Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen

Gespräche am Schwarzen Meer im Blick

27.03.2025 (AMI) – Die jüngsten Entwicklungen am Schwarzen Meer setzten die internationalen Weizenkurse unter Druck; Der US-Präsident fordert Friedensverhandlungen.

In Paris können die Weizenkurse an den Kursgewinnen der vorigen zwei Wochen nicht anknüpfen. Am 26.03.2025 schloss der Fronttermin Mai 25 bei 222 EUR/t und verlor gegenüber Vorwoche 5,25 EUR/t an Wert. Der September 25-Kontrakt büßte sogar 7,75 auf 221,25 EUR/t ein.

Insbesondere die Aussicht auf einen Waffenstillstand in der Schwarzmeerregion übte Druck auf die Notierungen aus. Die USA hatten zu Beginn der laufenden Handelswoche ein Abkommen mit Russland und der Ukraine angekündigt, das zum Schutz der Schifffahrt über das Schwarze Meer dient und Angriffe der beiden Länder auf Energieanlagen unterbinden soll. Das würde die Exporte über See deutlich vereinfachen und die Exportversicherungen senken. Zwar haben die Getreideexporte über das Schwarze Meer auch nach dem Ende des Getreideabkommens deutlich zugenommen, die Konkurrenz aus der Schwarzmeerregion dürfte mit dem neuen Abkommen aber nochmals zulegen. Noch sind sich beide Kriegsparteien nicht einig und die Forderungen an die Westmächte groß. Marktteilnehmer sehen aktuell aber kaum Möglichkeiten, den bereits wieder gut funktionierenden Seehandel anzukurbeln und den Forderungen Russlands nachzukommen, was den Pariser Weizenkursen jüngst wieder Auftrieb verlieh.

Marokko, nach Nigeria wichtigste Weizendestination der EU, wird sein aktuelles Subventionsprogramm für Weichweizenimporte bis Dezember 25 verlängern. Das von Dürre geplagte Land wird auch das komplette Kalenderjahr auf Weizeneinfuhren angewiesen sein. Das lässt EU-Exporthoffnung aufleben und stützt die Kurse.

US-Weizenkurse auf 2-Wochentief

An der CBoT ging es für Weizen abwärts. Am 26.03.2025 lag der Schlusskurs bei umgerechnet 182,29 EUR/t, damit 7,70 EUR/t unter Vorwoche und erreichte damit ein 2-Wochentief. Belastend war dort ebenfalls die Aussicht auf einen Waffenstillstand in der Ukraine. Die Vereinbarung sorgt für mehr Sicherheit für russische und ukrainische Exporte, was den Konkurrenzdruck am Weltmarkt nochmals erhöhen dürfte. Unterdessen stufte das USDA in seinem regionalen Wochenbericht knapp die Hälfte des Winterweizens in der Haupterzeugerregion Kansas als zufriedenstellend ein, ein Plus von einem Prozentpunkt gegenüber Vorwoche. Längst erwartete Regenfälle wirkten sich hierbei positiv auf die Zustandsbewertung aus.

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Beitrag von Svenja Herrmann
Produktmanagerin Pflanzenbau
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