Deutschland | Frische Lebensmittel | Verbraucherpreise

Lebensmittelpreise im Mai knapp über Vorjahr

02.06.2021 (AMI) – Für frische Lebensmittel zahlten die Verbraucher im vergangenen Monat etwas mehr als vor einem Jahr. Doch nicht alle Frische-Warengruppen verteuerten sich im Mai. Bei einzelnen fiel das Preisniveau niedriger aus als vor einem Jahr.

Dem AMI-Frischeindex zufolge zahlten die Verbraucher 1,6 % mehr für frische Lebensmittel als im Mai 2020. Die höchsten Teuerungsraten lagen dabei in den Warengruppen Eier und Gemüse vor. Kartoffeln, Schweinefleisch und Wurst konnten dagegen günstiger eingekauft werden als vor einem Jahr.

Preisteuerung bei Eiern

Im Basissortiment des Lebensmitteleinzelhandels (LEH) hatten sich Eier aller Haltungsformen bereits Mitte April 2021 verteuert. Der Grund hierfür war die vermehrte Sortimentsumstellung auf eine Produktion ohne Kükentöten. Der dadurch entstehende Mehraufwand spiegelt sich seitdem in den höheren Verbraucherpreisen wider. Eier aus Bodenhaltung verteuerten sich im Preiseinstiegssegment um 10 Ct/10 St. Ware aus Freilandhaltung sowie aus ökologischer Erzeugung kosten seitdem 20 Ct/10 St. mehr. Da die Preisanpassung im April erst zur Monatsmitte erfolgt war, kamen die höheren Preise im Verlauf des Monats noch nicht voll zur Geltung. Im Mai stieg die Teuerungsrate für Eier dann auf 11 %, da sich nun die höheren Preise komplett auswirkten. Eier zeigten damit, wie bereits im April, die höchste Teuerungsrate im Frische-Bereich. In der Regel ändern sich die Eierpreise auf Verbraucherebene zum Jahreswechsel, wenn neue Kontrakte in Kraft treten, und bleiben dann über das Jahr stabil. Dies war Anfang 2021 ausgeblieben.

Weiterhin ist das Angebot an Ware aus Freilandhaltung regional eingeschränkt. Aufgrund der vogelgrippebedingten Stallpflicht fällt das Angebot dieser Haltungsform kleiner aus. Der LEH bietet deshalb weiterhin Bodenhaltungseier „mit Wintergarten“ an und damit eine weitere Linie an Bodenhaltungsware, die das Preissegment der Freilandeier bedient.

Verzögerte Gemüseernte führte zu höheren Preisen

Die Monate April und Mai waren überdurchschnittlich kalt und nass und es fehlte an Sonnenstunden. Dies wirkte sich negativ auf das Wachstum des Freilandgemüses in Deutschland aus. Je nach Kultur hing die Entwicklung zwei bis vier Wochen hinterher. Frisches Gemüse verteuerte sich dadurch für die Verbraucher um 5,7 % gegenüber dem Vorjahr. Bis auf Frucht- und Kohlgemüse kosteten alle Segmente mehr. Für Spargel zahlten die Verbraucher etwa 14 % mehr. Dieser war aufgrund der Witterung nur langsam gewachsen. Gerade im Pfingstgeschäft waren die Mengen an Spargel nur knapp ausreichend. Das Angebot an Porree und Frühlingszwiebeln war weiterhin begrenzt. So dass diese 85 % bzw. 63 % teurer waren. Gemüsearten, wie Salatgurken, Zucchini, Paprika, Broccoli oder auch Zwiebeln, konnten dagegen zu niedrigeren Preisen als im Vorjahr eingekauft werden.

Wenn Sie Informationen zur Preisentwicklung von frischen Lebensmitteln auf Verbraucherebene benötigen, nehmen Sie Kontakt mit den Marktexperten der Verbraucherforschung auf.

Beitrag von Judith Dittrich
Marktexpertin Verbraucherforschung

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Vieh & Fleisch | Haushaltsnachfrage

Fleischnachfrage kommt nicht in Schwung

05.06.2019 (AMI) – Die Nachfrage der privaten Haushalte nach Fleisch geht weiter zurück. Bis einschließlich April 2019 orderten die Haushalte rund 2,7 % weniger Fleisch, Geflügel, Fleischwaren und Wurst als im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres. Daran änderte auch die zumeist stabile Preisentwicklung nichts.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Verbraucherpreise

Verbraucherpreise entwickelten sich bei Molkereiprodukten uneinheitlich

27.05.2019 (AMI) – Während im April 2019 die Verbraucherpreise für einige Käseartikel im Basissortiment des Lebensmitteleinzelhandels sowie für Deutsche Markenbutter gesenkt wurden, stieg der Milchpreis im Mai leicht.   Mehr

Deutschland | Frische Lebensmittel | Verbraucherpreise

Trendwende bei Nahrungsmittelpreisen?

23.04.2019 (AMI) – Die Verbraucherpreise für frische Lebensmittel lagen 2018 deutlich über dem Vorjahresniveau. Erst zum Jahresende zeichnete sich eine Trendwende ab, die sich im ersten Quartal 2019 bestätigte.   Mehr

Deutschland | Eier | Haushaltsnachfrage

Vor Ostern lebt der Eierhandel auf

17.04.2019 (AMI) – Die Verarbeitungsindustrie und die Färbereien haben mittlerweile den Großteil des Ostergeschäfts abgeschlossen. Die bunt gefärbten Eier stehen bereits in den Regalen und dürften in der aktuellen Woche vermehrt nachgefragt werden. Im vergangenen Jahr führte der vorangegangene Fipronil-Skandal noch zur Verknappung. Im aktuellen Jahr scheint der Eiermarkt ausgeglichen.   Mehr

Deutschland | Öle | Haushaltsnachfrage

Nischen liefern Impulse im Markt für Speiseöl

16.04.2019 (AMI) – Die privaten Haushalte in Deutschland kauften 2018 erneut weniger Speiseöl als im Jahr zuvor.   Mehr

Deutschland | Vieh & Fleisch | Haushaltsnachfrage

Fleischnachfrage sinkt weiter

10.04.2019 (AMI) – Schon im vergangenen Jahr fragten die privaten Haushalte in Deutschland weniger Fleisch, Wurst und Geflügel nach als noch 2017. Dieser Trend setzt sich auch zu Beginn des neuen Jahres fort.   Mehr

Deutschland | Vieh & Fleisch | Haushaltsnachfrage

Verbraucher kaufen mehr Lammfleisch

09.04.2019 (AMI) – Die privaten Haushalte kauften 2018 weniger Fleisch, Wurst und Geflügel als im Jahr zuvor. Doch nicht alle Segmente waren von der Kaufzurückhaltung der Verbraucher betroffen. Zu den wenigen Gewinnern im Fleischmarkt zählte Lamm.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Verbraucherpreise

Butter ist wieder günstiger

18.03.2019 (AMI) – Sowohl im Februar als auch im März ist der Preis für Butter im Basissortiment des Lebensmitteleinzelhandels reduziert worden.   Mehr

Deutschland | Obst | Haushaltsnachfrage

Wie entwickelt sich der Markt für Obst und Gemüse?

28.02.2019 AMI – Neue Essgewohnheiten, Geschmack, Lifestyle, Umweltbewusstsein oder Gesundheit – viele Faktoren beeinflussen den Markt für Obst und Gemüse und führen zu einem ständigen Wandel. Das Marktseminar von AMI und DFHV am 6. März bietet ausführliche Informationen zu den aktuellen Entwicklungen.   Mehr

Deutschland | Gemüse | Haushaltsnachfrage

Fruchtgemüse konnte Mengenplus verbuchen

15.02.2019 (AMI) – Die privaten Haushalte in Deutschland haben 2018 die kleinste Menge an Frischgemüse seit sechs Jahren gekauft. Einzig an Fruchtgemüse wurden größere Mengen als 2017 gekauft.   Mehr