Deutschland | Rohmilch | Erzeugerpreise

2018 bringt Rücknahmen beim Milchgeld

26.03.2019 (AMI) – Im vergangenen Jahr sind die Auszahlungspreise für Kuhmilch zurückgegangen. Dabei waren die Rücknahmen beim konventionell erzeugten Rohstoff stärker ausgeprägt als bei Bio-Ware. Im langjährigen Mittel fielen die Ergebnisse dennoch überdurchschnittlich aus.

Laut amtlicher Statistik der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) zahlten die deutschen Molkereien 2018 für konventionell erzeugte Kuhmilch mit standardisierten Inhaltsstoffen inklusive Nachzahlung im Bundesmittel 34,37 Ct/kg aus. Damit wurde das Vorjahresergebnis um 1,82 Ct verfehlt. Im langjährigen Mittel war die Auszahlungsleistung dennoch leicht überdurchschnittlich.

Im Jahresverlauf waren die Erzeugerpreise für Milch zunächst zeitverzögert den Entwicklungen an den Produktmärkten vom Herbst 2017 gefolgt. Durch den seinerzeit starken Preisverfall bei Butter und Käse, kam es Anfang 2018 zu deutlichen Abschlägen bei der Auszahlungsleistung der Molkereien. Bis Mai sanken die Erzeugerpreise um 6,3 Ct. Mit dem erneuten Preisanstieg beim Milchfett konnte sich das Milchgeld im zweiten Quartal jedoch bei knapp 32,2 Ct/kg stabilisieren. Ab Juni ging es wieder aufwärts. Der Anstieg verlief dabei jedoch langsamer als im Vorjahr, da die Preisniveaus an den Produktmärkten zumeist unter der Linie von 2017 lagen und die Molkereien somit nur geringere Verwertungen realisieren konnten. Im vierten Quartal verlangsamte sich der Anstieg der Erzeugerpreise, vor allem durch die Preisrücknahmen bei Butter und Käse, wieder spürbar, bevor es im Dezember erneut zu ersten Rücknahmen kam.

Korrekturen auch bei Bio-Milch

Die Auszahlungsleistung für biologisch/ökologisch erzeugte Kuhmilch bewegt sich seit 2014 sehr stabil auf vergleichsweise hohem Niveau. Im vergangenen Jahr gaben die Preise, wie im konventionellen Bereich, jedoch leicht nach. Mit im Bundesmittel ausgezahlten 48,37 Ct/kg für Rohstoff mit standardisierten Inhaltsstoffen wurde das Vorjahresergebnis um 1,5 % oder knapp 0,8 Ct unterschritten. Vor dem Hintergrund des im zweiten Jahr in Folge stark gestiegenen Milchaufkommens zeigte sich der Bio-Markt 2018 damit dennoch erstaunlich aufnahmefähig.

Eine detaillierte Einschätzung der Situation sowie die aktuelle Entwicklung auf Ebene der Bundesländer lesen Sie im Markt aktuell Milchwirtschaft. Sie sind noch kein Kunde? Dann abonnieren Sie am besten gleich den Online-Dienst Markt aktuell Milchwirtschaft in unserem Shop und erhalten umfassende Informationen zu den Milcherzeugerpreisen und weiteren aktuellen Themen des Milchmarktes.

Beitrag von Andreas Gorn
Bereichsleiter Milchwirtschaft

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Öko-Landbau | Import

Brauchen wir Bio aus dem Ausland?

28.03.2024 (AMI) – Die AMI widmet das nächste Forum Zukunft ganz dem Thema Bio-Importe. Seit 2009 werten die Marktanalysten im Öko-Landbau alljährlich die Importmeldungen von Bio-Unternehmen in Deutschland aus. In dieser Zeit hat sich viel verändert: Neue Warenströme wurden angesichts von Krisen und Versorgungsengpässen erschlossen, aber gleichzeitig hat der wachsende deutsche Bio-Anbau die Marktversorgung einzelner Bio-Produkte aus heimischer Produktion deutlich wachsen lassen.   Mehr

Deutschland | Gemüse | Strukturdaten

Süßkartoffeln: Weltweiter Markt entwickelte sich unterschiedlich

27.03.2024 (AMI) – Der Anbau von Süßkartoffeln ist im Laufe der Jahre weltweit zurückgegangen, während die Importe nach Europa zugenommen haben. Unter Betrachtung des weltweiten Anbaus und Handels, zeigen sich deutlich unterschiedliche Entwicklungen. Welche Auswirkungen hat dies auf den deutschen Markt?   Mehr

Deutschland | Obst | Angebot

Rückgang der Obstimporte nach Deutschland gestoppt

21.03.2024 (AMI) – Für den Frischmarkt standen in Deutschland im Jahr 2023 rechnerisch rund 130.000 t weniger Obst als im Vorjahr zur Verfügung. Ausschlaggebend waren dafür jedoch nicht die Importe, sondern die Produktion in Deutschland. Während der Rückgang der Importe 2023 gestoppt wurde, war die deutsche Obsternte eine der kleinsten der vergangenen Jahre. War das eine einheitliche Entwicklung, oder haben sich die einzelnen Obstarten unterschiedlich entwickelt?   Mehr