Deutschland | Rohmilch | Erzeugerpreise

Weitere Anhebungen bei den Erzeugerpreisen im Mai

30.06.2021 (AMI) – Im Mai setzte sich der Anstieg der Erzeugerpreise für konventionelle Kuhmilch in Deutschland fort. Das Auszahlungsniveau der Vorjahre wurde dadurch in Richtung Jahresmitte zunehmend übertroffen. In weiten Teilen des Landes zahlten die Molkereien deutliche Aufschläge, nur im Süden fiel der Anstieg geringer aus.

Die ungewöhnlich festen Marktentwicklungen haben Anfang 2021 auch bei den Erzeugerpreisen zu einem untypischen Verlauf geführt. Das gedämpfte Milchaufkommen hatte ein begrenztes Angebot an Milchprodukten zur Folge. Dem stand jedoch eine rege Nachfrage, vor allem nach Pulverprodukten und Butter, gegenüber. Die sich daraus ergebenden Knappheiten zogen steigende Produktpreise nach sich, obwohl sich die Milchanlieferung bis Mai ihrem Saisonhoch näherte. Seit März schlagen sich die höheren Verwertungen der Molkereien auch in steigenden Auszahlungen für die Erzeuger nieder.

Das bundesweite Mittel für konventionell erzeugte Kuhmilch mit 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß stieg im Mai nach aktuellen Schätzungen der AMI um rund 0,8 Ct auf 34,8 Ct/kg. Damit wurde ein Niveau erreicht wie zuletzt zum Ende des Jahres 2018.

Der Vorsprung gegenüber dem Vorjahr hat sich dabei weiter auf 3,4 Ct vergrößert. Dies lag, neben den Aufschlägen im aktuellen Jahr, auch an den Corona-bedingten Preisrücknahmen im zweiten Quartal 2020. In den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres fielen die Erzeugerpreise im Schnitt um 0,8 Ct höher aus als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Da weitere Aufschläge zu erwarten sind, dürfte sich die Preisschere gegenüber 2020 über die Jahresmitte weiter öffnen. Das wird den Vorsprung in der kumulierten Betrachtung im weiteren Verlauf voraussichtlich noch erhöhen.

Wie stellte sich die Entwicklung der Erzeugerpreise in den einzelnen Regionen dar und wie sind die Aussichten für die kommenden Monate? Eine ausführliche Analyse zu den Preisen für konventionell erzeugte Milch finden Sie in unserem Online-Dienst Markt aktuell Milchwirtschaft.
Sie sind noch kein Kunde und möchten vom Expertenwissen der AMI profitieren? Dann nutzen Sie die Bestellmöglichkeiten in unserem Shop, und sichern Sie sich noch heute Ihren persönlichen Zugang zum Markt aktuell Milchwirtschaft.

Beitrag von Andreas Gorn
Bereichsleiter Milchwirtschaft

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Getreide | Angebot

Jetzt anmelden zum AMI Web-Seminar Ölsaaten

15.04.2024 (AMI) – Die Rapspreise klettern langsam aus dem Keller während bei Sojabohnen wenig Luft nach oben ist. Hier drückt das reichliche Angebot auf die Kurse. Bei Raps sieht es mit der Marktversorgung knapper aus und auch bei Palmöl geht es aufgrund eines limitierten Angebots aufwärts.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Strukturdaten

Neu erschienen: Die Markt Bilanz Milch 2024

15.04.2024 (AMI) – Der Milchmarkt 2023 war von erheblichen Preisschwankungen gekennzeichnet. Zu Jahresbeginn dominierten im Zuge der hohen Anlieferungsmengen Preisrückgänge das Bild. Erst im Herbst mit dem sinkenden Rohstoffaufkommen erfolgte eine Trendwende und die Preise zogen auf Erzeuger- und Verarbeiterebene erneut an.   Mehr

Deutschland | Getreide | Preise

Neue AMI Markt Bilanz Getreide, Ölsaaten, Futtermittel

11.04.2024 (AMI) – Teils qualitativ und quantitativ schlechte Ernten, der Krieg in der Ukraine und die Konflikte im Nahen Osten mit Beeinträchtigungen der Schifffahrtswege beeinflussten die Getreide- und Ölsaatenmärkte. In der Saison 2023/24 überwogen bisher die schlechten Nachrichten. Die Warenströme haben sich verändert mit viel Bewegung an den Märkten. Die Preise gingen auf Talfahrt und stecken im Keller fest. Es ist eine turbulente Zeit für die Branche.   Mehr