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Lebhafter Hartweizenmarkt 2025/26

14.10.2025 (AMI) – Mit der nahezu beendeten Durumernte in Kanada startet die aktuelle Saison mit positiven Aussichten. Die globale Ernte 2025/26 dürfte das größte Volumen seit 2018/19 erreichen. Das kurbelt auch die Nachfrage wieder an. Und während Weichweizen aus der EU nur schleppend Abnehmer findet, lief der Hartweizenexport bislang sehr flott.

Der Internationale Getreiderat schätzt die globale Hartweizenerzeugung 2025/26 im September 25 um 0,8 Mio. t höher als im Vormonat auf 37,2 Mio. t. Gestützt durch überdurchschnittlich hohe Ernten in Nordamerika, insbesondere Kanada sowie der EU und in Teilen Nordafrikas wird es die größte Ernte seit 2018/19 werden und 2 % über Vorjahresmenge steigen. Der Verbrauch wird aufgrund der zunehmenden Verwendung in der Lebensmittelindustrie, vor allem in Nordafrika und Indien, auf einem 9-Jahreshoch von 36,4 (Vorjahr: 35,9) Mio. t prognostiziert. Die globalen Lagerbestände werden auf nahezu durchschnittlichen Stand von 7,5 (6,7) Mio. t avisiert, 0,5 Mio. t über Vormonat, wobei die Vorräte der Hauptexportländer ein 3-Jahreshoch von 2,6 (2,3) Mio. t erreichen. Der globale Hartweizenhandel 2025/26 wird auf 8,6 Mio. t prognostiziert, 6 % weniger als im Vorjahr, da die EU und Nordafrika möglicherweise weniger kaufen werden. Aber gegenüber Vormonat sind das 0,2 Mio. t mehr, da für Algerien der Importbedarf voraussichtlich höher ausfallen wird als bislang angenommen. Die Exporte Kanadas dürften mit 5,4 (5,6) Mio. t überdurchschnittlich hoch bleiben, zumal das 0,5 Mio. t mehr sind als noch im August prognostiziert. Gleichzeitig wird die Schätzung für die Türkei aufgrund nicht wettbewerbsfähiger Preise auf 0,2 (0,7) Mio. t gesenkt, wobei die Lieferungen voraussichtlich auf das Niveau von vor dem Anstieg 2023/24 zurückgehen werden.

Flotter EU-Hartweizenexport

Während die Weichweizenexporteure eine lahme Nachfrage beklagen, konnte die EU im ersten Quartal der laufenden Saison umfangreich Hartweizen in Drittländer ausführen. Der Export hat im September 25 an Fahrt aufgenommen. Verzeichnete die EU-Kommission Ende August noch einen gemeinschaftlichen Durumexport von knapp 41.000 t in Drittländer, waren es am 06.10.25 bereits gut 830.000 t. Die Mehlexporte haben sich gegenüber Vorjahr indes wenig entwickelt. Mit 42.556 t wurden im Juli/September 25 rund 1 % mehr weniger ausgeführt als im Vorjahreszeitraum. Unter den Top-5 der Empfangsländer von EU-Hartweizen landete Algerien als eine der traditionellen Destinationen auf Platz 3 mit 94.140 t und einem kleinen Plus von 3 %. Die anderen Zielländer sind neu. Südkorea nahm 100.282 t EU-Durum auf, im Vorjahr waren es 0 t. Gleiches gilt für Mauretanien mit 97.700 t, den Vereinigten Arabischen Emiraten mit 79.565 t sowie Ägypten mit 75.675 t. Diese 5 Länder machten 54 % der EU-Exporte an Hartweizen aus. Hinsichtlich der Mehl-/Grieß-Lieferungen hat sich gegenüber Vorjahr nicht viel geändert, nur dass die Hauptempfangsländer jeweils nur gut ein Drittel der Vorjahresmenge aufgenommen haben. Auf Platz 1 bleibt die Elfenbeinküste, gefolgt von Saudi-Arabien, Mali, dem Vereinigtem Königreich und Liechtenstein.

Bei den Importen zeichnet sich aktuell mit 312.400 t bei leicht erhöhter Menge zum Vorjahr (+6 %), eine deutliche Verschiebung der Warenströme ab. Italien erhielt vom 01.07.-06.10.25 laut EU-Kommission nur 242.500 t Hartweizen und somit 11 % weniger als im Vorjahreszeitraum. Belgien mit 5.730 t sogar nur einen Bruchteil (-55 %). Demgegenüber bezog Griechenland knapp 11.750 t gegenüber 0 t in 2024. Gleiches gilt für Portugal mit 13.067 t und Lettland mit 5.874 t. Spanien nahm mit 32.025 t fast das Dreifache der Vorjahresmenge aus Drittländern auf. Auch bei den Lieferländern hat sich etwas getan. Die größte Menge kam aus Kanada mit 104.800 t das Doppelte der Vorjahresmenge. Kasachstan hat mit 93.700 t seine Menge vervierfacht. Demgegenüber kamen aus der Türkei mit knapp 50.000 t nur noch ein Drittel. Auf knapp 35.000 t haben sich die Hartweizenlieferungen aus den USA halbiert. Dafür kamen 12.500 (0) t aus Australien.

Beitrag von Wienke von Schenck
Marktexpertin Pflanzenbau
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