Deutschland | Frische Lebensmittel | Index

Lebensmittelpreise lagen weiterhin über dem Vorjahr

11.11.2021 (AMI) – Wie auch in den vorangegangenen Monaten kosteten frische Lebensmittel im Oktober 2021 mehr als vor einem Jahr. Dem AMI-Frischeindex zufolge zahlten die Verbraucher für diese Produkte 3,3 % mehr als im Vorjahr. Grund hierfür waren weiterhin Preisrunden aus den vergangenen Monaten sowie der Basiseffekt durch die Mehrwertsteuersenkung im zweiten Halbjahr 2020.

Bei den Warengruppen Eier, Geflügel, Schweinefleisch, Rindfleisch und bei den pflanzlichen Fetten und Speiseölen erfolgten in den vorangegangenen Monaten für verschiedene Artikel im Basissortiment des Lebensmitteleinzelhandels (LEH) bereits Preiserhöhungen. Diese sind neben einer knappen Marktversorgung auch auf Umstellungen im Produktionsverfahren, wie z.B. das Kükentöten, zurückzuführen.

Zucker auf stabilem Preisniveau

Trotz der geendeten Kontrakte für Zucker zum Monatsende, waren keine Preisanpassungen im Basissortiment des LEH im Oktober 2021 zu beobachten. Somit kostete Zucker nach wie vor 0,79 EUR/kg. Ob es zu längeren Kontraktlaufzeiten gekommen ist oder ob die Preise tatsächlich stabil geblieben sind, ist noch nicht klar. Die Preisentwicklungen auf dem Zuckermarkt sind in der aktuellen Saison aufgrund der hohen Mengen in Europa, aber der großen Ernteeinbußen in Brasilien nur schwer zu prognostizieren.

Unveränderte Preise bei Käse

Auch beim Käse sollten die Kontrakte im aktuellen Monat auslaufen und es konnten keine Preisanpassungen beobachtet werden. Die Möglichkeit, dass die Preisanpassungen noch erfolgen, besteht aber. Auch bei Milch, Milchprodukten und Butter zeigten sich die Preise stabil im Vergleich zum Vormonat. Die Verbraucher zahlten für ein 250-Gramm-Päckchen Deutsche Markenbutter 1,35 EUR im Oktober 2021 und somit blieben die Kontrakte aus dem September bestehen.

Obst auf Vorjahresniveau

Während die Warengruppe Obst in den vergangenen Monaten noch gegen die steigenden Preise wirkte, lagen die Obstpreise im Oktober 2021 auf Vorjahresniveau. Die Preise von Beerenobst lagen dabei aber fast 9 % unter dem Vorjahr. Hier zogen vor allem die Himbeeren, die fast 33 % günstiger als vor einem Jahr waren, aber auch die Heidelbeerpreise, die knapp 10 % unter dem Vorjahrespreisen lagen, das Preisniveau nach unten. Aber auch für Trauben zahlten die Verbraucher weniger. Zitrusfrüchte hingegen kosteten 12,6 % mehr als vor einem Jahr. Dabei lagen die Preise für Mandarinen und Clementinen etwa 21 % über dem Vorjahresniveau, Zitronen gut 3 % darüber. Die Erntemengen aus Spanien sollen in der aktuellen Saison etwa 5 % unter denen des Vorjahres liegen.

Gemüsepreise erstmals unter Vorjahr

Wer sparen wollte, griff im Oktober 2021 am besten zum Gemüse. Diese Warengruppe wirkte im Oktober 2021 als Einzige gegen die Preisteuerung. Die Verbraucher zahlten 1,6 % weniger.

Frucht- und Kohlgemüse waren 4 % bzw. 6 % günstiger als vor einem Jahr. Beim Fruchtgemüse stachen vor allem Zucchini mit 37 % geringeren Preise hervor, aber auch für Salatgurken wurde weniger gezahlt. Beim Kohlgemüse konnte vor allem beim Blumenkohl gespart werden, dessen Preise gut 20 % unter dem Vorjahr lag. Porree und Bundzwiebeln lagen hingegen mit 23 % bzw. 25 % deutlich über dem Vorjahr. Für andere Produkte griffen die Verbraucher aber auch tiefer in die Tasche. So kostete beispielsweise Kopfsalat 10 % mehr und auch die Preise für runde Tomaten lagen gut 5 % über dem Vorjahr.

Dafür zahlten die Verbraucher weiterhin etwa 12 % mehr für Kartoffeln als im Vorjahr. Weiterhin wurde dies durch die geringeren Ernten als im Vorjahr begründet.

Mehr Informationen zu den Preisentwicklungen frischer Lebensmittel und anderen relevanten Themen der Agrarwirtschaft finden Sie in unserem Online-Dienst Markt Aktuell Agribusiness. Wir analysieren jede Woche Angebots-, Nachfrage- und Preisentwicklungen in Deutschland und verschaffen Ihnen somit einen guten Überblick über die Veränderungen des deutschen, aber auch anderer relevanter europäischer Märkte.


Beitrag von Svenja Bertram
Produktmanagerin Agribusiness

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Haushaltsnachfrage

Pro-Kopf-Verbrauch von Molkereiprodukten reduziert

19.04.2024 (AMI) – In Deutschland nahm der Pro-Kopf-Verbrauch von Molkereiprodukten im Jahr 2023 überwiegend ab. Insbesondere Frischmilcherzeugnisse waren davon betroffen.   Mehr

Deutschland | Öko-Landbau | Haushaltsnachfrage

Bio-Ersatzprodukte – ein Trend mit Zukunft?

09.11.2023 (AMI) – Bio-Ersatzprodukte haben in den vergangenen Jahren einen regelrechten Boom auf dem deutschen Markt erfahren. Doch seit der wirtschaftlich instabilen Situation 2022 sinkt die private Nachfrage nach Bio-Produkten und Verbraucher reagieren sehr preissensibel. Sind von diesem Rückgang auch die pflanzlichen Bio-Ersatzprodukte betroffen?   Mehr

Deutschland | Frische Lebensmittel | Verbraucherpreise

Lebensmittelteuerungsrate schwächt sich weiter ab

26.09.2023 (AMI) – Den siebten Monat in Folge verzeichnet die Teuerungsrate frischer Lebensmittel ein niedrigeres Niveau als noch im Monat zuvor.   Mehr

Deutschland | Frische Lebensmittel | Verbraucherpreise

Bio-Lebensmittel verteuern sich moderat

21.07.2023 (AMI) – Im ersten Halbjahr 2023 lagen die Verbraucherpreise für frische Lebensmittel, dem AMI-Frischeindex zufolge, 15,1 % über dem Vorjahresniveau.   Mehr

Deutschland | Frische Lebensmittel | Verbraucherpreise

Lebensmittelteuerungsrate ist weiter auf dem Rückzug

29.06.2023 (AMI) – Den vierten Monat in Folge schwächte sich nun das Preisniveau für frische Lebensmittel ab.   Mehr

Deutschland | Bio-Getreide | Haushaltsnachfrage

Verkäufe mit Bio-Brot weiterhin im Minus

22.06.2023 (AMI) – Bei Bio-Brot und -Backwaren zeichnen sich über die Jahre gesehen weitreichende Verschiebungen in den Essgewohnheiten ab. Das klassische Brot wird immer mehr und mehr von frischen Backwaren wie Brötchen oder Baguette eingeholt. Dabei kaufen die Haushalte immer häufiger abgepacktes Brot im LEH statt Frisches an der Theke, so die AMI-Analyse des GfK-Haushaltspanels.   Mehr

Europa | Öko-Gartenbau | Haushaltsnachfrage

Ende des starken Wachstums am Schweizer Bio-Markt

19.05.2023 (AMI) – Der Gesamtumsatz am Schweizer Bio-Markt ist im Jahr 2022 erstmals leicht rückläufig.   Mehr

Europa | Öko-Landbau | Haushaltsnachfrage

Europäischer Bio-Markt wächst auch 2021 weiter

09.03.2023 (AMI) – Die Europäer gaben 2021 3,8 % mehr Geld für Bio-Produkte aus als 2020. Das Wachstum hat sich nach dem Boom-Jahr 2020 wieder verlangsamt.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Haushaltsnachfrage

Milchprodukte 2022 weniger stark nachgefragt

10.02.2023 (AMI) – Die Nachfrage nach Milchprodukten ist 2022 gesunken. Die Entwicklungen am Produktmarkt seit Herbst 2021 und der Krieg in der Ukraine führten zu hohen Verbraucherpreisen.   Mehr

Deutschland | Gemüse | Haushaltsnachfrage

Möhren erobern die zweite Position zurück

07.02.2023 (AMI) – Nachdem die Pandemie die Gemüseeinkäufe zwei Jahre beflügelt hatte, erhielten sie 2022 durch die Inflation einen Dämpfer.   Mehr