US-Maiskurse schwanken – Paris unter stärkerem Druck
An der Börse in Chicago ging es für die US-Maiskurse in der Berichtswoche auf und ab. Am 11.06.2025 notierte der Fronttermin Juli 25 bei umgerechnet 150,48 EUR/t – ein leichtes Minus von 1,26 EUR/t auf Wochensicht. Der September-25-Kontrakt ging ein wenig deutlicher um 1,46 EUR/t auf 146,44 EUR/t zurück.
Am Mittwoch, den 11.06.2025 legten die Maiskurse zwischenzeitlich deutlich zu. Der Markt begrüßte die Nachricht, dass die Handelsgespräche zwischen China und den USA in London abgeschlossen worden waren. Präsident Donald Trump sagte, ein Handelsabkommen sei „unter Dach und Fach“. Die Notierungen gaben dann jedoch wieder nach, da es keine konkreten Angaben zu landwirtschaftlichen Erzeugnissen gab. In der Folge konzentrierten sich die Marktteilnehmer dann wieder auf die Fundamentaldaten.
Ausschlaggebend für die Kursentwicklung in der Berichtswoche waren vor allem die weiterhin günstigen Wetterbedingungen im US-Corn Belt. Die Maisaussaat ist nahezu abgeschlossen, und der wöchentliche Crop-Report des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums bewertete 71?% der Bestände als gut bis sehr gut – ein Plus von 2 Punkten zur Vorwoche. Auch die Wetteraussichten bleiben für die Pflanzenentwicklung günstig. Das drückte auf die Kurse.
Auf der Angebotsseite sorgt weiterhin Südamerika für Druck: In Brasilien hat die Ernte der zweiten Maisaussaat („Safriñha“) Fahrt aufgenommen. Gleichzeitig läuft in Argentinien die Haupternte auf Hochtouren. Die große Verfügbarkeit drückt auf die Exportpreise und schränkt die Nachfrage nach US-Mais ein. Stützend wirkten dagegen technische Käufe nach dem Kursrückgang auf ein Mehrmonatstief sowie ein schwächerer US-Dollar.
Mit Spannung blickt der Markt nun auf den USDA-Bericht am Donnerstag, der neue Schätzungen zur Erzeugung und zu den Lagerbeständen bringen dürfte.
An der Börse in Paris standen die Kurse in der Berichtswoche wesentlich stärker unter Druck als die Notierung in Chicago. Am 11.06.2025 schloss der bald Fronttermin August 25 bei 186 EUR/t – ein Minus von 5,25 EUR/t gegenüber der Vorwoche. In Paris fehlten im Gegensatz zu Chicago die Impulse. Hier spielten die technischen Käufe und die Handelsgespräche zwischen den USA und China eine untergeordnete Rolle und die Börse orientierte sich stärker an den regionalen Fundamentaldaten.
So herrschen in Frankreich – dem mit Abstand wichtigsten Maisanbauland der EU – derzeit gute Anbaubedingungen. Die Witterung begünstigt sowohl den Abschluss der Aussaat als auch das frühe Pflanzenwachstum. Das drückt auf die Preiserwartungen für die kommende Ernte. Ebenso lastet die steigende Verfügbarkeit von wettbewerbsfähiger Ware aus Südamerika auf dem Markt.
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