Neue AMI Markt Bilanz Getreide, Ölsaaten, Futtermittel
Während das Wirtschaftsjahr 2023/24 von stetigem Preisrückgang geprägt war, verzeichnete 2024/25 stetig steigende Erzeugerpreise, die erst im Frühjahr 25 mit dem beginnenden Handelskrieg zwischen den USA, China, Kanada, Mexiko und der EU eine andere Richtung einschlugen. Ihre Jahreshöchstwerte erreichten die Getreidepreise frei Erfasserlager Mitte Februar 25. Qualitätsweizen war so teuer wie im Mai 24, Brotweizen und Brotroggen erreichten ein 19-Monatshoch. Noch stärker verteuerten sich die Futtergetreide, womit nicht gerechnet worden war, weil das Aufkommen aus der qualitativ schwächeren Ernte überdurchschnittlich war. Weitere Details über die Entwicklung der Anbauflächen, der Erträge und der Ernten einzelnen Getreidearten, Ölsaaten und Futterpflanzen für 2019-2024 finden Sie in der aktuellen AMI Markt Bilanz. Und das nicht nur für Deutschland, sondern auch für die EU-Staaten und den wichtigsten Erzeugungsländern weltweit. Und ein ganzes Kapitel ist den Preisen gewidmet.
Unterdurchschnittliche deutsche Getreideernte
Die höheren Preise waren das Resultat der kleineren Ernte Insgesamt wurden 2024 knapp 34 Mio. t Halmgetreide gedroschen. Das waren gut 8 % weniger als im Vorjahr und 10 % weniger als im langjährigen Durchschnitt. Insbesondere das Minus von 3 Mio. t weniger Weizen schlug zu Buche. Das geringe Aufkommen reduzierte Verarbeitung und Export.
Getreideanteil im Mischfutter sinkt
Der Einsatz von Getreide im Mischfutter ist in der ersten Wirtschaftsjahreshälfte 2024/25 marginal zurückgegangen. Aber der Getreideanteil sank von 49,4 % im Vorjahreszeitraum auf 48,5 %. Das lag an der Erhöhung der Mischfutterproduktion um knapp 2 % bei unverändertem Getreideeinsatz. Insgesamt wurden im Juli/Dezember 25 gut 5,3 Mio. t Getreide verarbeitet, marginale 5.900 t mehr als im Vorjahreszeitraum. Insgesamt wurden weniger Ackerfrüchte als vielmehr die Nach- und Nebenprodukte der Verarbeitung verwendet. So wurde der sinkende Getreideanteil durch Getreideprodukte, insbesondere Maiskleberfutter und Kleien kompensiert.
Weniger Außenhandel
In der ersten Hälfte 2024/25 ist der deutsche Außenhandel mit Getreide im Vergleich zum Vorjahreszeitraum geschrumpft. Insgesamt sind mit 4,8 Mio. t rund 13 % weniger exportiert worden. Zu Buche schlagen insbesondere die um 15 % reduzierten Ausfuhren an Weizen. Auf der anderen Seite sind die Einfuhren ebenfalls rückläufig. Im Juli/Dezember 2024/25 wurden nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes mit 5,4 Mio. t rund 11 % weniger importiert. Die Entwicklung des deutschen Außenhandels aufgelistet nach den wichtigsten Destinationen finden Sie ebenfalls in der aktuellen Ausgabe der AMI Markt Bilanz.
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© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH
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Wienke von Schenck
Marktanalystin Getreide und Ölsaaten
Tel. (0228) 33805-351
Autorin von Fachbeiträgen und Analysen zum Getreide-, Futtermittel- und Ölsaatenmarkt, Referentin auf Veranstaltungen des Agribusiness, Mitarbeit in Fachgremien




