Welt | Getreide | Kursentwicklung für Mais

Minus für Maiskurse in Chicago – Paris mit Plus

24.07.2025 (AMI) – Die US-Maisnotierungen in Chicago standen wieder unter Druck. Günstige Vegetationsbedingungen im Corn Belt drückten auf die Kurse. In Paris hingegen legte der Fronttermin weiter zu.

An der Börse in Chicago haben die US-Maiskurse die Gewinne der Vorwoche wieder abgegeben. So schloss der neue Fronttermin September am 23.07.2025 bei umgerechnet 133,80 EUR/t und damit 3,72 EUR/t unter dem Niveau der Vorwoche.

Belastet wurde der Markt vor allem durch weiterhin günstige Wetterprognosen für den US-Maisgürtel. Nach einer kurzen Hitzephase sagen Meteorologen erneut verbreitete Regenfälle voraus. Damit dürften größere Hitzeschäden weitgehend ausbleiben, sodass die kritische Phase der Bestäubung unter insgesamt günstigen Bedingungen verläuft.

Das US-Landwirtschaftsministerium bewertet nach wie vor 74 % der Maisbestände als gut bis sehr gut – unverändert zur Vorwoche und auf dem höchsten Stand für diese Jahreszeit seit 2016. Die Ernteerwartungen bleiben entsprechend hoch: Analysten rechnen weiterhin mit rund 399 Mio. t.

Auch die Exportseite sorgt für Druck: Die jüngsten US-Exportzahlen fielen deutlich schwächer aus als erwartet und verstärkten die Abwärtstendenz.

Zusätzlichen Druck übten neue Schätzungen aus Südamerika aus. Die brasilianische Agrarbehörde Conab sowie private Analysten haben ihre Prognosen für die laufende Ernte erneut angehoben – auf bis zu 136,3 Mio. t. Die große Erntemenge dürfte den internationalen Wettbewerb verstärken und die Exportchancen für US-Mais zusätzlich schmälern. Zwar sorgt Brasiliens gestiegene Ethanolnachfrage für etwas Entlastung, ändert jedoch wenig an der grundsätzlich versorgungsfreundlichen Gesamtlage.

Kurzfristig sorgten nur technische Impulse für etwas Gegenbewegung: Short-Covering und Positionswechsel institutioneller Anleger führten vereinzelt zu Kurskorrekturen. Insgesamt bleibt der Markt aber geprägt von hohem Angebot und einem schwachen Exportumfeld.

Fronttermin in Paris erneut mit Plus

An der Euronext in Paris konnten sich die Maiskurse zuletzt festigen – und dies trotz schwächerer Vorgaben aus Übersee. Der Fronttermin August?2025 legte im Wochenvergleich um knapp 3,75 EUR/t zu und schloss am 23.07.2025 bei 210,25 EUR/t. Die Folgekontrakte blieben dagegen weitgehend stabil.

Ausschlaggebend waren wachsende Sorgen um das europäische Angebot. In Frankreich – dem größten Maiserzeuger der EU – bleibt die Entwicklung vielerorts wetterbedingt unsicher. Zwar haben sich die Prognosen zuletzt leicht verbessert, doch die empfindliche Bestäubungsphase steht noch bevor. Regional rechnen Beobachter weiterhin mit einer kleineren Ernte als im Vorjahr.

Wie entwickelten sich die Kursverläufe für Weizen? Und was sind die relevanten Einflussfaktoren der Getreidemärkte? Aktuelle Marktlagen, Hintergrundwissen und detaillierte Analysen finden Sie unter Markt aktuell Getreide. Nutzen Sie die Bestellmöglichkeiten im Shop und sichern sich noch heute Ihren Zugang zum Expertenwissen!

Beitrag von Leif Erik Rehder
Bereichsleiter Pflanzenbau
Druckversion als PDF öffnen

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen

Exportwettbewerb verschärft sich

06.11.2025 (AMI) – Neben der ohnehin großen Konkurrenz aus der Schwarzmeerregion trüben nun auch die eintreffenden Ernten auf der Südhalbkugel die EU-Exportchancen.   Mehr

Welt | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Sojakurse profitieren von Handelsdeal

05.11.2025 (AMI) – Die US-Sojakurse legten im Zuge der Hoffnung auf eine Belebung der chinesischen Nachfrage zu und erreichten zwischenzeitlich ein 16-Monats-Hoch. Größere US-Käufe blieben jedoch aus, da chinesische Importeure erneut günstigere Ware aus Brasilien bevorzugten.   Mehr

Welt | Getreide | Kursentwicklung für Mais

Hoffnung auf Handelsabkommen stützt US-Maiskurse

30.10.2025 (AMI) – Die Maiskurse in Paris und Chicago legten im Zuge der optimistischen Aussicht auf ein Handelsabkommen zwischen Peking und Washington zu. Trockenheit in im Südosten der EU schmälert die Ertragsaussichten der diesjährige Körnermaisernte.   Mehr