Große Angebotslücke bei Aprikosen, Pfirsichen und Nektarinen
22 % weniger Aprikosen, Pfirsiche und Nektarinen
Der zurückliegende Winter im nördlichen Mittelmeerraum war ungewöhnlich mild. Selbst von Dezember bis Januar stieg das Thermometer teils auf über 25 °Celsius. Statt in die Winterruhe zu gehen standen die Obstbäume unter Stress. Dazu war der Blütenverlauf lang und sehr heterogen. Dennoch wurde bei Aprikosen, Pfirsichen und Nektarinen zu diesem Zeitpunkt mit einer durchschnittlichen Ernte gerechnet. Dann kam der Frost!
Vor allem die spanischen Anbaugebiete Aragon und Katalonien sowie das Rhônetal in Frankreich waren von den eisigen Temperaturen getroffen. Die stärksten Ernteausfälle mit teils über 80 % gab es in Norditalien. Das Minus für den Frischmarkt wird auf knapp 22 % geschätzt. Die damit erwarteten 2,8 Mio. t ist die kleinste Erntemenge seit 2003.
Weniger Mengendruck = ausgeglichener Markt?
Die Saison 2020 ist in den frühen Anbaugebieten gestartet. Aufgrund der kleineren Ernte wird mit einem geringeren Mengendruck, weniger Überschneidungen der einzelnen Produktionsgebiete und daher mit einer besseren Balance zwischen Angebot und Nachfrage und festeren Preisen als im Vorjahr gerechnet. Zumindest zu Beginn der Saison liegen die Erzeugerpreise fast doppelt so hoch wie im vorherigen Jahr.
Den ausführlichen Bericht zu der Steinobsternte im Mittelmeerraum mit Hintergrundinformationen und Übersichtsgraphiken können Sie in der Markt Woche Obst & Gemüse abrufen. Auch in Deutschland gab es im Mai noch Frostnächte, wie sind die Ernteerwartungen bei hiesigem Sommerobst? Wie stark ist die Konkurrenz durch Äpfel und Birnen in den Sommermonaten? Und vor allem: Welche Auswirkungen hat Covid-19 auf den Obstmarkt? Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den AMI Akademie Webinaren.
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Ursula Schockemöhle
Produktmanagerin Gartenbau
Tel. (040) 6505595-13
Autorin von Fachbeiträgen, vielfältige Kontakte zu Erzeugern und Händlern der Obstbranche.