Welt | Öko-Landbau | Außenhandel

Die USA sind der weltweit größte Importeur von Bio-Lebensmitteln

07.08.2017 (AMI) – Mehr als die Hälfte der weltweiten Bio-Umsätze entfallen auf die USA, und wachsen dynamisch immer weiter. Allein 16 % der Agrarimporte der USA entfallen auf Bio-Produkte. Importiert wird z.B. Kaffee und Mais, exportiert wird vor allem Obst und Gemüse.

In die USA importiert wurden 2016 Bio-Produkte im Wert von mehr als 1,7 Mrd. USD. Der Anteil der Bio-Produkte an den Gesamtimporten ist zwischen 2011 und 2016 um 16 % gewachsen. Dabei sind Kaffee, Sojabohnen, Bananen, Olivenöl und Mais die Importprodukte mit dem größten Wertanteil.

Die USA haben 2016 Bio-Produkte im Wert von 547,7 Mio. USD exportiert. Der Exportwert von konventionellen Produkten liegt im Vergleich dazu, bei 6,02 Mrd. USD. Die fünf meistgehandelten Bio-Produkte aus den USA sind Äpfel, grüner Salat, Grapefruits, Erdbeeren und Spinat.

Türkei wird wichtiger Lieferant von Bio-Sojabohnen und -Mais

Kaffee ist mit Abstand das stärkste Importprodukt der USA. Die Importe von Bio-Kaffee sind von 2011 bis 2016 stabil geblieben und machen 6 % des gesamten Kaffee-Imports aus. Von 2011 bis 2012 ist der Wertanteil des importierten Kaffees deutlich gesunken, wobei die importierte Menge nur moderat weniger geworden ist. Grund dafür sind die rapide gesunkenen Preisen innerhalb dieses Jahres.

Die importierten Bio-Sojabohnen werden vor allem für die Tierfütterung genutzt und weisen enorme Wachstumsraten auf, u.a. da es im eigenen Land zunehmend schwieriger ist GVO-freie Standorte zu finden. Auf Bio-Sojabohnen entfallen bereits 84 % der gesamten Sojabohnenimporte. 2016 kamen 43 % der Bio-Sojabohnenimporte aus der Türkei.

Bananen sind das dritthäufigste Bio-Importprodukt. Seit einem starken Einbruch im Jahr 2014 steigt der Bio-Bananen-Import der USA wieder moderat an. Die Importe von Bio-Olivenöl kommen hauptsächlich aus Italien und Spanien und steigen nach einem Einbruch 2014 ebenfalls stetig.

Besonders auffällig ist der Bio-Mais, dessen Importmenge sich in vier Jahren vervierfacht hat – und der Import wird weiter stark steigen. Noch 2013 war Argentinien Hauptlieferland mit 58,1%, 2016 kamen 73 % des Bio-Mais aus der Türkei, Argentinien befindet sich dagegen nicht mehr unter den Hauptimportländern.

Obst und Gemüse sind wichtigste Exportgüter

Führendes Exportprodukt sind Bio-Äpfel mit einer geschätzten jährlichen Wachstumsrate von fast 10 %. Gefolgt von grünem Salat, dessen Lieferungen allerdings rückläufig sind. An dritter Stelle liegen Bio-Grapefruits, deren Exportvolumen deutlich stärker wächst als das der konventionellen Variante. Auch die Hauptzielländer der Bio-Grapefruits haben sich zwischen 2011 und 2016 verändert. Bio-Erdbeeren lagen 2016 an vierter Stelle. Deren wertmäßiger Anteil an den gesamten Erdbeerexporten hat sich von 2011 bis 2016 verdoppelt und wird voraussichtlich weiterwachsen. An fünfter Stelle steht Spinat, der zu einem großen Teil nach Kanada geht. 2016 stammten mehr als 70 % des insgesamt nach Kanada exportierten Spinats aus ökologischer Erzeugung.

Auch andere internationale Bio-Märkte werden regelmäßig von uns betrachtet. Behalten Sie die aktuellen Entwicklungen am Bio-Markt mit unserem Onlinedienst AMI Markt aktuell Ökolandbau im Blick. Sie sind noch kein Kunde? Nutzen Sie die Bestellmöglichkeiten in unserem Shop.

Beitrag von Tanja Nusch

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Bio-Getreide | Angebot

Viel Bio-Dinkel, insgesamt aber weniger Bio-Getreide und -Leguminosen

23.08.2022 (AMI) – Die Bio-Getreideernte läuft in den letzten Zügen und kann damit deutlich früher abgeschlossen werden als in anderen Jahren. Allerdings war es in weiten Landesteilen viel zu trocken. Das verbessert die Qualitäten, also die Eiweiß- und Klebergehalte. Die Erntemengen dagegen fallen teils unterdurchschnittlich aus – insgesamt dennoch besser als erwartet.   Mehr

Deutschland | Bio-Milch | Erzeugerpreise

Bio-Preise nahe konventionellem Niveau

05.08.2022 (AMI) – Die Bio-Milcherzeuger haben im Juni nochmals einen merklichen Aufschlag erhalten. Dennoch fiel dieser nicht so hoch aus wie bei der konventionellen Schiene.   Mehr

Deutschland | Öko-Landbau | Haushaltsnachfrage

AMI on Tour – Die BIOFACH 2022 erstmals im Sommer

21.07.2022 (AMI) – Endlich kann sich die Bio-Branche wieder persönlich treffen. Auf der BIOFACH Summer Edition vom 26. - 29. Juli 2022 in Nürnberg wird wieder ein gemeinsamer Austausch vor Ort möglich sein. Der internationale Kongress zur BIOFACH 2022 beleuchtet die Zukunftstrends in der Nahrungsproduktion und bietet vielfältige Vorträge und Foren zu aktuellen Bio-Themen.   Mehr

Deutschland | Öko-Landbau | Strukturdaten

6 % mehr Bio-Fläche in Deutschland 2021

11.07.2022 (AMI) – Die deutsche Bio-Fläche ist 2021 um 100.000 ha oder knapp 6 % auf 1,8 Mio. ha gewachsen. Der Bio-Landbau erreicht damit einen Flächenanteil an der gesamten Landwirtschaftsfläche von 10,9 %. Bei den Bio-Betrieben liegt der Anteil bei 14 %, so die Ende Juni veröffentlichten Daten der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE).   Mehr

Deutschland | Bio-Rinder | Preise

Anhaltend hohes Niveau bei den Bio-Rinderpreisen

20.06.2022 Die Erzeugerpreis für Bio-Rinder verharren auf dem hohen Niveau, das sie seit den Preissprüngen am konventionellen Markt im Frühjahr erreicht haben. Höhere Preise werden auch im Lebensmittelhandel für Bio-Rindfleisch gefordert. Wie weit gehen die Verbraucher mit?   Mehr

Deutschland | Bio-Getreide | Markttrends

Konventionelle Getreidepreise nah an den Bio-Preisen

12.05.2022 (AMI) – „Biogetreide jetzt billiger als normales Getreide“ titelten verschiedene Agrarmagazine Ende April. Das war der Höhepunkt der Preissteigerungen an den konventionellen Börsen und löste heftige Diskussionen auch in der Bio-Branche aus.   Mehr

Deutschland | Öko-Landbau | Marktversorgung

Bio-Boom hielt 2021 an, aber wie geht es weiter?

23.03.2022 (AMI) – Im Jahr 2021 gaben die Verbraucher in Deutschland 5,8 % mehr Geld und damit insgesamt 15,87 Mrd. EUR für Bio-Lebensmittel und -Getränke aus. Der Bio-Markt kann sich damit mehr als behaupten, und das vor dem Hintergrund des Rekordwachstums von 2020 und einem stagnierenden Gesamtmarkt für Lebensmittel.   Mehr

Deutschland | Bio-Gemüse | Strukturdaten

Neuer Rekordwert bei Bio-Gemüsefläche in Deutschland

18.03.2022 (AMI) – Die Anbaufläche von Bio-Gemüse im Freiland erreichte in Deutschland im Jahr 2021 nach Angaben des Statistischen Bundesamtes insgesamt 18.221 ha und verzeichnet damit erneut einen Rekord.   Mehr

Europa | Öko-Landbau | Außenhandel

Bio aus der Ukraine – welche Mengen fehlen jetzt?

11.03.2022 (AMI) – Der Krieg in der Ukraine wirbelt den Weltgetreidehandel durcheinander. Doch betrifft das auch Bio-Produkte? Sonnenblumen und vor allem Sonnenblumenkuchen sind in den vergangenen Jahren das wichtigste Bio-Produkt aus der Ukraine für den EU-Markt geworden. Von größerer Bedeutung sind auch Sojabohnen, Weizen, Mais und Leinsaat.   Mehr

Europa | Öko-Landbau | Marktversorgung

Bio-Markt in Europa mit starkem Wachstum 2020

21.02.2022 (AMI) – Der Bio-Markt in Europa wächst weiter; er legte 2020 um ganze 15 Prozent auf 52 Milliarden Euro zu. Zahlreiche Märkte verzeichneten zweistellige Wachstumsraten. Auch die Bio-Landwirtschaftsfläche ist gewachsen.   Mehr