Deutschland | Futtermittel | Kassapreise

Kräftiger Preisrückgang für Mischfutter

19.03.2019 (AMI) – Preisgünstigere Rohstoffe haben Mischfutter aller Kategorien vergünstigt, doch noch vermeiden Landwirte längerfristige Kontrakte und ordern im Tagesgeschäft. Milchaustauscher legen erneut zu, der Raufuttermarkt entspannt sich.

Der deutliche Preisverlust für Getreide und der Abwärtstrend der Ölschrotpreise öffnet den Mischfutterpreisen den Weg nach unten, im März 2019 wurden größere Korrekturen aus allen Regionen für alle Mischfutterarten gemeldet. Im Schnitt gaben die Forderungen um knapp 2 % gegenüber Vormonat nach, wobei Hähnchenfutter mit einem Minus von 2,9 % den stärksten Preisrückgang verzeichnet, Kälberfutter mit 0,2 % den geringsten.

Kurzfristige Lieferverträge überwiegen

Das Interesse der Rinder- und Schweinehalter an neuen Kontrakten wächst, aber es ist zu beobachten, dass die Laufzeiten immer kürzer werden. Die starken Preisschwankungen und die bis dato anhaltende Preisschwäche hatten die Hoffnung auf weitere Rücknahmen bei den Mischfutterpreisen geschürt und die Käufer daher vorsichtig agieren lassen. War in den vorangegangenen Wochen die Preisrichtung eindeutig, Getreide- und Ölschrote tendierten schwächer, ist es damit seit Mitte März wieder vorbei. Der Abwärtstrend für Getreide, jedenfalls an der Terminbörse in Paris, ist vorerst gestoppt, selbst die Großhandelspreise legten bei geringem Geschäft leicht zu und sogar die Ölschrotpreise zeigten in der 12. KW erstmals wieder nach oben gerichtete Tendenz, wenn auch auf vergleichsweise niedrigem Niveau.

Heupreise geben erstmals seit 8 Monaten nach

Während in Westdeutschland weiterhin nur ein sehr knappes Raufutterangebot verfügbar ist, scheint sich vor allem in Ostdeutschland die Situation zu entspannen. Dort wird sogar von sinkenden Preisen gesprochen, denn die Nachfrage beruhigt sich. Damit vergrößert sich die Preisspanne zwischen den einzelnen Regionen für Heu in Großballen. Im Schnitt gaben die Heupreise um 2,3 % gegenüber Vormonat nach. Das sind damit aber immer noch 53-62 EUR/t mehr als im Vorjahresmonat.

So groß sind beim Stroh die Preisunterschiede zum Vorjahr nicht. Das Plus liegt bei 16 EUR/t für Großballen und 26,50 EUR/t für HD-Ballen. Letztere liegen nahezu unverändert am Vormonatsniveau, Großballen haben sich im Bundesdurchschnitt um 1,5 % verteuert.

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Beitrag von Wienke von Schenck
Marktexpertin Pflanzenbau

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

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