Sojabohnenkurse in Chicago leicht schwächer
In der verkürzten Berichtswoche – am 26.05.2025 blieb die Börse in Chicago aufgrund des Memorial Days geschlossen – tendierten die Sojabohnenkurse leicht schwächer. Der Fronttermin Juli 2025 schloss am 27.05.2025 bei umgerechnet 343,75 EUR/t, was einem Wochenminus von 0,41 EUR/t entspricht.
Belastend wirkte vor allem die Aussicht auf eine große Sojabohnenernte in Brasilien. Das brasilianische Beratungsunternehmen Datagro hob seine Prognose jüngst um 1 Mio. t auf nunmehr 172 Mio. t an. Maßgeblich dafür sind eine größere als erwartete Anbaufläche sowie höhere Erträge. Daneben standen die Witterungsbedingungen in den US-Anbaugebieten sowie die US-Zollpolitik im Fokus des Marktes. Für Kursauftrieb sorgte der jüngste Aufschub der US-Regierung im Zollstreit mit der EU: Die geplante Einführung eines 50 %-Zolls auf Importe aus der Union wurde vorerst ausgesetzt. Stattdessen wurde eine neue Frist bis zum 9.07.2025 gesetzt, um Verhandlungen mit Brüssel zu ermöglichen. Vor dem Feiertagswochenende hatten die drohenden Zölle noch auf die Kurse gedrückt, da Marktteilnehmer Vergeltungsmaßnahmen der EU gegen US-Agrargüter befürchteten.
Zusätzlichen Halt erhielten die Notierungen durch Verzögerungen bei der US-Sojaaussaat, insbesondere im östlichen Mittleren Westen. Zwar waren die Arbeiten bis zum 25.05.2025 bereits zu 75 % abgeschlossen – 9 Prozentpunkte über dem langjährigen Mittel – dennoch blieb der Fortschritt hinter den Erwartungen der Marktakteure zurück. Gleichzeitig dürften die jüngsten Niederschläge den bereits ausgesäten Beständen zugutekommen.
Die Rapskurse in Paris verzeichneten in einer Woche, die von starker Volatilität im Tagesverlauf geprägt war, ein Minus. So schloss der Fronttermin August 2025 am 27.05.2025 bei 486,50 EUR/t – ein Rückgang von 2,00 EUR/t auf Wochensicht. Auch der Folgetermin November 2025 verlor 2,00 EUR/t und landete bei 490,25 EUR/t. Neben den sehr willkommenen Niederschlägen in den nordfranzösischen Anbaugebieten, die den Rapsbeständen zugutekommen dürften, waren es vor allem rückläufige Rohölpreise, die die Rapsnotierungen belasteten.
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