US-Sojakurse im Minus, Raps kann sich knapp behaupten
Die Sojabohnenkurse an der Börse in Chicago haben in der zurückliegenden Berichtwoche nachgegeben. Am 20.5.2025 schloss der neue Fronttermin Juli 25 bei umgerechnet 344,16 EUR/t, ein Minus von 10,44 EUR/t auf Wochensicht.
Belastet wurden die Kurse, da es Bedenken hinsichtlich der Biokraftstoffpolitik der US-Regierung gibt. Eine Allianz aus Öl- und Biokraftstoffherstellern hatte zuvor eine Beimischungsmenge erneuerbarer Kraftstoffe für 2026 in Höhe von 5,25 Mrd. Gallonen vorgeschlagen. Nun kursiert das Gerücht, dass die US-Administration eine deutlich niedrigere Menge bewilligen könnte. Dieses Gerücht reichte aus, um die Kurse deutlich unter Druck zu setzen.
Zusätzlichen Druck auf die Notierungen übte die zügige Sojaaussaat in den US-Anbaugebieten aus. Nach Angaben des USDA waren zum Wochenwechsel bereits 66 % der Flächen gedrillt – verglichen mit 48 % in der Vorwoche und 13 Prozentpunkten über dem langjährigen Durchschnitt. Allerdings wird erwartet, dass die für die kommenden Tage prognostizierten Niederschläge in den Anbaugebieten des Mittleren Westens die Arbeiten etwas verzögern könnten.
Begrenzt wurden die Verluste durch sintflutartige Regenfälle in Argentinien. Schwere Unwetter brachten in den letzten Tagen bis zu 400 mm Regen, was zu Überschwemmungen in Teilen der Provinz Buenos Aires führte. In einigen Städten mussten Bewohner aus ihren Häusern evakuiert werden.
Raps in Paris knapp unter Vorwochenlinie
Die Kursverluste für Raps in Paris hielten sich dagegen in Grenzen. Der Fronttermin August 2025 beendete den gestrigen Handelstag bei 488,50 EUR/t – rund 1,00 EUR/t weniger als im Vergleich zur Vorwoche. Neben den schwächeren US-Sojanotierungen waren es vor allem die volatilen Rohölkurse, die den EU-Raps zuletzt belasteten.
Begrenzt wurden die Verluste durch die ungünstigen Witterungsbedingungen in den französischen Anbaugebieten, die weiterhin Anlass zur Sorge beim größten Rapserzeuger der EU geben. So sind für die kommenden Tage heftige Gewitter für die Südhälfte des Landes vorhergesagt, während der Norden trocken bleiben dürfte – dort wird allerdings dringend Niederschlag benötigt.
Zusätzliche Unterstützung bot die nach wie vor feste Canola-Notierung der alten Ernte in Winnipeg. Die lebhaften Exporte und die zügig schwindenden kanadischen Vorräte überschatteten die nun günstigeren Bedingungen in den Prärieprovinzen. Vor diesem Hintergrund schloss der Juli-2025-Kontrakt zuletzt bei umgerechnet 458,01 EUR/t, was einem Plus von 1,10 EUR/t entspricht. Die Folgetermine tendierten dagegen etwas schwächer: So verlor der November-2025-Kontrakt 0,96 auf 434,29 EUR/t.
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