Deutschland | Kartoffeln | Haushaltsnachfrage

Rekordverdächtiger Kartoffelabsatz im Januar

27.02.2025 (AMI) – Attraktive Preise und mehr größere Gebinde sorgten im Januar für einen starken Speisekartoffelabsatz im deutschen LEH. Besonders in den Discountern kauften die Haushalte deutlich mehr als im Vorjahr.

Der Januar 2025 war hinsichtlich des Absatzes und der Nachfrage nach Speisekartoffeln ein außergewöhnlich starker Monat. Wie die Analyse des Haushaltspanels von YouGov – ehemals GfK – zeigt, erreichten die Einkäufe der privaten Haushalte ein rekordverdächtiges Niveau. Insgesamt wurden rund 14,2 % mehr Speisekartoffeln eingekauft als im Vorjahresmonat und sogar mehr als im Dezember 2024, als die Konsumenten sich für die Feiertage eindeckten.

Besonders die Discounter konnten ihren Absatz im Vergleich zum Januar 2024 um 16,4 % steigern. Das Wachstum bei den Vollsortimentern fiel mit 5,6 % hingegen moderater aus. Auch Einkaufsstätten außerhalb des klassischen Lebensmitteleinzelhandels (LEH) – mengenmäßig zwar weniger relevant – verzeichneten ein Absatzplus von fast 35 % gegenüber dem Vorjahr.

Aktionen befeuern die Nachfrage

Die Entwicklung im Januar wurde vorrangig durch zahlreiche Rabattaktionen im LEH begünstigt. Dabei war die Anzahl der Aktionen kaum höher als im Vorjahr. Allerdings umfassten sie in der Regel größere Gebinde, und die Preise – insbesondere bei Discountern – lagen teils mehr als zwei Drittel unter dem Vorjahresniveau. Zudem führten vor allem die Branchenriesen mehr Aktionen durch als noch ein Jahr zuvor, was erheblichen Einfluss gehabt haben dürfte.

Im Durchschnitt zahlten die Haushalte im Januar 0,90 EUR/kg über alle Einkaufsstätten hinweg – 13 Cent weniger als im Dezember und sogar 0,26 EUR/kg weniger als im Januar 2024.

Biokartoffelabsatz eher schwach

Biokartoffeln konnten ohne so viel Werbung vom Absatzboom nicht profitieren. Die Einkäufe legten gegenüber einem schwachen Dezember „nur“ um 5 % zu. Sie sind schon während des ganzen Wirtschaftsjahres niedriger als 2023/24, was wohl an der Verfügbarkeit nach dem Krautfäulejahr 2024 liegen dürfte. Im Januar 2025 wurden 22 % weniger Biokartoffeln eingekauft als im Januar 2024.

Die YouGov-Daten fußen auf Aufzeichnungen von Haushalten, die in vielerlei Hinsicht ausgewertet werden können. Neben einzelnen Unternehmen im LEH, verschiedenen Regionen in Deutschland, Packungsgrößen oder Herkünften, gibt es bei der AMI-Verbraucherforschung auch Auswertungen zu einer ganzen Reihe von Frischeerzeugnissen. Den Kartoffelmarkt in Gänze durchleuchtet dagegen die Markt Woche Kartoffeln oder Markt aktuell Kartoffeln.

Beitrag von Eike Wagner
Produktmanager Agribusiness
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