Deutschland | Zitrusfrüchte | Aktionspreise

Bislang wurden 2022 nur wenige Blutorangen beworben

25.01.2022 (AMI) – Unwetter im Oktober 2021 haben den Anbau von Blutorangen auf Sizilien hart getroffen. Die Folgen bekommen nun auch die Verbraucher in Deutschland zu spüren. In den Angebotsaktionen des Lebensmitteleinzelhandels sind Blutorangen in den ersten Wochen des Jahres deutlich weniger vertreten als in den Vorjahren. Wie sieht es aus preislicher Sicht aus?

In den ersten vier Wochen des Jahres hat der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) in Deutschland bislang 35-mal mit Blutorangen geworben. Damit bleibt die Zahl der Werbeanstöße 25 % niedriger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres und sogar 30 % niedriger als im Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre. Das zeigt eine Analyse auf Basis von AMI Aktionspreise im LEH. Es stehen zwar noch werbeintensive Wochen bevor. Es ist aber davon auszugehen, dass die Zahl der Werbeanstöße weiter hinter der des Vorjahres zurückbleibt. Warum ist das so? Italien ist die bei weitem wichtigste Herkunft von Blutorangen in den Angebotsaktionen des LEH. Im vergangenen Jahr kamen gut 85 % der beworbenen Blutorangen aus Italien. In Italien wiederum steht Sizilien für gut 93 % der nationalen Anbaufläche von Blutorangen. Umso stärker wirken die witterungsbedingten Ausfälle in der Saison 2021/22.

Aktionspreise nur geringfügig höher

Die Einschnitte bei der Ernte auf Sizilien und die geringe Zahl an Angebotsaktionen lassen höhere Werbepreise in den Aktionen erwarten. Tatsächlich zeigt sich in den ersten vier Wochen des Jahres jedoch kaum ein Unterschied zu den Vorjahren. Nur der durchschnittliche Aktionspreis für Blutorangen aus konventioneller Produktion hebt sich mit 1,52 EUR/kg leicht (+2 % gg. VJ) nach oben ab. Das spricht für eine leichte Verschiebung der Aktionspreise nach oben. Sowohl der niedrigste als auch der häufigste Aktionspreis liegen jedoch unverändert auf dem Niveau des Vorjahres.

Starke Werbewochen folgen noch

Basierend auf den Erfahrungen der Vorjahre dürften die kommenden Wochen noch einiges an Angebotsaktionen für Blutorangen mit sich bringen. Im vergangenen Jahr waren vor allem die 7. und die 8.Woche echte Werbehöhepunkte. Mitte März ist die Werbesaison dann weitgehend beendet, einzelne Aktionen gibt es aber noch bis in den April hinein.

Mit AMI Aktionspreise im LEH haben Sie die Möglichkeit, die Werbeaktivitäten des LEH weiter im Blick zu behalten. Nicht nur für Blutorangen, sondern für das gesamte Obst- und Gemüsesortiment. Bereits dienstags ab 13 Uhr stehen die Angaben zu den Angebotsaktionen von rund 50 Ketten und deren Regionalgesellschaften zur Verfügung. Über den Aktionspreis hinaus umfassen die Daten Angaben zu Herkünften, Verpackungen und Produktspezifikationen. Einen früheren Indikator für mögliche Entwicklungen auf der Verbraucherebene gibt es nicht. sichern Sie sich Ihren Zugang zu AMI Aktionspreise im LEH. Egal, ob eine Übersicht über die gesamten Angebotsaktionen einer Woche, oder eine Analyse für ein einzelnes Produkt oder eine Produktgruppe, die AMI Marktexperten erstellen Ihnen gerne ein individuelles Angebot.

Beitrag von Michael Koch
Bereichsleiter Gartenbau

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Haushaltsnachfrage

Pro-Kopf-Verbrauch von Molkereiprodukten reduziert

19.04.2024 (AMI) – In Deutschland nahm der Pro-Kopf-Verbrauch von Molkereiprodukten im Jahr 2023 überwiegend ab. Insbesondere Frischmilcherzeugnisse waren davon betroffen.   Mehr

Deutschland | Öko-Landbau | Haushaltsnachfrage

Bio-Ersatzprodukte – ein Trend mit Zukunft?

09.11.2023 (AMI) – Bio-Ersatzprodukte haben in den vergangenen Jahren einen regelrechten Boom auf dem deutschen Markt erfahren. Doch seit der wirtschaftlich instabilen Situation 2022 sinkt die private Nachfrage nach Bio-Produkten und Verbraucher reagieren sehr preissensibel. Sind von diesem Rückgang auch die pflanzlichen Bio-Ersatzprodukte betroffen?   Mehr

Deutschland | Frische Lebensmittel | Verbraucherpreise

Lebensmittelteuerungsrate schwächt sich weiter ab

26.09.2023 (AMI) – Den siebten Monat in Folge verzeichnet die Teuerungsrate frischer Lebensmittel ein niedrigeres Niveau als noch im Monat zuvor.   Mehr

Deutschland | Frische Lebensmittel | Verbraucherpreise

Bio-Lebensmittel verteuern sich moderat

21.07.2023 (AMI) – Im ersten Halbjahr 2023 lagen die Verbraucherpreise für frische Lebensmittel, dem AMI-Frischeindex zufolge, 15,1 % über dem Vorjahresniveau.   Mehr

Deutschland | Frische Lebensmittel | Verbraucherpreise

Lebensmittelteuerungsrate ist weiter auf dem Rückzug

29.06.2023 (AMI) – Den vierten Monat in Folge schwächte sich nun das Preisniveau für frische Lebensmittel ab.   Mehr

Deutschland | Bio-Getreide | Haushaltsnachfrage

Verkäufe mit Bio-Brot weiterhin im Minus

22.06.2023 (AMI) – Bei Bio-Brot und -Backwaren zeichnen sich über die Jahre gesehen weitreichende Verschiebungen in den Essgewohnheiten ab. Das klassische Brot wird immer mehr und mehr von frischen Backwaren wie Brötchen oder Baguette eingeholt. Dabei kaufen die Haushalte immer häufiger abgepacktes Brot im LEH statt Frisches an der Theke, so die AMI-Analyse des GfK-Haushaltspanels.   Mehr

Europa | Öko-Gartenbau | Haushaltsnachfrage

Ende des starken Wachstums am Schweizer Bio-Markt

19.05.2023 (AMI) – Der Gesamtumsatz am Schweizer Bio-Markt ist im Jahr 2022 erstmals leicht rückläufig.   Mehr

Europa | Öko-Landbau | Haushaltsnachfrage

Europäischer Bio-Markt wächst auch 2021 weiter

09.03.2023 (AMI) – Die Europäer gaben 2021 3,8 % mehr Geld für Bio-Produkte aus als 2020. Das Wachstum hat sich nach dem Boom-Jahr 2020 wieder verlangsamt.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Haushaltsnachfrage

Milchprodukte 2022 weniger stark nachgefragt

10.02.2023 (AMI) – Die Nachfrage nach Milchprodukten ist 2022 gesunken. Die Entwicklungen am Produktmarkt seit Herbst 2021 und der Krieg in der Ukraine führten zu hohen Verbraucherpreisen.   Mehr

Deutschland | Gemüse | Haushaltsnachfrage

Möhren erobern die zweite Position zurück

07.02.2023 (AMI) – Nachdem die Pandemie die Gemüseeinkäufe zwei Jahre beflügelt hatte, erhielten sie 2022 durch die Inflation einen Dämpfer.   Mehr