Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Chicago: Maiskurse im Griff der Wettermärkte

17.10.2024 (AMI) – Die US-Maisnotierungen weiten ihre Verluste aus. Im Fokus stehen die Witterungsbedingungen in Amerika. Weizen verliert angesichts der allgemeinen Schwäche der Rohstoffkurse und endlich fallendem Regen in der Kornkammer Russlands.

Die Maiskurse an der CBoT standen in der zurückliegenden Berichtwoche unter Druck. In der Folge schloss der Fronttermin Dezember 24 am 16.10.2024 bei umgerechnet 146,23 EUR/t, ein Minus auf Wochensicht von knapp 5 EUR/t. Im Fokus des Marktes standen die Witterungsbedingungen in Südamerika sowie den USA.

Günstige Erntebedingungen in den USA belasteten die Kurse. Die trockene Witterung in weiten Teilen des Mittleren Westens ermöglichte den Farmern die Ernte fortzusetzen. So waren am 13.10.2024 rund 47% der Flächen geräumt, 17 Prozentpunkte mehr als eine Woche zuvor und auch mehr als die 39 % des langjährigen Durchschnitts.

In Brasilien waren die jüngsten Niederschläge und die Aussicht auf weiteren Regen in den kommenden Tagen willkommen. Die höhere Bodenfeuchtigkeit sollte es den Erzeugern ermöglichen, die Aussaat zu beschleunigen. Diese hatte sich wegen der Trockenheit seit Anfang Oktober verzögert.

Auch in Argentinien dürften die jüngsten Niederschläge die Arbeiten vor allem im Norden des Landes erleichtern, so die Getreidebörse in Rosario. Zuvor hatte man wochenlang auf Regen gewartet. Die vorhergesagten Polarwinde aus der Antarktis könnten allerdings Trockenheit in die Hauptanbaugebiete bringen und damit die Entwicklung der Maisfeldbestände beeinträchtigen.

Weizenkurse geben nach

Auch die Weizennotierungen konnten das Niveau der Vorwoche nicht halten und gaben nach. So schloss der Dezember 24 Kontrakt bei umgerechnet 197,24 EUR/t und damit 3,61 EUR/t unter Vorwochenlinie. Druck erzeugte der allgemeine Ausverkauf der Rohstoffmärkte, zumal die Rohölnotierung nach anfänglich sprunghaftem Anstieg in gleichem Tempo den Rückwärtsgang einlegte.

Niederschläge in den zuvor von Dürre geplagten Anbaugebieten Russlands sowie in der Schwarzmeerregion belasteten die Kurse zusätzlich. Andererseits begrenzten die zunehmenden Spannungen in der Schwarzmeerregion die Verluste, nachdem Russland vermehrt ukrainische Häfen unter Beschuss genommen und damit die Kosten für Transportversicherungen in die Höhe getrieben hatte.

Indes hat sich das Aussaattempo in den US-Anbaugebieten etwas verlangsamt. Dem USDA zur Folge waren Anfang der laufenden Woche 64 % der Flächen gegenüber 51 % in der Vorwoche gedrillt. Marktteilnehmer hatten einen etwas größeren Fortschritt erwartet.

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Beitrag von Eike Wagner
Produktmanager Agribusiness
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