Welt | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Raps- und Sojakurse entwickeln sich unterschiedlich

16.04.2025 (AMI) – Der Aufschub der Zölle hat die Lage am Soja- und Rapsmarkt entspannt. Nach der Ankündigung ging es für die Kurse in Paris und Chicago nach oben.

Für die Sojabohnenkurse an der Börse in Chicago ging es in den vergangenen Handelstagen erst leicht aufwärts, bevor es dann wieder nach unten ging. Am 15.4.2025 schloss der Fronttermin Mai 25 bei umgerechnet 336,12 EUR/t – ein kleines Plus von 3,03 EUR/t gegenüber Vorwoche. Der November-25-Kontrakt kletterte sogar fast 6 EUR/t und schloss zuletzt bei 334,10 EUR/t.

Zuletzt standen die Kurse für Sojabohnen unter Druck, weil die Nachfrage nach US-Sojabohnen aus China nachlässt und das Land wegen des Handelskrieges verstärkt auf brasilianische Sojabohnen setzt. Im März fielen die chinesischen Importe von Sojabohnen auf den niedrigsten Stand für Monat seit 2008. Begrenzt wurden die Verluste vom schwachen US-Dollar, der auf ein Dreijahrestief gegenüber dem Euro gefallen war. Ein niedrigerer Dollar macht die US-Exporte billiger und auf dem Weltmarkt wettbewerbsfähiger. Der schwache Dollar war auch einer der Gründe für die Aufwärtsbewegung der Kurse zu Anfang der Handelswoche. Hinzu kam die Ankündigung der US-Regierung, die Zölle für viele Länder auszusetzen. Daraufhin kletterten die Kurse an der Börse.

Mit Spannung erwartet wurde der Crop Progress Report der US-Regierung und der Stand der Sojapflanzungen. Bis Sonntag, den 13.4.2025 waren schätzungsweise 2 % der geplanten US-Sojabohnenanbaufläche bestellt, 1 Punkt weniger als im letzten Jahr zu diesem Zeitpunkt, aber genauso viel wie im Fünfjahresdurchschnitt. Der Süden der USA und den Bundesstaaten Louisiana, Mississippi und Arkansas liegt mit 22 %, 15 % und 14 % der Bestellung der Anbauflächen an der Spitze.

Raps in Paris steigen kräftig

Für die Rapskurse an der Börse in Paris ging es im Gegensatz zu den Sojabohnen nur aufwärts. Am 15.4.2025 beendete der Fronttermin Mai 25 den Handelstag mit 544,75 EUR/t, was einem Plus von 27,50 EUR/t im Vergleich zur Vorwoche entspricht. Raps der neuen Ernte kletterte dagegen nur um 3 EUR auf 478,50 EUR/t. Unterstützung kam vor allem von den festen Rohölnotierungen und dem Anstieg der Canola Notierungen in Winnipeg aufgrund der regen kanadischen Exporte. Gebremst wurde der Anstieg durch den festen Euro.

Die Kontrakte für die neue Ernte zeigten eine zögerlichere Aufwärtsbewegung, da der Ölkomplex auf internationaler Ebene nach wie vor unter Druck steht. Die Rohölpreise werden nach wie vor von makroökonomischen Ängsten und der Gefahr einer Abschwächung des Welthandels belastet, was sich negativ auf den gesamten Biokraftstoffsektor auswirkt.

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Beitrag von Leif Erik Rehder
Bereichsleiter Pflanzenbau
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