Deutschland | Bio-Geflügel | Erzeugerpreise

Große Spanne bei einzelnen Geflügelarten, aber kaum Preisveränderungen

30.10.2017 (AMI) – Für das BÖLN-Projekt „Analyse des Bio-Geflügelmarktes“ haben AMI und MEG zwischen Juli und August 2017 rund 270 Produktionsbetriebe in Deutschland ausgewählt und die Geschäftsinhaber um eine Markteinschätzung gebeten. 38 Unternehmen haben geantwortet.

Ziel der Produzentenbefragung zu Bio-Geflügel ist der Aufbau einer regelmäßigen Marktberichterstattung. Mit den ermittelten Daten möchten die AMI/MEG den Bio-Geflügelmarkt transparenter machen und Ihnen zukünftige Marktentscheidungen erleichtern. Der Großteil der Betriebe, die sich beteiligt haben, halten Bio-Hähnchen (25) und Bio-Gänse (20). Die meisten Betriebe mit Bio-Hähnchen setzten diese über Direktvermarktung (21) ab, über den Großhandel vermarkten 12 der 38 Betriebe ihre Bio-Hähnchen.

Kaum Preisschwankungen

Es zeigen sich bei den Preisen im Betrachtungszeitraum unabhängig von der Art des Geflügels kaum Schwankungen. Für die Hähnchen, die direkt vermarktet wurden, wurden durchschnittlich Preise für das ganze Tier von 9,85 EUR/kg Produktgewicht genannt. Im gesamten ersten Halbjahr 2017 gab es bei den genannten Preisen keine Schwankungen. Die Spanne ist mit 7,80 EUR bis 20,00 EUR/kg Produktgewicht sehr groß. Bei den Betrieben, die ihre Hähnchen direkt an die Schlachterei liefern, ergab die Befragung für das erste Halbjahr 2017 einen durchschnittlichen Erlös von 2,64 EUR/kg Lebendgewicht.

Die über lange Zeiträume stabilen Preise bei Bio-Geflügel führen zu langfristig planbaren Vermarktungskonditionen, sowohl auf Erzeuger als auch auf Abnehmerseite. In der konventionellen Geflügelbranche werden die Preise abhängig von den Vermarktungsmöglichkeiten und Futterpreisschwankungen regelmäßig neu vereinbart.

Die zum Erhebungszeitpunkt hohe Auslastung in der Bio-Geflügelhaltung deutet auf eine durchgehend rege Verbrauchernachfrage nach Bio-Geflügel hin. In der Bio-Entenhaltung liegt die Auslastungskapazität der direktvermarktenden Betriebe bei durchschnittlich 55 % und ist damit deutlich niedriger als bei den Bio-Betrieben mit anderer Geflügelhaltung. Die Auslastung der Haltungskapazität in der Bio-Gänsehaltung ist bei der Abgabe an den Großhandel mit durchschnittlich 97 % am höchsten.

Regelmäßige Berichterstattung

Das dritte Quartal 2017 ist nun Gegenstand der weiteren Befragung von AMI und MEG. Wenn Sie regelmäßige Informationen zum Bio-Geflügelmarkt erhalten wollen, helfen Sie uns mit Ihren betrieblichen Daten. Teilen Sie uns einmal pro Quartal die Schlachtmengen und Preise Ihres Bio-Geflügels mit. Als Gegenleistung erhalten Sie von uns Informationen zum Bio-Geflügelmarkt sowie die Auswertung der Preismeldungen. Auch kleinere Geflügelbestände oder Nebenerwerbsbetriebe sind für eine genaue Markteinschätzung von Bedeutung. Da sich an der Befragung bisher nur wenige Bio-Putenhaltende Betriebe beteiligt haben, wäre hier eine größere Beteiligung wichtig, um repräsentative Daten zu erhalten.

Gerne können Sie an unserer aktuellen Produzentenbefragung direkt online teilnehmen.

Beitrag von Christine Rampold
Marktanalystin Öko-Landbau

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Bio-Getreide | Angebot

Mehr Bio-Ackerbauern, große Nachfrage: Bio-Getreidemarkt im Umbau

29.10.2020 (AMI) – Die Erntemenge von Bio-Getreide dürfte erstmals die Eine-Million-Tonnen-Marke überschreiten. Gleichzeitig ist die Nachfrage aus der Tierhaltung und von den Haushalten deutlich gewachsen. Trotzdem sind für die meisten Bio-Getreidearten die Erzeugerpreise nach der Ernte gesunken.   Mehr

Deutschland | Öko-Landbau | Angebot

Pflanzliche Proteine kommen immer häufiger aus Europa

30.09.2020 (AMI) – Gesunde Ernährung, zu Hause kochen – spätestens seit Corona hat die Nachfrage nach Bio-Produkten und pflanzlichen Eiweißprodukten stark zugelegt. Die Rohstoffe für pflanzliche Burgerpatties, Currys oder Haferdrinks stammen immer häufiger aus heimsicher Erzeugung, sie lösen das bisher dominante Soja ab.   Mehr

Deutschland | Öko-Landbau | Angebot

Bio-Strukturdaten 2019 erschienen

10.09.2020 (AMI) – Bodennutzung, Tierhaltung und Verkaufserlöse im Öko-Landbau 2019. Die AMI-Markt Studie zu den Bio-Strukturdaten 2019 ist erschienen. Knapp 10 % der Landwirtschaftsfläche in Deutschland wurde 2019 nach Bio-Richtlinien bewirtschaftet. Gut die Hälfte davon waren Grünland und über 40 % Ackerland. Die Ackerfläche ist das zweite Mal in Folge wieder stärker gewachsen als das Grünland.   Mehr

Deutschland | Bio-Gemüse | Angebot

Wachsender Markt für Bio-Zwiebeln

20.08.2020 Der Markt für Bio-Zwiebeln boomt, kaum ein anderes Bio-Gemüse konnte in den vergangenen Monaten derartige Steigerungsraten bezüglich der Einkaufsmengen verbuchen. Ein Anbauplus in Deutschland führt dazu, dass das Inlandsangebot einen bedeutenden Anteil am wachsenden Markt hat.   Mehr

Deutschland | Öko-Landbau | Strukturdaten

Deutsche Bio-Fläche klettert auf Rekordhöhe

23.07.2020 (AMI) - Die deutsche Bio-Anbaufläche stieg 2019 auf insgesamt 1,61 Mio. ha an. Das ergeben die aktuellen Strukturdaten der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE). Im September stellen die AMI Marktexperten die Strukturdaten detailliert vor.   Mehr

Deutschland | Öko-Landbau | Strukturdaten

Deutsche Bio-Fläche wächst auch 2019 weiter

17.07.2020 (AMI) – Die deutschen Öko-Flächen wurden 2019 auf gut 1,61 Mio. ha ausgeweitet, das ergeben die aktuellen Strukturdaten der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE).   Mehr

Deutschland | Öko-Landbau | Aktionspreise

Bio-Schweinefleisch verstärkt beworben

09.07.2020 (AMI) – Bessere Verfügbarkeit und verstärkte Listung: Bio-Schweinefleisch wird in den ersten Monaten 2020 deutlich stärker vom Handel beworben als noch vor einem Jahr.   Mehr

Deutschland | Bio-Obst | Marktversorgung

Bio-Erdbeeren sind stark in der Direktvermarktung

14.05.2020 (AMI) – Der Anbau von Bio-Erdbeeren in Deutschland wurde 2019 eingeschränkt. Im Vergleich zum Vorjahr schrumpfte die ertragsfähige Fläche um 60 ha, so das Statistischen Bundesamt (Destatis). Die Bio-Erdbeerernte im Freiland lag 2019 mit 2.570 t erheblich unter den Vorjahresmengen.   Mehr

Deutschland | Bio-Gemüse | Ernte

Bio-Gemüseanbau klettert auf Rekordniveau

30.03.2020 (AMI) - Die deutsche Bio-Gemüsefläche im Freiland stieg 2019 auf insgesamt 14.475 ha. Im Vergleich zum Vorjahr wuchs der Anbau um 480 ha bzw. 3,4 %, so die Gemüseanbauerhebung des Statistischen Bundesamtes (Destatis). Der Flächenzuwachs stammt im Wesentlichen aus der Anbauausweitung bei ökologisch erzeugtem Wurzel- und Knollengemüse. Bio-Möhren stellten hierbei die höchsten Flächenanteile.   Mehr

Europa | Bio-Gemüse | Bodennutzung

Bio-Gemüsefläche Europas auf Rekordstand

23.03.2020 (AMI) – Der Anbau von Bio-Gemüse in Europa ist im Jahr 2018 auf insgesamt 164.000 ha gewachsen. Dies bedeutet einen Flächenzuwachs von 3 % im Vergleich zum Vorjahr. Größter Bio-Gemüseproduzent in Europa ist mit Abstand Italien.   Mehr