Europa | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Paris: Rege australische EU-Importe begrenzen Kursanstieg

08.02.2023 (AMI) – Die Rapskurse legen zwar in einem zwischenzeitlich festen Umfeld auf Wochensicht zu, der Anstieg hält sich jedoch in Grenzen.

Die Rapsnotierungen an der Pariser Börse schlossen am 07.02.23 bei rund 554 EUR/t und verzeichnen somit auf Wochensicht ein erneutes Plus von immerhin 2 EUR/t.

Insbesondere das internationale Geschehen verhilft den Rapskursen zum erneuten Anstieg, auch wenn dieser nicht besonders groß ausfällt. Zum einen profitieren die Kurse von zwischenzeitlich festen Palmölnotierungen. Zum anderen von sprunghaft festen Rohölnotierungen. Die Erdbeben in der Türkei und Syrien sollen wichtige Ölpipelines beschädigt haben.

Für Kursdruck sorgten hingegen der starke Wettbewerb der Importherkünfte. Neben den anhaltend umfangreichen Lieferungen aus der Ukraine vervollständigen jetzt saisonal umfangreiche Lieferungen aus Australien das Angebot. Die EU-Kommission beziffert die kumulierten EU-Importe vom 01.07.22-05.02.23 auf gut 4,6 Mio. t, gegenüber 3,1 Mio. t zum gleichen Zeitpunkt im vorangegangenen Wirtschaftsjahr.

Allein in den ersten fünf Wochen des neuen Jahres kamen aus Australien knapp 620.900 t, im Vorjahreszeitraum waren es 335.175 t. Die Ukraine lieferte in die EU gleichzeitig knapp 350.000 (Vorjahr: 78.500) t.

Die Rapsnotierung in Winnipeg verzeichnet auf Wochensicht ebenfalls ein Plus von umgerechnet gut 8 auf 579 EUR/t. Grund dafür ist die lebhafte Nachfrage aus In- und Ausland. Die Veröffentlichung der Vorräte zum 31.12.2022 konnten noch keine Kurswirkung erzielen, erscheinen diese von StatCan doch erst nach Börsenschluss. An Raps lagerten zum Jahresende 11,4 Mio. t Raps und damit 29 % mehr als vor einem Jahr, was an der deutlich umfangreicheren Ernte gelegen hat. Im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt ist das aber nicht so viel. Denn in den Jahren 2016-2020 wurden im Schnitt am 31.12. rund 14,4 Mio. t Raps verzeichnet.

Wie entwickeln sich die Ölsaaten-Märkte und was sind die relevanten Einflussfaktoren? Aktuelle Marktlagen, Hintergrundwissen und detaillierte Analysen finden Sie unter Markt aktuell Ölsaaten. Nutzen Sie die Bestellmöglichkeiten im Shop und sichern sich noch heute Ihren Zugang zum Expertenwissen!

Beitrag von Svenja Herrmann
Produktmanagerin Agribusiness
Druckversion als PDF öffnen

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Schweine | Handel

Kein Spielraum für Preisanpassungen am Schlachtschweinemarkt

24.04.2024 (AMI) – Der Markt für Schlachtschweine ist regional etwas ausgeglichener als in den Vorwochen, Überhänge werden nur noch sehr vereinzelt gemeldet. Dennoch fehlt es an echten Impulsen, weshalb die Schlachthöfe auch weiter Abschläge fordern.   Mehr

Deutschland | Fruchtgemüse | Aktionspreise

Werbeaktivität für Salatgurken ist wieder gestiegen

24.04.2024 (AMI) – Das Angebot an Salatgurken aus deutscher Produktion entwickelt sich derzeit zögerlicher als in den strahlungsintensiveren Vorjahren. Insgesamt wirken sich die Mechanismen von Werbeaktionen und äußeren Bedingungen stützend auf die Preise für den Verkauf außerhalb der Lieferverpflichtungen an den Lebensmitteleinzelhandel aus.   Mehr

Welt | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Chicago: Wettermärkte treiben Sojanotierung

24.04.2024 (AMI) – Prognostizierte Niederschläge in den USA stützen die Sojakurse, da die Aussaat verzögert werden könnte. Unterstützung bieten zudem lebhafte Kontraktkäufe nach dem 7-Wochentief.   Mehr