Deutschland | Steinobst | Aktionspreise

Bislang mehr Angebotsaktionen mit Süßkirschen im Juli

18.07.2019 (AMI) – Im Juli konkurrieren viele Obstarten um Regalplätze und Aufmerksamkeit bei den Verbrauchern. Das gilt insbesondere für Beerenobst und Steinobst, wie z.B. Süßkirschen. Eine Möglichkeit, Aufmerksamkeit für ein Produkt zu schaffen, ist die Platzierung in den wöchentlichen Werbezetteln. In der ersten Julihälfte machten Süßkirschen fast 6 % der Werbeanstöße für frisches Obst aus. Damit war ihr Anteil etwas höher als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Im vergangenen Jahr entfielen 31 % der gesamten Werbeanstöße für Süßkirschen auf den Juli.

Im Zeitraum von Woche 27 bis Woche 29 waren Süßkirschen in diesem Jahr insgesamt 72-mal in den Werbezetteln des LEH vertreten. Damit war die Zahl der Werbeanstöße rund 18 % höher als im selben Zeitraum des Vorjahres. Das zeigt eine Analyse auf Basis von AMI Aktionspreise im LEH. Allerdings ist die Zahl der Werbeanstöße für deutsche Süßkirschen im Beobachtungszeitraum kaum gestiegen. Das Plus geht vor allem auf türkische Süßkirschen zurück, aber auch auf einzelne Aktionen mit Ware aus Spanien oder Italien. Insbesondere die bundesweite Aktion eines großen Lebensmitteleinzelhändlers in der 28. Woche mit türkischen Süßkirschen hat Wirkung gezeigt, auch weil eine markante Preismarke gesetzt wurde.

Deutsche Süßkirschen haben den größten Anteil

Im Beobachtungszeitraum hat die Herkunft Deutschland den größten Anteil an den Werbeanstößen für Süßkirschen. In diesem Jahr ist er bislang mit 67 % allerdings rund 10 Prozentpunkt niedriger als im Vorjahr. Süßkirschen aus der Türkei machten im Juli bislang 26 % der Werbeanstöße aus. Die übrigen 7 % entfielen auf andere Herkünfte wie Griechenland, Italien und Spanien.

Zum überwiegenden Teil werden Süßkirschen als lose Ware beworben. Der Anteil loser Ware war im Beobachtungszeitraum dieses Jahr mit rund 68 % sogar noch ein bisschen höher als im Jahr zuvor. Knapp 24 % der Werbeanstöße entfielen auf Packungen mit einem Inhalt von einem Kilogramm. Weitere 4 % auf 500g-Packungen. Die übrigen 4 % entfielen auf andere Packungsgrößen.

Aus preislicher Sicht unterscheiden sich die Angebotsaktionen in diesem Jahr kaum von denen des Vorjahres. Lediglich die bereits genannte Aktion mit türkischen Süßkirschen in der 28. Woche hebt sich mit einem Aktionspreis von 3,30 EUR/kg nach unten ab. Ansonsten liegen die Aktionspreise wie im Vorjahr bei den Schwerpunkten 3,90 EUR/kg, 4,90 EUR/kg und 5,90 EUR/kg. Im Durchschnitt lag der Aktionspreis für deutsche Süßkirschen aus konventioneller Produktion im Beobachtungszeitraum bei 5,26 EUR/kg er war damit knapp 7 % niedriger als im Vorjahr.

Aktionen bei Discountern und niedrige Preise beflügeln die Nachfrage

Für den LEH ist das Ziel von Angebotsaktionen, ein Produkt so in den Fokus zu rücken, dass es vermehrt gekauft wird. Das gelingt nicht immer, häufig ist aber ein Zusammenhang zwischen bestimmten Angebotsaktionen und der Nachfrageentwicklung feststellbar. Die bundesweite Aktion mit türkischen Kirschen in der 28. Woche hätte das Zeug dazu gehabt, einen Nachfragehöhepunkt zu generieren. Und tatsächlich war der Anteil der Verbraucher, die Süßkirschen kaufen, in der 28. Woche deutlich höher als in den Vorjahren. Der Nachfragehöhepunkt war aber bereits in der Woche zuvor erreicht worden, obwohl der niedrigste Werbepreis etwas höher lag als in der 28. Woche. Ausschlaggeben war, dass in der 27. Woche fast alle Discounter an den Angebotsaktionen beteiligt waren.

Wie geht es weiter am Steinobstmarkt? Der Nachfragehöhepunkt bei Süßkirschen dürfte mit der 29. Woche bereits überschritten sein. Mit dem Beginn der Zwetschensaison steht die Ablösung, auch in den Angebotsaktionen aber schon in den Startlöchern. Aus dem Importangebot werden zunehmend auch Zuckeraprikosen beworben.

Mit AMI Aktionspreise im LEH haben Sie die Möglichkeit, die Werbeaktivitäten des LEH dauerhaft zu verfolgen. Nicht nur für Süßkirschen, sondern auch für anderes Steinobst und das gesamte Obst- und Gemüsesortiment. Bereits dienstags ab 13 Uhr stehen die Angaben zu den Angebotsaktionen von mehr als 50 Ketten und deren Regionalgesellschaften zur Verfügung. Über den Aktionspreis hinaus umfassen die Daten Angaben zu Herkünften, Verpackungen und Produktspezifikationen. Einen früheren Indikator für mögliche Entwicklungen auf der Verbraucherebene gibt es nicht. Sichern Sie sich Ihren Zugang zu AMI Aktionspreise im LEH. Egal, ob eine Übersicht über die gesamten Angebotsaktionen einer Woche, oder eine Analyse für ein einzelnes Produkt oder eine Produktgruppe, die AMI Marktexperten erstellen Ihnen gerne ein individuelles Angebot.


Beitrag von Michael Koch
Bereichsleiter Gartenbau

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Frische Lebensmittel | Haushaltsnachfrage

AMI Chart Sammlung: Wie hat sich der Lebensmittelmarkt während Corona entwickelt?

07.10.2020 (AMI) – Auch wenn wir mittlerweile eine so genannte „neue Normalität“ erreicht haben, wurde doch das Leben in den vergangenen Monaten ziemlich auf den Kopf gestellt. Und das spiegelt sich auch in unserer Wirtschaft sowie in unserem Lebensmittelkonsum wider.   Mehr

Deutschland | Blattgemüse | Verbraucherpreise

Stabiles Marktgleichgewicht bei Kopfsalat

24.09.2020 (AMI) – Die deutsche Produktion von Kopfsalat findet weiterhin ein sehr punktgenaues und stabiles Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage. Auf den Feldern entsteht kein Erntedruck, teilweise sind die Kopfgewichte der Bestände sogar etwas leicht.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Haushaltsnachfrage

Verbraucher kaufen mehr Milchprodukte

12.08.2020 (AMI) – Milch, Käse, Butter und Frischprodukte: Nahezu alle Milcherzeugnisse sind im ersten Halbjahr 2020 verstärkt nachgefragt worden. Vor allem in den Monaten des Lockdowns stieg die private Nachfrage spürbar.   Mehr

Deutschland | Lebensmittel | Haushaltsnachfrage

AMI Web-Seminar: Der Verbraucher in Corona-Zeiten

28.07.2020 Gegessen wird immer. Das gilt auch während der aktuellen Coronavirus-Pandemie. Allerdings hat diese nicht nur auf das „Wo“ sondern auch auf das „Was“ massiven Einfluss genommen.   Mehr

Deutschland | Butter | Verbraucherpreise

Butterpreise auf höherem Niveau

09.07.2020 (AMI) – Anfang Juli hat sich die Nachfrage nach Formbutter weiter beruhigt. Die höheren Molkereiabgabepreise wurden zeitverzögert auch auf der Verbraucherebene umgesetzt.   Mehr

Deutschland | Lebensmittel | Verbraucherpreise

Verbraucher zahlen im April deutlich mehr für frische Nahrungsmittel

28.04.2020 (AMI) – Die Preise für frische Lebensmittel sind im April 2020 kräftig gestiegen. Verbraucher in Deutschland haben fast 10 % mehr zahlen müssen als vor einem Jahr. Innerhalb eines Monats hat das Preisniveau um 4,4 % angezogen. Dieses Ergebnis weist der AMI-Frischeindex auf Basis von Preismeldungen der ersten vier Aprilwochen aus.   Mehr

Deutschland | Lebensmittel | Verbraucherpreise

Nahrungsmittelpreise bleiben hoch

25.03.2020 (AMI) – Die Teuerungsrate frischer Lebensmittel bleibt im März 2020 unverändert hoch. Dem AMI-Frischeindex zufolge zahlen die Verbraucher in Deutschland dafür rund 5,6 % mehr als vor einem Jahr. Maßgeblicher Treiber dieser Entwicklung sind wie bereits in den vergangenen Monaten die Preise für Schweinefleisch und Fleischwaren.   Mehr

Deutschland | Vieh & Fleisch | Haushaltsnachfrage

Verbraucher kaufen weniger Fleisch und Fleischwaren

04.03.2020 (AMI) – Die privaten Haushalte in Deutschland kauften 2019 deutlich weniger Fleisch, Wurst und Geflügel als im Jahr zuvor. Insgesamt belief sich das Minus auf 4,3%.   Mehr

Deutschland | Schweine | Verbraucherpreise

Schweinefleisch verteuert sich für Verbraucher

26.02.2020 (AMI) – Die Preise für einige Schweinefleischartikel sowie für Artikel aus dem Wurstbereich sind auf Verbraucherebene im Februar erneut gestiegen. Bereits im Sommer 2019 hatten die Verbraucherpreise in diesen Warengruppen angezogen.   Mehr

Deutschland | Speisekartoffeln | Haushaltsnachfrage

Verbraucher kaufen immer weniger Kartoffeln

23.01.2020 (AMI) – Im Jahr 2019 sanken die Kartoffeleinkäufe der privaten Haushalte weiter. Sie gingen gegenüber dem Vorjahr um 4 % zurück. Dazu trug auch ein relativ schwacher Verkauf im Dezember bei. Vor allem das Geschäft zu Weihnachten blieb schwächer.   Mehr