zumeist lassen sich die vorhandenen Tiere aber weitestgehend absetzen.   Mehr

Welt | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Ausbleibende chinesische Käufe belasten US-Sojakurse

12.11.2025 (AMI) – Soja in Chicago gab nach, da die in der Vorwoche angekündigten Käufe aus China bislang ausblieben. Der Markt erwartet nach der durch den Shutdown bedingten Unterbrechung die Veröffentlichung des WASDE-Berichts am 14.11.2025.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Erzeugerpreise

Preisanstieg bei Bio-Milch verlangsamt

07.11.2025 (AMI) – Die Milcherzeuger in Deutschland haben im September 2025 etwas mehr Milchgeld für ihre ökologisch erzeugte Milch erhalten als noch im August dieses Jahres.   Mehr

Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen

Exportwettbewerb verschärft sich

06.11.2025 (AMI) – Neben der ohnehin großen Konkurrenz aus der Schwarzmeerregion trüben nun auch die eintreffenden Ernten auf der Südhalbkugel die EU-Exportchancen.   Mehr