Deutschland | Beerenobst | Aktionspreise

Starke Werbewoche für Himbeeren

22.04.2020 (AMI) – Auch wenn Himbeeren inzwischen ganzjährig vom Lebensmitteleinzelhandel beworben werden, gibt es im Jahresverlauf doch einzelne Wochen, die durch eine besonders hohe Zahl an Werbeanstößen auffallen. Die 17. Woche 2020 ist eine davon. Die Zahl der Werbeanstöße ist das eine, der Preis das andere. Aktuell sind die Aktionspreise niedriger als im Vorjahr. Auch in der Vorwoche wurden Himbeeren zu niedrigeren Preisen als im Vorjahr beworben. Hat sich das auf die Nachfrage ausgewirkt?

Im Zuge des Beeren-Booms sind Himbeeren in den vergangenen Jahren zu einem Dauergast in den Angebotsaktionen des Lebensmitteleinzelhandels (LEH) geworden. So gab es 2019 keine Woche mit nicht mindestens 5 Werbeanstößen für Himbeeren. In diesem Jahr sieht es so aus, als ob die Zahl der Werbeanstöße mindestens auf Vorjahresniveau gehalten wird. Seit Jahresbeginn bis einschließlich Woche 17 waren Himbeeren 224-mal in den Werbezetteln vertreten. Damit war die Zahl der Werbeanstöße um 3 % höher als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die 17. Woche hat daran einen großen Anteil. Mit 20 Werbeanstößen wird der Höchstwert im bisherigen Saisonverlauf erreicht. Das zeigt eine Analyse auf Basis von AMI Aktionspreise im LEH. Bei der EDEKA Gruppe sind Himbeeren flächendeckend in der Werbung, sowohl in den Supermärkten als auch in den SB-Warenhäusern. Darüber hinaus sind mit LIDL und Penny zwei Discounter an den Aktionen beteiligt. Beworben wird Ware aus Spanien und Marokko. Meist sind beide Herkünfte gleichzeitig angegeben.

Niedrigere Aktionspreise

Die Preisspanne in den Aktionen ist recht groß, es bildet sich aber ein eindeutiger Preisschwerpunkt heraus. Himbeeren aus konventioneller Produktion werden in der 17. Woche zu Preisen zwischen 8,00 und 23,92 EUR/kg beworben. Der Schwerpunkt der Aktionspreise liegt bei 8,00 EUR/kg und resultiert aus den Aktionen der EDEKA Gruppe. Im Mittel werden Himbeeren zu einem Preis von 9,20 EUR/kg beworben. Sowohl der niedrigste Preis als auch der durchschnittliche Werbepreis liegen deutlich unter dem Niveau des Vorjahres.

Schon in der Woche zuvor waren Himbeeren zu niedrigeren Preisen als im Vorjahr beworben worden. Der durchschnittliche Aktionspreis lag in der 16. Woche um 25 % unter dem des Vorjahres. Das hat sich auch auf den durchschnittlichen Verbraucherpreis ausgewirkt. Nach Angaben im AMI Verbraucherpreisspiegel mussten die Verbraucher in der 16. Woche durchschnittlich 10,84 EUR/kg für Himbeeren bezahlen. Das waren fast 13 % weniger als zu selben Zeit des Vorjahres. Doch haben sich Angebotsaktionen und niedrige Preise auch auf die Nachfrage ausgewirkt? Tatsächlich ist der Anteil der Haushalte, die Himbeeren kaufen, in der 16. Woche deutlich gestiegen und war deutlich höher als zur selben Zeit in den Vorjahren.

Wie geht es weiter bei den Himbeeren?

Im vergangenen Jahr folgten auf die 17. Woche gleich mehrere Wochen mit anhaltend hoher Werbeintensität bei Himbeeren. Das dürfte auch in diesem Jahr der Fall sein. In der Folge wird auch die Nachfrage in den kommenden Wochen auf hohem Niveau stabil sein. Werden die Aktionspreise dabei weiter sinken, oder ist aktuell bereits der Tiefststand erreicht?

Mit AMI Aktionspreise im LEH haben Sie die Möglichkeit, die Werbeaktivitäten des LEH weiter im Blick zu behalten. Nicht nur für Himbeeren, sondern für das gesamte Obst- und Gemüsesortiment. Bereits dienstags ab 13 Uhr stehen die Angaben zu den Angebotsaktionen von rund 50 Ketten und deren Regionalgesellschaften zur Verfügung. Über den Aktionspreis hinaus umfassen die Daten Angaben zu Herkünften, Verpackungen und Produktspezifikationen. Einen früheren Indikator für mögliche Entwicklungen auf der Verbraucherebene gibt es nicht. sichern Sie sich Ihren Zugang zu AMI Aktionspreise im LEH. Egal, ob eine Übersicht über die gesamten Angebotsaktionen einer Woche, oder eine Analyse für ein einzelnes Produkt oder eine Produktgruppe, die AMI Marktexperten erstellen Ihnen gerne ein individuelles Angebot.

Beitrag von Michael Koch
Bereichsleiter Gartenbau

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Öko-Landbau | Haushaltsnachfrage

Bio-Ersatzprodukte – ein Trend mit Zukunft?

09.11.2023 (AMI) – Bio-Ersatzprodukte haben in den vergangenen Jahren einen regelrechten Boom auf dem deutschen Markt erfahren. Doch seit der wirtschaftlich instabilen Situation 2022 sinkt die private Nachfrage nach Bio-Produkten und Verbraucher reagieren sehr preissensibel. Sind von diesem Rückgang auch die pflanzlichen Bio-Ersatzprodukte betroffen?   Mehr

Deutschland | Frische Lebensmittel | Verbraucherpreise

Lebensmittelteuerungsrate schwächt sich weiter ab

26.09.2023 (AMI) – Den siebten Monat in Folge verzeichnet die Teuerungsrate frischer Lebensmittel ein niedrigeres Niveau als noch im Monat zuvor.   Mehr

Deutschland | Frische Lebensmittel | Verbraucherpreise

Bio-Lebensmittel verteuern sich moderat

21.07.2023 (AMI) – Im ersten Halbjahr 2023 lagen die Verbraucherpreise für frische Lebensmittel, dem AMI-Frischeindex zufolge, 15,1 % über dem Vorjahresniveau.   Mehr

Deutschland | Frische Lebensmittel | Verbraucherpreise

Lebensmittelteuerungsrate ist weiter auf dem Rückzug

29.06.2023 (AMI) – Den vierten Monat in Folge schwächte sich nun das Preisniveau für frische Lebensmittel ab.   Mehr

Deutschland | Bio-Getreide | Haushaltsnachfrage

Verkäufe mit Bio-Brot weiterhin im Minus

22.06.2023 (AMI) – Bei Bio-Brot und -Backwaren zeichnen sich über die Jahre gesehen weitreichende Verschiebungen in den Essgewohnheiten ab. Das klassische Brot wird immer mehr und mehr von frischen Backwaren wie Brötchen oder Baguette eingeholt. Dabei kaufen die Haushalte immer häufiger abgepacktes Brot im LEH statt Frisches an der Theke, so die AMI-Analyse des GfK-Haushaltspanels.   Mehr

Europa | Öko-Gartenbau | Haushaltsnachfrage

Ende des starken Wachstums am Schweizer Bio-Markt

19.05.2023 (AMI) – Der Gesamtumsatz am Schweizer Bio-Markt ist im Jahr 2022 erstmals leicht rückläufig.   Mehr

Europa | Öko-Landbau | Haushaltsnachfrage

Europäischer Bio-Markt wächst auch 2021 weiter

09.03.2023 (AMI) – Die Europäer gaben 2021 3,8 % mehr Geld für Bio-Produkte aus als 2020. Das Wachstum hat sich nach dem Boom-Jahr 2020 wieder verlangsamt.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Haushaltsnachfrage

Milchprodukte 2022 weniger stark nachgefragt

10.02.2023 (AMI) – Die Nachfrage nach Milchprodukten ist 2022 gesunken. Die Entwicklungen am Produktmarkt seit Herbst 2021 und der Krieg in der Ukraine führten zu hohen Verbraucherpreisen.   Mehr

Deutschland | Gemüse | Haushaltsnachfrage

Möhren erobern die zweite Position zurück

07.02.2023 (AMI) – Nachdem die Pandemie die Gemüseeinkäufe zwei Jahre beflügelt hatte, erhielten sie 2022 durch die Inflation einen Dämpfer.   Mehr

Deutschland | Kartoffeln | Haushaltsnachfrage

Kartoffeleinkäufe um 7,3 % geschrumpft

07.02.2023 (AMI) – Im Jahr 2022 ging der Kartoffelabsatz um weitere 7,3 % zurück, nachdem schon 2021 immerhin 9,3 % verloren gingen.   Mehr