Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Terminmärkte: Exportwettbewerb drückt Kurse

27.02.2025 (AMI) – Die EU-Exportaussichten sind aufgrund einer großen günstigeren Konkurrenz weiterhin getrübt. In den USA rücken die geplanten US-Zölle wieder in den Fokus.

An der Börse in Paris können die Weizennotierungen das Vorwochenniveau nicht halten. Am 26.02.2025 schloss der Fronttermin bei 223 EUR/t, verliert auf Wochensicht damit 5,25 EUR/t und rutscht gleichzeitig sogar auf den niedrigsten Stand seit dem 10.12.2024.

Für Kursdruck sorgten in den vorigen Handelstagen insbesondere die anhaltenden Exportsorgen. EU-Weizen ist weiterhin kaum wettbewerbsfähig. Dafür ist die günstigere Konkurrenz am Weltmarkt zu groß. Dabei wird Weizen aus Russland, der weltweit größten Weizenexporteurs, unter anderem aufgrund einer geänderten russischen Exportpolitik immer weniger am Weltmarkt platziert. Die Konkurrenz aus der Ukraine und südamerikanischen Ländern bleibt jedoch groß. Zu teuer ist insbesondere französische und deutsche Ware.

Nach Angaben der EU-Kommission exportierte die Gemeinschaft im bisherigen Wirtschaftsjahresverlauf bis zum 23.02.2025 insgesamt rund 13,65 Mio. t, zum Vorjahreszeitpunkt lagen die Ausfuhren bereits bei 21,31 Mio. t. Vor allem die französischen Weichweizenexporte sind bedingt durch eine historisch kleine Ernte eingebrochen. Bisher exportierte Frankreich nur 1,47 Mio. t, Ende Februar 2024 waren es bereits 5,63 Mio. t.

Die französische Exporthoffnung liegt aktuell auf Marokko, da das Land bedingt durch eine ebenfalls kleine Ernte vermehrt auf Importe angewiesen ist. Der Wettbewerb am Exportmarkt bleibt allerdings hart. Die EU-Preise sind immer noch nicht wettbewerbsfähig, oftmals werden Weizenlieferungen anderer Herkunftsländer immer noch günstiger angeboten. Jüngst wurde ein großes Schiff mit argentinischem Weizen für Marokko beladen.

Für weiteren Druck auf die Pariser Weizennotierungen sorgten die US-Bemühungen, ein Kriegsende in der Ukraine auszuhandeln. Das Kriegsende würde die Ausfuhren aus der Schwarzmeerregion wieder deutlich erhöhen. Schiffe könnten wieder von mehreren Häfen ablegen und die Logistikkosten könnten gesenkt werden, das würde den Konkurrenzdruck nochmals erhöhen.

Geplante US-Zölle rücken wieder in den Mittelpunkt

An der CBoT ging es für die Weizennotierungen nahezu durchweg abwärts. Jüngst schloss der Fronttermin bei umgerechnet rund 198,29 EUR/t und verfehlt das Vorwochenniveau damit um gut 9 EUR/t. Gleichzeitig unterschritten die Notierungen erstmals seit vier Wochen die Linie von 200 EUR/t.

Die angekündigten US-Zölle auf Importware aus Kanada und Mexiko rücken näher, weswegen die Verunsicherung am Markt erneut wächst. Zudem befürchten Marktteilnehmer, dass die ab dem 04.03.2025 geltenden US-Zölle Vergeltungsmaßnahmen auslösen könnten.

Unterdessen schwanden jüngst die Sorgen um die russischen und US-Weizenbestände. In Russland dürften die Bestände nach Angaben von Marktteilnehmern keine größeren Frostschäden erlitten haben, ebenso in wichtigen Anbauregionen der USA.

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Beitrag von Svenja Herrmann
Produktmanagerin Pflanzenbau
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