Deutschland | Obst | Aktionspreise

Witterungsbedingungen bremsen Aktionen mit Wassermelonen aus

24.08.2021 (AMI) – Der Sommer 2021 ist bislang kein Sommer für Wassermelonen. Nur selten, und dann nur für kurze Zeit stiegen die Temperaturen auf hochsommerliche Werte. Dabei sind hohe Temperaturen ein wesentlicher Faktor für die Entwicklung der Nachfrage nach Wassermelonen. Selbst eine hohe Zahl an Werbeanstößen konnte die Nachfrage in den vergangenen Wochen nicht auf das Niveau des Vorjahres hieven.

Im bisherigen Verlauf des Augustes war die Nachfrage nach Wassermelonen durchweg schwächer als im Vorjahr. Der Anteil der Haushalte, die Wassermelonen gekauft haben, lag 30 % unter dem Vorjahresniveau. Dabei waren die großen Durstlöscher für die Verbraucher zuletzt sogar gut 6 % günstiger zu haben als im Vorjahr. Aber der Preis ist nicht alles, wenn die Witterungsbedingungen nicht passen. Es fehlten Sonnenschein und hohe Temperaturen. Dadurch konnten die zahlreichen Angebotsaktionen im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) nicht die erhoffte Wirkung entfalten.

Deutlich mehr Angebotsaktionen

Bei passenden Witterungsbedingungen verkaufen sich Wassermelonen fast von selbst. Sind die Rahmenbedingungen nicht optimal, ist ein erhöhter Aufwand nötig, um die Nachfrage anzukurbeln. Dieser Schluss liegt nahe, wenn die Zahl der Werbeanstöße für Wassermelonen in den vergangenen beiden Jahren verglichen wird. Von Woche 18 bis einschließlich Woche 34 waren Wassermelonen in diesem Jahr insgesamt 507-mal in den Werbezetteln des LEH vertreten. Damit war die Zahl der Werbeanstöße 21 % höher als im Vorjahr. Das zeigt eine Analyse auf Basis von AMI Aktionspreise im LEH. Vor allem im frühen Bereich der Saison sind Wassermelonen häufiger beworben worden. Aber auch im August war die Zahl der Werbeanstöße noch 8 % höher als im Vorjahr. Der Schwerpunkt der Aktionen lag allerdings bereits in den Wochen 26 bis 28. Ende August ist die Saison der Angebotsaktionen schon fast an ihrem Ende angekommen, und in den kommenden Wochen wird die Zahl der Werbeanstöße deutlich zurückgehen.

Wassermelonen wurden bislang nicht nur häufiger beworben, die Aktionspreise lagen zudem leicht unter dem Niveau des Vorjahres. Das gilt zumindest für die kernarmen Varianten. Der niedrigste Aktionspreis lag mit 0,49 EUR/kg rund 6 % unter dem Niveau des Vorjahres. Im Mittel wurden kernarme Wassermelonen zu einem Preis von 0,89 EUR/kg beworben, 14 % weniger als 2020. Am häufigsten wurde aber wie im Vorjahr ein Werbepreis von 0,99 EUR/kg genannt.

Langfristig mehr Mini-Wassermelonen beworben

Im langfristigen Trend gehören Wassermelonen zu den Gewinnern im Sortiment. Sie haben vor allem von den trockenen und heißen Sommern seit 2018 profitiert und wurden von den Haushalten in immer größeren Mengen gekauft. Das spiegelt sich auch in den Einfuhren wider, die in den vergangenen drei Jahren in bislang unerreichte Höhen vorstießen. Auch die Zahl der Werbeanstöße für Wassermelonen ist immer weiter gestiegen. Dabei gab es Veränderungen im Sortiment. Die klassische rotfleischige und kernhaltige Wassermelone hat in den vergangenen Jahren verloren. Gewinner waren im selben Zeitraum Mini-Wassermelonen. Die kernarme Variante legte um 20 % pro Jahr zu, die kernhaltige Variante immer noch um 18 % pro Jahr. Gemessen an der absoluten Zahl der Werbeanstöße können beide aber noch nicht mit den großen Früchten mithalten.

Was kommt nach den Melonen?

Die Zahl der Werbeanstöße für Wassermelonen wird in den kommenden Wochen deutlich zurückgehen. Auch anderes Sommerobst wird nicht mehr so häufig beworben werden. Bis zum Einsetzen der Zitrussaison entsteht eine kleine Lücke, in der dann zum Beispiel Kakis stärker beworben werden.

Mit AMI Aktionspreise im LEH haben Sie die Möglichkeit, die Werbeaktivitäten des LEH weiter im Blick zu behalten. Nicht nur für Wassermelonen, sondern für das gesamte Obstsortiment. Bereits dienstags ab 13 Uhr stehen die Angaben zu den Angebotsaktionen von rund 50 Ketten und deren Regionalgesellschaften zur Verfügung. Über den Aktionspreis hinaus umfassen die Daten Angaben zu Herkünften, Verpackungen und Produktspezifikationen. Einen früheren Indikator für mögliche Entwicklungen auf der Verbraucherebene gibt es nicht. sichern Sie sich Ihren Zugang zu AMI Aktionspreise im LEH. Egal, ob eine Übersicht über die gesamten Angebotsaktionen einer Woche, oder eine Analyse für ein einzelnes Produkt oder eine Produktgruppe, die AMI Marktexperten erstellen Ihnen gerne ein individuelles Angebot.


Beitrag von Michael Koch
Bereichsleiter Gartenbau

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Öko-Landbau | Haushaltsnachfrage

Bio-Ersatzprodukte – ein Trend mit Zukunft?

09.11.2023 (AMI) – Bio-Ersatzprodukte haben in den vergangenen Jahren einen regelrechten Boom auf dem deutschen Markt erfahren. Doch seit der wirtschaftlich instabilen Situation 2022 sinkt die private Nachfrage nach Bio-Produkten und Verbraucher reagieren sehr preissensibel. Sind von diesem Rückgang auch die pflanzlichen Bio-Ersatzprodukte betroffen?   Mehr

Deutschland | Frische Lebensmittel | Verbraucherpreise

Lebensmittelteuerungsrate schwächt sich weiter ab

26.09.2023 (AMI) – Den siebten Monat in Folge verzeichnet die Teuerungsrate frischer Lebensmittel ein niedrigeres Niveau als noch im Monat zuvor.   Mehr

Deutschland | Frische Lebensmittel | Verbraucherpreise

Bio-Lebensmittel verteuern sich moderat

21.07.2023 (AMI) – Im ersten Halbjahr 2023 lagen die Verbraucherpreise für frische Lebensmittel, dem AMI-Frischeindex zufolge, 15,1 % über dem Vorjahresniveau.   Mehr

Deutschland | Frische Lebensmittel | Verbraucherpreise

Lebensmittelteuerungsrate ist weiter auf dem Rückzug

29.06.2023 (AMI) – Den vierten Monat in Folge schwächte sich nun das Preisniveau für frische Lebensmittel ab.   Mehr

Deutschland | Bio-Getreide | Haushaltsnachfrage

Verkäufe mit Bio-Brot weiterhin im Minus

22.06.2023 (AMI) – Bei Bio-Brot und -Backwaren zeichnen sich über die Jahre gesehen weitreichende Verschiebungen in den Essgewohnheiten ab. Das klassische Brot wird immer mehr und mehr von frischen Backwaren wie Brötchen oder Baguette eingeholt. Dabei kaufen die Haushalte immer häufiger abgepacktes Brot im LEH statt Frisches an der Theke, so die AMI-Analyse des GfK-Haushaltspanels.   Mehr

Europa | Öko-Gartenbau | Haushaltsnachfrage

Ende des starken Wachstums am Schweizer Bio-Markt

19.05.2023 (AMI) – Der Gesamtumsatz am Schweizer Bio-Markt ist im Jahr 2022 erstmals leicht rückläufig.   Mehr

Europa | Öko-Landbau | Haushaltsnachfrage

Europäischer Bio-Markt wächst auch 2021 weiter

09.03.2023 (AMI) – Die Europäer gaben 2021 3,8 % mehr Geld für Bio-Produkte aus als 2020. Das Wachstum hat sich nach dem Boom-Jahr 2020 wieder verlangsamt.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Haushaltsnachfrage

Milchprodukte 2022 weniger stark nachgefragt

10.02.2023 (AMI) – Die Nachfrage nach Milchprodukten ist 2022 gesunken. Die Entwicklungen am Produktmarkt seit Herbst 2021 und der Krieg in der Ukraine führten zu hohen Verbraucherpreisen.   Mehr

Deutschland | Gemüse | Haushaltsnachfrage

Möhren erobern die zweite Position zurück

07.02.2023 (AMI) – Nachdem die Pandemie die Gemüseeinkäufe zwei Jahre beflügelt hatte, erhielten sie 2022 durch die Inflation einen Dämpfer.   Mehr

Deutschland | Kartoffeln | Haushaltsnachfrage

Kartoffeleinkäufe um 7,3 % geschrumpft

07.02.2023 (AMI) – Im Jahr 2022 ging der Kartoffelabsatz um weitere 7,3 % zurück, nachdem schon 2021 immerhin 9,3 % verloren gingen.   Mehr