Welt | Milch & Milchprodukte | Marktprognose

Zahlen und Fakten zum Milchmarkt

18.04.2019 (AMI) – Der Milchmarkt entwickelte sich 2018 auf allen Marktstufen fester als erwartet. Die Preisspitzen des Vorjahres wurden allerdings zumeist nicht wieder erreicht, auch weil die Auswirkungen der Dürre moderater blieben als zunächst befürchtet. Wie geht es 2019 weiter? Wie entwickelt sich das Milchaufkommen? Bleibt europäische Ware am Weltmarkt wettbewerbsfähig? Welche Bedeutung hat die Ausgestaltung des Brexits für den Milchmarkt? Die neue AMI Markt Bilanz Milch 2019 liefert hierzu ausführliche Zahlen und Fakten.

Der deutsche Milchmarkt wird auch 2019 der Spielball vieler unberechenbarer Faktoren sein. Neben den unsicheren wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen bestehen zunehmend Marktrisiken durch Wetterkapriolen und deren Auswirkungen. Dies betrifft seit der jüngsten Vergangenheit auch verstärkt Teile des heimischen Marktes, was in den Jahren zuvor eher ein Effekt in Übersee war.

Die frühlingshaften Temperaturen im Februar und März 2019 haben das Grünlandwachstum frühzeitig einsetzen lassen, teils wurden auch schon Kühe ausgetrieben. Sofern sich die günstige Witterung fortsetzt und ausreichend Niederschläge vorhanden sind, spricht Vieles für einen frühzeitigen ersten Schnitt. Fällt dieser quantitativ und qualitativ gut aus, wird ein signifikanter Rückgang der Milchmengen in Folge fehlenden Grundfutters immer unwahrscheinlicher. Gewisse Mengenwirkungen dürften im ersten Halbjahr dennoch nicht ausbleiben. Regional werden diese aber innerhalb Europas und Deutschlands sehr unterschiedlich ausgeprägt sein.

Stabilisierung der Erzeugerpreise im ersten Quartal – und dann?

Den Preiskorrekturen vom Herbst 2018 folgte an den Produktmärkten ein vielversprechender Jahresbeginn. Im Zuge der gedämpft verlaufenden Milchanlieferung entwickelten sich die Preise für Milchprodukte, bei begrenzter Verfügbarkeit von frischer Ware und einer regen Nachfrage, in den ersten Monaten zumeist stabil bis fester. Dies hat zu einer Verbesserung der Verwertungen in den Molkereien geführt und die Erzeugerpreise, nach den Rücknahmen über den Jahreswechsel, im ersten Quartal stabilisiert.

Im weiteren Verlauf zeichnen sich bei den Verwertungen an den Produktmärkten bislang keine grundlegenden Veränderungen ab. Die langfristigen Kontrakte mit dem Handel beim Käse und der Frische könnten die Gesamtverwertung der Milch jedoch ab dem zweiten Quartal dämpfen.

„Harter Brexit“ zunächst abgewendet

Veränderungen finden nicht nur global statt. Auch der Heimatmarkt befindet sich im Wandel. Vor allem der anstehende Brexit stellt eine gravierende Zäsur für die Gemeinschaft in ihrer Gesamtheit und auch für Deutschland dar. Das Vereinigte Königreich ist ein mengenmäßig bedeutender Milchproduzent in der EU und ein wichtiger Importeur von Milchprodukten, zumeist aus anderen Mitgliedstaaten der Gemeinschaft.

Vor diesem Hintergrund wird auch über den Austritt hinaus ein geordneter Marktzugang angestrebt. Denn, je nach Ausgestaltung des Brexits, können für die deutsche und europäische Milchwirtschaft gravierende finanzielle Schäden entstehen. Dies ist vor allem im Worst-Case Szenario eines ungeregelten Austritts der Fall. Dieser hatte sich zum 12.04.19 abgezeichnet, nachdem der Austrittsvertrag mehrfach vom britischen Unterhaus abgelehnt worden war. Ein „harter Brexit“ ist aber durch die jüngst auf dem Sondergipfel der Staats- und Regierungschefs in Brüssel beschlossene Verschiebung des Austritts auf den 31.10.19 vorerst abgewendet. Es bleibt zu hoffen, dass bis dahin eine Annahme des Austrittsvertrages seitens des britischen Unterhauses erfolgt und es somit spätestens im Herbst zu einem geregelten Verlassen des Vereinigten Königreiches aus der EU kommt. Sollte der Austrittsvertrages früher angenommen werden, ist hierfür auch ein Termin vor dem 31.10.19 denkbar.

Welche Bedeutung hat die Ausgestaltung des Brexits auf den Milchmarkt? Wie entwickelt sich das Milchaufkommen? Bleibt europäische Ware am Weltmarkt wettbewerbsfähig?

Wichtige Zahlen und Fakten kompakt und verständlich aufbereitet

Die AMI-Marktexperten haben zu diesen und vielen anderen Fragen ausführliche Fakten und Daten in der Markt Bilanz Milch 2019 zusammengestellt. Das Jahrbuch zeigt aktuelle Trends an den deutschen und europäischen Märkten sowie in wichtigen Drittländern auf. Zusätzlich veranschaulichen AMI Markt Charts die Zusammenhänge. Marktbeteiligte erhalten durch die Bewertung der Einflussfaktoren auf das Marktgeschehen eine solide Grundlage für ihre strategischen Entscheidungen.

Die aktuellen und umfassenden Daten beleuchten den nationalen und internationalen Milchmarkt. Dazu gehören Erzeugung, Außenhandel, die Marktversorgung und Verbrauch von Milch und Milchprodukten. Über 250 Tabellen mit ausführlichen Zeitreihen bieten zudem umfangreiche Vergleichsmöglichkeiten mit den eigenen Unternehmens- und Branchendaten.

Die AMI Markt Bilanz Milch 2019 ist ab dem 18. April 2019 lieferbar. Die Buchausgabe im A5-Format hat 260 Seiten und kostet 249,10 EUR zzgl. 7 % MwSt. und Versand. Mit dem „eBook plus“ als pdf-Dokument werden zusätzlich alle Kennzahlen zu Deutschland, der EU und wichtigen Drittländern als Excel-Tabellen bereitgestellt. Die digitale Ausgabe steht ab sofort zum Download zum Preis von 394,80 EUR zzgl. 19 % MwSt. zur Verfügung.

Beide Versionen können bequem im AMI Shop online bestellt werden.

Beitrag von Andreas Gorn
Bereichsleiter Milchwirtschaft

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Getreide | Angebot

Jetzt anmelden zum AMI Web-Seminar Ölsaaten

15.04.2024 (AMI) – Die Rapspreise klettern langsam aus dem Keller während bei Sojabohnen wenig Luft nach oben ist. Hier drückt das reichliche Angebot auf die Kurse. Bei Raps sieht es mit der Marktversorgung knapper aus und auch bei Palmöl geht es aufgrund eines limitierten Angebots aufwärts.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Strukturdaten

Neu erschienen: Die Markt Bilanz Milch 2024

15.04.2024 (AMI) – Der Milchmarkt 2023 war von erheblichen Preisschwankungen gekennzeichnet. Zu Jahresbeginn dominierten im Zuge der hohen Anlieferungsmengen Preisrückgänge das Bild. Erst im Herbst mit dem sinkenden Rohstoffaufkommen erfolgte eine Trendwende und die Preise zogen auf Erzeuger- und Verarbeiterebene erneut an.   Mehr

Deutschland | Getreide | Preise

Neue AMI Markt Bilanz Getreide, Ölsaaten, Futtermittel

11.04.2024 (AMI) – Teils qualitativ und quantitativ schlechte Ernten, der Krieg in der Ukraine und die Konflikte im Nahen Osten mit Beeinträchtigungen der Schifffahrtswege beeinflussten die Getreide- und Ölsaatenmärkte. In der Saison 2023/24 überwogen bisher die schlechten Nachrichten. Die Warenströme haben sich verändert mit viel Bewegung an den Märkten. Die Preise gingen auf Talfahrt und stecken im Keller fest. Es ist eine turbulente Zeit für die Branche.   Mehr