Welt | Rinder | Marktprognose

Knapp stabile Rindfleischerzeugung erwartet

01.12.2022 (AMI) – In den Prognosen über die weitere Entwicklung der globalen Rindfleischerzeugung wird für 2023 von einer Stagnation ausgegangen. Nachdem für das laufende Jahr eine Zunahme von 1,4 % erwartet wird, dürfte sich die Produktion im Jahr 2023 annähernd stabilisieren.

Allerdings wird für den größten Rindfleischerzeuger in der Welt, den USA, von einer Verringerung um 6,3 % ausgegangen. Diese wird durch eine steigende Erzeugung in Brasilen, China und Indien wieder ausgeglichen. Aufgrund von längeren Dürreperioden in den USA kam es dort zu vermehrten Rinderschlachtungen, die in der Folge die Rinderherde deutlich verkleinern werden. Für den Verbrauch wird eine ähnlich stabile Entwicklung prognostiziert wie bei der Erzeugung. Der Außenhandel dürfte insgesamt an Bedeutung im nächsten Jahr verlieren.

Verbrauch bleibt auf dem Niveau von 2022

Parallel zur Stabilisierung der Rindfleischherstellung dürfte auch von einer unveränderten Entwicklung beim Konsum auszugehen sein. Aufgrund der geringeren Verfügbarkeit von Rindfleisch in den USA, sollte dort der Verbrauch stärker zurückgehen. Dagegen werden Steigerungen des Rindfleischkonsum in China, Brasilien und Indien erwartet. Die Nachfrage wird zusätzlich durch das hohe Preisniveau bei gleichzeitig für viele Verbraucher gesunkener Kaufkraft eingeschränkt.

Außenhandel verliert an Bedeutung

Deutlich geringere Aktivitäten werden für den Außenhandels im Jahr 2023 vorhergesagt. Dies wird zum großen Teil auf den reduzierten Importbedarf von China aufgrund des starken Ausbaus der einheimischen Produktion zurückgeführt. Dennoch dürfte China mit fast einem Viertel aller Einfuhren auch im kommenden Jahr das wichtigste Importland bleiben. Bei den Ausfuhren sollte Brasilien mit einem Marktanteil von 24 % erneut das wichtigste Exportland sein. Einen größeren Ausbau der Exporte von Rindfleisch wird bei Australien im kommenden Jahr erwartet. Die Produktion hat sich dort, nach Rückgängen durch Dürre und Futterknappheit in den Vorjahren, wieder erholt.


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Beitrag von Mechthild Cloppenburg
Marktexpertin Fleischwirtschaft
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