Europa | Getreide | Marktversorgung

Frankreich: Raps und Gerste enttäuschen

12.06.2020 (AMI) – Die erste Ernteschätzung für die Winterungen sind ernüchternd und entwickeln wenigstens beim Raps spürbaren Preisauftrieb.

Die Erzeugung von Wintergerste wird in Frankreich erheblich schrumpfen. Das Landwirtschaftsministerium Agreste veranschlagt in seiner ersten Prognose knapp 8,2 Mio. t. Das ist ein deutlicher Einbruch gegenüber den bisherigen Ergebnissen. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies ein Minus von knapp 12 %, im Vergleich zum Fünfjahresmittel sind es 9 % weniger und gegenüber dem Ergebnis des Dürrejahres 2018 wären das nur 115.000 t mehr. Grund für das niedrige Ergebnis sind laut Agreste vor allem die geringen Erträge, die vorerst auf 63,2 (Vorjahr: 70,9) dt/ha veranschlagt werden und damit das Vorjahresergebnis um 11 % verfehlen. Die Anbaufläche wurde gegenüber Vorjahr nur um 1 % auf 1,3 Mio. ha reduziert. Aber ungünstige Witterungsbedingungen während der gesamten Vegetationsperiode haben Ertrag gekostet; Die nassen Aussaatbedingungen im Herbst, gefolgt von ausgeprägter Frühjahrstrockenheit besonders im Nordosten Frankreichs.

Einen Ausgleich könnte jedoch Sommergerste bringen, die in diesem Jahr auf einer 14 % größeren Anbaufläche wächst. Die diesjährige französische Winterrapsernte schätzt Agreste auf weniger als 3,5 Mio. t. Sie würde auf dem sehr niedrigen Vorjahresniveau stagnieren. Im Vergleich zum Fünfjahresdurchschnitt fällt die Rapsernte 2020 um 27 % zurück.

Wenn Sie den Markt für Getreide in Europa und Deutschland dauerhaft im Blick behalten wollen, dann ist der Online-Dienst Markt aktuell Getreide genau das Richtige für Sie. Neben tagesaktuellen Preisen der verschiedenen Handelsstufen sind Sie mit der wöchentlichen Marktlage über die wichtigsten Entwicklungen am Getreidemarkt informiert. Bestellen Sie jetzt Ihr Abonnement.

Beitrag von Wienke von Schenck
Marktexpertin Pflanzenbau

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Europa | Ölsaaten | Marktprognose

Rapsproduktion in der EU geht zurück

18.03.2024 (AMI) – Die Rapsproduktion in der EU dürfte nach Schätzung der Analysten von Tallage um fast 8 % auf 18,3 Mio. t zurückgehen.   Mehr

Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Kurzzeitige Exporthoffnung stützte Kurse

14.03.2024 (AMI) – Die Hoffnung auf höhere Preise stieg mit der Veröffentlichung von Weizenausschreibungen aus Ägypten, Jordanien und Algerien. Die Konkurrenz aus Russland und auch der Ukraine ist derzeit jedoch zu groß. Weizen aus der Schwarzmeerregion wird oftmals aufgrund der deutlich günstigeren Preise präferiert.   Mehr

Deutschland | Kartoffeln | Marktversorgung

Große Herausforderungen am Kartoffelmarkt

14.03.2024 (AMI) – Die Entwicklungen am Kartoffelmarkt sind bisher schon sehr dynamisch. Rekordpreise bezogen auf die Jahreszeit wurden längst erreicht. Christoph Hambloch erklärt in einem Web-Seminar wie prekär die Voraussetzungen für die weitere Entwicklung sind.   Mehr