Deutschland | Bio-Getreide | Angebot

Bio-Hafer und Bio-Dinkel eher knapp

08.10.2019 (AMI) – Die Bio-Getreideernte 2019 ist deutschlandweit sehr unterschiedlich ausgefallen. Qualitativ war es im Großen und Ganzen aber wieder eine gute bis sehr gute Ernte. Nur Hafer erreichte oftmals nicht die gewünschten Hektolitergewichte.

Die Qualitäten beim Weizen fallen deutschlandweit sehr gemischt aus. Es gibt erneut Partien mit sehr hohen Klebergehalten. Gleichzeitig wurden, anders als im vergangenen Jahr, auch wieder vermehrt Futterqualitäten geerntet. Dafür sind Qualitäten im Mittelfeld eher selten. Auch mit den Erträgen sind die Landwirte größtenteils zufrieden.

Das Angebot an Dinkel ist in diesem Jahr nicht reichlich. Viele Partien sind schon über Kontrakte gebunden, sodass es nur wenig freie Ware am Markt gibt. Der Dinkelanbau ist in den vergangenen Jahren zurückgegangen, und das nicht nur in Deutschland. Die Preise lagen in den vergangenen Jahren kaum noch über denen von Weizen. Die kleineren Flächen führen nun zu begrenzten Erntemengen.

Der Haferanbau wurde dagegen in den vergangenen Jahren deutlich ausgedehnt. Aber auch die Nachfrage ist klar gestiegen – nicht nur für die Verarbeitung zu klassischen Müsli- und Porridge-Produkten, sondern auch für pflanzliche Milchgetränke, von denen Hafermilch das bedeutendste Produkt ist. Hafer ist 2019 in vielen Teilen Deutschlands deutlich leichter als im vergangenen Jahr, sodass Partien mit Hektolitergewichten über 52 kg umworben sind.

Das Roggenangebot ist dagegen zu groß. Die Fallzahlen sind weitestgehend in Ordnung bis gut. Durch die knappe Versorgung in den beiden vorherigen Saisons und den damit verbundenen hohen Preisen haben viele Betriebe Roggen angebaut. Teilweise wurden schon Partien konventionell verkauft.

Viel Futterware

Weiterhin wird viel Futtergetreide angeboten. Das Angebot an Umstellungsware ist etwas kleiner als zunächst angenommen. Zumindest wurden doch nicht überall Spitzenerträge erreicht. Einiges wurde auch schon in der Ernte verkauft, sodass der große Angebotsdruck mancherorts doch ausgeblieben ist. Teilweise wurden auch schon Mengen in konventionelle Kanäle verkauft, da das Angebot so groß erwartet worden war. Bei vielen Komponenten war nach der Ernte aber ein Preisabfall zu verzeichnen.

Der Mais ist in großen Teilen Deutschlands nach einer drei- bis vierwöchigen Regenpause schneller abgereift als erwartet worden war. Die Bestände präsentieren sich insgesamt sehr unterschiedlich: Während aus dem Osten teilweise von katastrophal kleinen Beständen berichtet wird, soll der Mais im Süden prächtig dastehen.

Derzeit sind die Betriebe mit der Herbstbestellung beschäftigt. Regenfälle haben die Aufgangsbedingungen für die Herbstkulturen verbessert. Somit bleibt wenig Zeit für die Getreidevermarktung. Das Kaufinteresse ist zuletzt wieder abgeschwächt, sowohl bei Mahl- als auch bei Futtergetreide.

Weitere Informationen zur Marktlage und Preisentwicklung von Bio-Getreide und -Futtermitteln finden Sie in unserer Markt Woche Öko-Landwirtschaft oder in unserem Online-Dienst Markt aktuell Öko-Landbau.

Im AMI Markt Seminar Öko-Landwirtschaft am 30.10.2019 haben Sie zudem die Möglichkeit, die Entwicklung der Bio-Getreidepreise direkt mit den AMI Marktexperten und anderen Marktteilnehmern zu diskutieren.


Beitrag von Henriette Quaing

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Öko-Landbau | Angebot

Trockenheit verknappt Bio-Futter

26.07.2018 (AMI) – Die lang anhaltende Trockenheit in Deutschland und den Nachbarländern sorgt bei den Bio-Rinderhaltern für Probleme bei der Futterversorgung. So werden Bio-Absetzer aus der Mutterkuhhaltung verkauft statt gemästet, und auch die ersten Bio-Milchkühe kommen früher zur Schlachtung als geplant. Die Schweine- und Geflügelhalter dagegen warten noch auf die tatsächlichen Getreideerntemengen mit der entsprechenden Preisfindung.   Mehr

Deutschland | Öko-Gartenbau | Angebot

Frühes Angebot an Bio-Sommergemüse

29.06.2018 (AMI) – Mit dem frühen Sommerwetter sind viele Bio-Gemüsekulturen deutlich weiterentwickelt als in anderen Jahren. Nach den ersten Angebotswellen zeichnet sich nun knappe Versorgung zum Beispiel bei Blumenkohl und Brokkoli ab. Auch bei Bunten Salaten ist die Angebotswelle aus dem Mai überstanden.   Mehr

Deutschland | Bio-Milch | Erzeugerpreise

Erzeugerpreise für Bio-Milch tendieren schwächer

07.05.2018 (AMI) – Im März 2018 sind die Erlöse der Bio-Milchbauern in Deutschland durchschnittlich leicht zurückgegangen. Zum Teil dürften die gestiegenen Anlieferungsmengen ursächlich dafür gewesen sein. Von den Preiseinbußen auf der konventionellen Seite im ersten Quartal waren die Rücknahmen bei der Bio-Milch jedoch weit entfernt.   Mehr

Deutschland | Bio-Obst | Bodennutzung

Bio-Streuobstanbau legt deutlich zu

17.04.2018 (AMI) - In den 1920er und 1930er Jahren erreichte die Streuobstkultur in Deutschland ihren Höhepunkt. Die damalige Fläche wird auf 1,5 Million Hektar geschätzt. Danach ging es mit dem Anbau bergab. Übriggeblieben sind 300.000 ha. Um den Status quo nicht nur zu halten, sondern Weiterentwicklung zu ermöglichen, wurden mehrere Initiativen ins Leben gerufen. Dadurch erfährt der Bio-Streuobstanbau in einigen Bundesländern einen regelrechten Boom.   Mehr

Deutschland | Bio-Milch | Erzeugerpreise

Bio-Milchpreise leicht schwächer

11.04.2018 (AMI) – Im Februar sind die Erzeugerpreise für ökologisch erzeugte Milch nochmals geringfügig zurückgegangen. Preisrücknahmen gab es vor allem im Osten und im Süden der Republik. Obwohl deutschlandweit deutlich mehr Bio-Milch gemolken wurde, war das Preisgefüge aber insgesamt recht stabil.   Mehr

Deutschland | Öko-Landbau | Marktversorgung

Mehr Bio-Milch und Bio-Fleisch – Bleiben die Preise auf hohem Niveau?

11.04.2018 (AMI) – 10 % mehr Bio-Flächen, 18 % mehr Bio-Milch, mehr als 10 % mehr Bio-Fleisch: Das Angebot an Bio-Lebensmitteln ist deutlich größer geworden, insbesondere bei den tierischen Produkten. Der Ackerbau hinkt immer noch in der Umstellung hinterher.   Mehr

Deutschland | Öko-Landbau | Nachfrage

Zahlen und Fakten zum Ökolandbau

21.03.2018 (AMI) – Die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln hat 2017 noch einmal kräftig angezogen. Die privaten Haushalte in Deutschland gaben 6 % mehr Geld für Bio-Lebensmittel aus. Wie hat sich der Anbau in Deutschland auf die steigende Nachfrage eingestellt? Wie sieht es mit dem Öko-Anbau in Europa aus? Die AMI-Marktexperten haben zu diesen und vielen anderen Fragen ausführliche Fakten und Daten in der Markt Bilanz Öko-Landbau 2018 zusammengestellt.   Mehr

Deutschland | Öko-Landbau | Außenhandel

Marktversorgung und Importe von Bio-Produkten erhoben

14.03.2018 (AMI) – Die Nachfrage nach Bio-Produkten in Deutschland steigt, auch das Angebot wird immer größer. Woher die wichtigsten Bio-Rohwaren und -Frischeprodukte kommen, zeigen die AMI Markt Charts „Marktversorgung mit Bio-Produkten in Deutschland“.   Mehr

Deutschland | Öko-Landbau | Nachfrage

Bio-Markt in Deutschland knackt 2017 erstmals die 10 Mrd. Marke

14.02.2018 (AMI) – Der Bio-Umsatz in Deutschland hat 2017 erstmals die 10 Mrd. EUR Marke überschritten. So gaben die Haushalte in Deutschland 5,9 % mehr Geld für Bio-Lebensmittel und -Getränke aus, insgesamt 10,04 Mrd. EUR. Insbesondere die Discounter, aber auch die Vollsortimenter des LEH haben mit größeren Verkaufsmengen den Umsatz beflügelt.   Mehr

Deutschland | Öko-Landbau | Marktversorgung

AMI on Tour – Die AMI auf der BIOFACH 2018

31.01.2018 (AMI) – Die BIOFACH ist die Weltleitmesse für Bio-Produkte. Mehr als 50.000 Fachbesucher aus 130 Ländern werden vom 14.-17. Februar auf dem Nürnberger Messegelände erwartet. Die AMI ist wieder mit 3 Vorträgen im BIOFACH-Kongressprogramm vertreten.   Mehr