Deutschland | Getreide | Preise

Neue AMI Markt Bilanz Getreide, Ölsaaten, Futtermittel

31.03.2025 (AMI) – Die ungeplante Reduzierung der Herbstaussaatflächen in Deutschland ermöglichte zwar ein größeres Areal für die Sommerungen, die auch hinsichtlich der Erträge besser überzeugten als die Winterungen, aber dennoch verfehlte die deutsche Getreideernte 2024 das Vorjahresergebnis und den langjährigen Durchschnitt deutlich. Höhere Preise aufgrund der Knappheit ließen sich anfänglich durchsetzen, aber der Druck vom Weltmarkt sowie die Konkurrenz der Schwarzmeerware ließ den Inlandspreisen am Ende wenig Spielraum nach oben.

Während das Wirtschaftsjahr 2023/24 von stetigem Preisrückgang geprägt war, verzeichnete 2024/25 stetig steigende Erzeugerpreise, die erst im Frühjahr 25 mit dem beginnenden Handelskrieg zwischen den USA, China, Kanada, Mexiko und der EU eine andere Richtung einschlugen. Ihre Jahreshöchstwerte erreichten die Getreidepreise frei Erfasserlager Mitte Februar 25. Qualitätsweizen war so teuer wie im Mai 24, Brotweizen und Brotroggen erreichten ein 19-Monatshoch. Noch stärker verteuerten sich die Futtergetreide, womit nicht gerechnet worden war, weil das Aufkommen aus der qualitativ schwächeren Ernte überdurchschnittlich war. Weitere Details über die Entwicklung der Anbauflächen, der Erträge und der Ernten einzelnen Getreidearten, Ölsaaten und Futterpflanzen für 2019-2024 finden Sie in der aktuellen AMI Markt Bilanz. Und das nicht nur für Deutschland, sondern auch für die EU-Staaten und den wichtigsten Erzeugungsländern weltweit. Und ein ganzes Kapitel ist den Preisen gewidmet.

Unterdurchschnittliche deutsche Getreideernte

Die höheren Preise waren das Resultat der kleineren Ernte Insgesamt wurden 2024 knapp 34 Mio. t Halmgetreide gedroschen. Das waren gut 8 % weniger als im Vorjahr und 10 % weniger als im langjährigen Durchschnitt. Insbesondere das Minus von 3 Mio. t weniger Weizen schlug zu Buche. Das geringe Aufkommen reduzierte Verarbeitung und Export.

Getreideanteil im Mischfutter sinkt

Der Einsatz von Getreide im Mischfutter ist in der ersten Wirtschaftsjahreshälfte 2024/25 marginal zurückgegangen. Aber der Getreideanteil sank von 49,4 % im Vorjahreszeitraum auf 48,5 %. Das lag an der Erhöhung der Mischfutterproduktion um knapp 2 % bei unverändertem Getreideeinsatz. Insgesamt wurden im Juli/Dezember 25 gut 5,3 Mio. t Getreide verarbeitet, marginale 5.900 t mehr als im Vorjahreszeitraum. Insgesamt wurden weniger Ackerfrüchte als vielmehr die Nach- und Nebenprodukte der Verarbeitung verwendet. So wurde der sinkende Getreideanteil durch Getreideprodukte, insbesondere Maiskleberfutter und Kleien kompensiert.

Weniger Außenhandel

In der ersten Hälfte 2024/25 ist der deutsche Außenhandel mit Getreide im Vergleich zum Vorjahreszeitraum geschrumpft. Insgesamt sind mit 4,8 Mio. t rund 13 % weniger exportiert worden. Zu Buche schlagen insbesondere die um 15 % reduzierten Ausfuhren an Weizen. Auf der anderen Seite sind die Einfuhren ebenfalls rückläufig. Im Juli/Dezember 2024/25 wurden nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes mit 5,4 Mio. t rund 11 % weniger importiert. Die Entwicklung des deutschen Außenhandels aufgelistet nach den wichtigsten Destinationen finden Sie ebenfalls in der aktuellen Ausgabe der AMI Markt Bilanz.

Das AMI-Expertenteam hat für Sie ausführliche Daten und Fakten zusammengestellt. Die umfassende Sammlung in der AMI Markt Bilanz Getreide, Ölsaaten, Futtermittel 2025 beleuchtet die nationalen und internationalen Märkte für Getreide, Ölsaaten, Hülsenfrüchte, Futtermittel- und Biokraftstoffe und ist damit ein unentbehrliches Nachschlagewerk, um die aktuellen Entwicklungen im mehrjährigen Vergleich einzuordnen. Sichern Sie sich noch heute Ihr Exemplar und nutzen Sie die Bestellmöglichkeiten in unserem Shop. Mit dem eBook plus erhalten Sie zudem Zugriff auf die Tabellen im Excel-Format und können die Daten so bequem für eigene Berechnungen nutzen.

Beitrag von Wienke von Schenck
Marktexpertin Pflanzenbau
Druckversion als PDF öffnen

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Europa | Soja | Marktprognose

WASDE-Vorschau: Vorsichtige Anpassungen erwartet

14.11.2025 (AMI) – Vor dem WASDE bleibt die Unsicherheit groß: China kauft weiter überwiegend in Brasilien, die US-Exportinspektionen liegen klar unter Vorjahr. Der Markt rechnet mit vorsichtigen, aber richtungsweisenden Anpassungen – und mittelfristig steigenden US-Beständen.   Mehr

Welt | Getreide | Kursentwicklung für Mais

Maiskurse in Chicago stabil, in Paris unter Druck

13.11.2025 (AMI) – In Chicago blieben die Maiskurse weitgehend stabil. Marktteilnehmer warten auf die USDA-Schätzung am 14.11. In Paris belasteten die laufende EU-Ernte und der festere Euro die Notierungen.   Mehr

Welt | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Ausbleibende chinesische Käufe belasten US-Sojakurse

12.11.2025 (AMI) – Soja in Chicago gab nach, da die in der Vorwoche angekündigten Käufe aus China bislang ausblieben. Der Markt erwartet nach der durch den Shutdown bedingten Unterbrechung die Veröffentlichung des WASDE-Berichts am 14.11.2025.   Mehr