Welt | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Raps- und Sojakurse in der Aufwärtsbewegung

02.04.2025 (AMI) – Die Raps- und Sojakurse legen angesichts einer lebhaften Nachfrage nach Pflanzenölen am Weltmarkt zu. Zollstreitigkeiten und die Aussicht auf ein großes südamerikanisches Angebot begrenzen jedoch die Gewinne.

Die Rapskurse in Paris klettern weiterhin nach oben. Am 01.04.2025 schloss der Fronttermin Mai 25 auf 526,50 EUR/t mit einem Plus von 20,50 EUR/t zur Vorwoche. Auch Raps der kommenden Ernte verbucht Gewinne und schloss mit 489,75 EUR/t rund 12,25 EUR/t über Vorwochenniveau.

Dabei profitierten die Kurse vom Anstieg der Sojaöl- und Palmölnotierungen sowie den festen Rohölkursen. Auch der Anstieg der kanadischen Canolakurse gab dem EU-Raps Rückenwind. So legte der Fronttermin Mai 25 in Winnipeg um fast 30 EUR/t auf umgerechnet 403,83 EUR/t zu. Gestützt wurde dieser durch die Erwartung einer Reduzierung der Anbaufläche in Kanada. Besonders die anhaltende Spannung im Zollstreit mit den USA und China könnte die kanadischen Farmer dazu veranlassen, weniger Raps zur Ernte 25 anzubauen.

Stratégie Grains hält an seiner Schätzung für die Rapsernte 2025 in der EU von 19 Mio. t fest, was ein Anstieg von 13 % gegenüber 2024 ist. Besonders im Westen Europas seien die Bedingungen auf den Feldern günstig und im Osten würden zeitnah Niederschläge das Ertragspotenzial stützen, so die Analysten. Auch die Kommission geht in ihrer ersten Schätzung zur kommenden Ernte von knapp 19 Mio. t Raps in der Union aus.

Die EU-Importe von Sojabohnen in der im Juli begonnenen Saison 2024/25 beliefen sich bis zum 30.3.2025 auf 10,1 Mio. t, was einem Anstieg von 7 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Gleichzeitig wurden mit 5,1 Mio. t rund 18 % mehr Rapsschrot eingeführt und die Sojaschrotimporte legten sogar um 27 % auf fast 14 Mio. t zu. Demgegenüber schrumpften die EU-Palmölimporte im genannten Zeitraum um 23 % auf 2 Mio. t.

Sojakurse im Plus

Die Sojakurse verzeichneten in der vergangenen Berichtswoche Gewinne. So schloss der Fronttermin Mai 25 am 01.04.2025 auf umgerechnet 352,57 EUR/t mit einem Plus von 12,58 EUR/t zur Vorwoche. Dabei bewegten sich die Kurse im Spannungsfeld zwischen einer sich abkühlenden Wirtschaft als mögliche Folge der aggressiven US-Zollpolitik und der zuletzt lebhafteren Nachfrage nach Pflanzenölen am Weltmarkt.

Besonders die Aussicht auf eine Erhöhung des Einsatzes von Biokraftstoffen zur Beimischung in den USA stützte die Kurse, dürfte dies doch zu einer Belebung der Nachfrage nach Sojaöl in den USA führen. Demnach hat die US-Regierung die Erdölindustrie und die Biokraftstoffhersteller im Farm Belt aufgefordert, eine Einigung im Streit um die Details im U.S. Renewable Fuel Standard zu erzielen.

Die Aussicht auf ein kleineres US-Sojaareal bewegte den Markt dagegen kaum. Nach Angaben des USDA dürfte die Aussaatfläche mit 35 Mio. ha rund 1 Mio. ha niedriger ausfallen als im Vorjahr. Das war von den Akteuren im Vorfeld allerdings auch erwartet worden war. Bärisch wirkten dagegen die zeitgleich veröffentlichten Quartalszahlen zu den US-Vorräten. Zum Stichtag 01.03.2025 lagerten landesweit fast 52 Mio. t Sojabohnen und damit so viel wie seit drei Jahren nicht mehr.

Die Kursgewinne wurden allerdings limitiert von der Aussicht auf ein nach wie vor großes Sojaangebot aus Brasilien.

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Beitrag von Eike Wagner
Produktmanager Pflanzenbau
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