Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Weizenkurse mit wenig Bewegung

09.10.2025 (AMI) – Das reichliche Angebot sowie das baldige Eintreffen der Ernten der südlichen Hemisphäre begrenzen den Kursspielraum nach oben.

An der Pariser Börse bewegten sich die Weizennotierungen in den vergangenen Tagen in äußerst enger Spanne. Es waren lediglich Tagesschwankungen von +1,50 bis -0,25 EUR/t die Regel. So schloss der Fronttermin Dezember 25 am 08.10.2025 bei 188 EUR/t und übertraf das Vorwochenniveau lediglich um 0,25 EUR/t. Folgetermine der Ernte 25 verzeichneten hingegen einen Wochenverlust von 0,25 EUR/t.

Der Handel mit Getreide läuft derzeit auf Sparflamme. Grund dafür ist die stellenweise Schließung der US-Regierung. Marktteilnehmer warten auf die Veröffentlichung der aktualisierten Ernte- und Exportdaten der USA sowie den monatlichen WASDE-Bericht, der jedoch auf ungewisse Zeit vorerst eingestellt wurde.

Hinzu kommt das steigende Exportangebot wichtiger Weizenexporteure. Die bevorstehenden Ernten auf der Südhalbkugel, vor allem das eintreffende Angebot aus Australien und Argentinien, dürften den Wettbewerb nochmals verschärfen. Der derzeit rückläufige Eurokurs, dieser verlor seit dem 02.10.2025 rund 1,1 % an Wert, sorgt nur für geringfügig Unterstützung. Grund für den deutlichen Rückgang des Eurokurses in den vorigen Handelstagen ist insbesondere die politisch unsichere Lage in Frankreich nach dem Zusammenbruch der Regierung.

Die erhöhten Schätzungen für die russischen Weizenexporte im September und Oktober deuten darauf hin, dass sich der weltweit größte Weizenlieferant von einem schleppenden Saisonstart erholen könnte. Das unterstreicht auch die bei sonst nur wenigen Veröffentlichungen jüngste Ausschreibung Saudi-Arabiens. Das Land hat 455.000 t Weizen zur Lieferung im Dezember 25 und Januar 26 geordert. Der Großteil wird nach Angaben von Marktteilnehmern voraussichtlich mit russischem Weizen gedeckt.

Unterdessen laufen die Exporte der Europäischen Union äußerst schleppend. Im laufenden Wirtschaftsjahr exportierte die Gemeinschaft nach Angaben der Europäischen Kommission bis zum 05.10.2025 kumuliert rund 4,96 Mio. t Weichweizen, verglichen mit 6,63 Mio. t zum Vorjahreszeitpunkt. Viele Exporteure sind mit dem niedrigen Preisniveau unzufrieden und tätigen keine Verkäufe. Auf Nachfrageseite ist aufgrund des saisonbedingt großen Angebotes derzeit ohnehin wenig Interesse, das limitiert das Exportgeschäft.

US-Weizenkurse treten aufgrund ausbleibender US-Daten auf der Stelle

An der CBoT tendieren die Weizenkurse ebenfalls marginal fester. Am 09.10.2025 schloss der Dezember 25-Kontrakt bei umgerechnet rund 160,29 EUR/t, damit 0,70 EUR/t über Vorwoche. Hierbei waren die Tagesschwankungen mit +1,31 EUR/t bis -1,72 EUR/t etwas größer als bei den Pariser Notierungen. Folgetermine verzeichneten ein Wochenplus von bis zu 0,89 EUR/t. Aktuell fehlt es insbesondere aufgrund der geringen Verfügbarkeiten der US-Daten aufgrund des Regierungsstillstandes an Impulsen. Dazu herrscht bei vielen Marktteilnehmer große Vorsicht vor der angekündigten Hilfe für US-Farmer, die von der geringen Nachfrage Chinas, eines weltweit bedeutsamen Abnehmers von Getreide und Ölsaaten, betroffen sind. Der Handelskonflikt zwischen den USA und China besteht weiterhin und dezimiert die US-Exporte in Richtung China. Es bleibt abzuwarten, wann es zu einer Einigung zwischen den Großmächten kommt.

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Beitrag von Svenja Herrmann
Produktmanagerin Pflanzenbau
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