Wassermangel bremst Entwicklung der Leguminosen
Die Aussaatarbeiten für die Leguminosen zur Ernte 2025 verliefen in den vergangenen Wochen auf deutschen Böden unter günstigen Bedingungen zufriedenstellend. Doch nun sorgen sich viele Landwirte zunehmend um die ausbleibenden Niederschläge, insbesondere zu Beginn der Pflanzenentwicklung. Die Bodenfeuchtigkeit reicht vielerorts nicht aus, was dazu führt, dass die Kulturen regional unterschiedlich auflaufen: Während mancherorts die Bestände überraschend gut gedeihen, zeigen andere bereits deutliche Schäden. Aufgrund dieser Unsicherheiten rechnet man im Vergleich zum Vorjahr bereits jetzt mit niedrigeren Erträgen. Vereinzelt werden die Kulturen voraussichtlich direkt verfüttert, da die Trockenheit bereits erhebliche Schäden verursacht hat und die Qualitätsanforderungen, etwa beim Eiweißgehalt, nicht mehr erfüllt werden. Zudem wirkt sich die Trockenheit auch auf die Wirksamkeit der Pflanzenschutzmaßnahmen kurz nach der Aussaat aus, wodurch der Unkrautdruck steigt. Es bleibt abzuwarten, ob die Regenfälle der vergangenen Tage flächendeckend ausreichten, um größere Schäden zu vermeiden.
Unterdessen ist das Kaufinteresse an Leguminosen momentan gering, für die alte Ernte gibt es nur noch regional Anfragen, ohnehin sind die Restmengen der Ernte 24 bereits so gut wie verkauft. Einzig die Nachfrage nach Sojabohnen bleibt bei einem knapper werdenden Angebot reger. Insgesamt setzen Verarbeiter immer mehr auf heimische Leguminosen, weswegen zukünftig mit einer wachsenden Nachfrage zu rechnen ist.
Die Preise für Ackerbohnen können im Mai die Vormonatsverluste nahezu wieder wettmachen. Im Bundesdurchschnitt werden rund 243 (205-258) EUR/t verlangt, 3,70 EUR/t mehr als im April. Für die Ernte 25 liegen nur Meldungen aus Sachsen-Anhalt mit durchschnittlich 232,50 EUR/t und Sachsen mit 228,75 EUR/t vor. Für Süßlupinen sind weiterhin nur Meldungen aus Niedersachsen Ost erhältlich. Dort lagen die Preise im Mai im Schnitt bei 259,50 EUR/t und damit immerhin 1 EUR/t über Vormonat.
Dagegen vergünstigen sich die Preise für Futtererbsen auf Monatssicht marginal. Im Schnitt liegen die Forderungen im laufenden Monat mit durchschnittlich 254 (234-283) EUR/t 0,40 EUR/t unter Vormonat. Für Futtererbsen der kommenden Ernte werden im Schnitt 242,60 (235-250) EUR/ verlangt.
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