Europa | Getreide | Preise für Getreide in Frankreich

Paris: Weizen rutscht kurzzeitig unter 200 EUR/t

08.07.2021 (AMI) – Weizen und Mais rutschten unter dem Druck aus Chicago auf ein 3-Monatstief, aus dem sie sich, entgegen dem weiteren Kursverlauf in Übersee, allerdings wieder befreien konnten.

Die Pariser Weizennotierungen konnten sich von den Vorgaben der Börse Chicago lösen und fester schließen. Immerhin war am Tag zuvor die Septembernotierung erstmals seit April wieder unter die Linie von 200 EUR/t gerutscht. Die wurde zuletzt aber wieder erreicht. In den Tagen zuvor war dennoch Schwächetendenz vorherrschen. Neueste Ernteschätzungen wurden, aufgrund verbesserter Vegetationsbedingungen angehoben.

Auch aus der Ukraine dürfte, wenigstens zu Beginn der Saison, mit ungebremstem Wettbewerb gerechnet werden, nachdem das Agrarministerium meldete, dass im Juli und August 2021 keine Exportrestriktionen für Getreide verhängt werden. Zudem kann damit gerechnet werden, dass das Exportvolumen von 2020/21 das für 2021/22 übertreffen wird. Beide Meldungen sorgten im derzeit zu teuren Frankreich für Kursdruck. Das bestätigte die jüngste Ausschreibung Ägyptens, denn die staatliche Getreidebehörde GASC kaufte 240.000 t rumänischen und russischen Mahlweizen. Französischer Weizen war nicht konkurrenzfähig. Bei der laufenden Ausschreibung Algeriens erhoffen sich die französischen Anbieter mehr Glück, zumal es nur um 50.000 t Mahlweizen geht, der zudem in kleinere Häfen geliefert werden soll.

Die Maiskurse in Paris lösten sich am Mittwoch ebenfalls von den Vorgaben aus Chicago und schlossen etwas fester so dass sich der Abstand zur Vorwochennotierung verringerte. Der kurzzeitig lebhafte Kontrakthandel half, die Kurse zu stützen. Entgegen dem Halmgetreide, dass vom aktuellen Wetter in Westeuropa eher geschädigt als gefördert wird, profitiert Mais vom ergiebigen Regen.

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Beitrag von Wienke von Schenck
Marktexpertin Pflanzenbau

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

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