Welt | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Raps- und Sojakurse unter Druck

23.04.2025 (AMI) – Die allgemeine Verunsicherung über die Zoll- und Finanzpolitik der US-Regierung drückt auf die Stimmung an den Märkten. Bei Soja gab es daneben wenig andere Impulse, bei Raps drückte der feste Euro und reichlich Importware auf die Kurse.

Die Sojabohnenkurse an der Börse in Chicago standen in den vergangenen Handelstagen unter Druck. Am 22.04.2025 schloss der Fronttermin Mai 25 bei umgerechnet 331,35 EUR/t – ein Minus von 4,77 EUR/t gegenüber Vorwoche. Der November-25-Kontrakt gab etwas stärker um gut 5 EUR/t nach und schloss zuletzt bei 328,63 EUR/t.

Die Kurse an der Börse in Chicago stehen wegen des Handelskonfliktes zwischen China und den USA unter Druck. China setzt verstärkt auf brasilianische Sojabohnen. Vor dem langen Osterwochenende gerieten die Kurse unter Druck, da Händler die Gelegenheit für Gewinnmitnahmen nutzten. Zusätzliche Verunsicherung kommt in den Markt durch die Sorge um die Unabhängigkeit der Zentralbank in den USA. Dies bedroht den Wert des Dollars als Reservewährung. Die Kurse für Sojabohnen folgten der Abwärtsbewegung anderer Märkte. Allerdings macht ein schwächerer Dollar US-Exporte tendenziell billiger und damit auf dem Weltmarkt wettbewerbsfähiger.

Für Aufmerksamkeit sorgte der jüngste Crop Progress Report der US-Regierung mit dem raschen Voranschreiten der Sojaaussaat. Bis Sonntag, den 20.04.2025 waren schätzungsweise 8 % der geplanten US-Sojabohnenanbaufläche bestellt, 1 Punkt mehr als im letzten Jahr zu diesem Zeitpunkt und 3 Punkte mehr als im Fünfjahresdurchschnitt. Der Süden der USA und den Bundesstaaten Louisiana, Mississippi und Arkansas liegt mit 56 %, 35 % und 32 % der Bestellung der Anbauflächen an der Spitze. Nun könnten Regenperioden den Fortschritt der Aussaat in einigen Teilen des Landes verlangsamen, allerdings auch die Trockenheit rund um die großen Seen lindern.

Raps in Paris gibt nach

Für die Rapskurse an der Börse in Paris ging es kräftig nach aufwärts. Am 22.4.2025 beendete der Fronttermin Mai 25 den Handelstag mit 526,25 EUR/t, was einem Minus von 18,50 EUR/t im Vergleich zur Vorwoche entspricht. Raps der neuen Ernte gab dagegen nur um 8,25 EUR auf 470,25 EUR/t. Neben den schwachen Vorgaben aus Chicago zogen der feste Euro und der Angebotsdruck importierter Partien die Kurse nach unten.

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Beitrag von Leif Erik Rehder
Bereichsleiter Pflanzenbau
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