Sommerloch am Bio-Geflügelmarkt?
Nach der Europameisterschaft in Deutschland kann unter dem Strich keine positive Bilanz am Bio-Geflügelmarkt gezogen werden. Einige Vermarkter zeigten sich enttäuscht von der Vermarktungssituation. Sie hatten mit einer höheren Nachfrage, auch durch den internationalen Tourismus zur EM, gerechnet. Das unbeständige Wetter hat nicht zum Grillen animieren können. Nun berichten viele Bio-Geflügelhalter von einem Sommerloch in der Nachfrage. Mit Beginn der Urlaubszeit gegen Ende des zweiten Quartals sank bei einigen direktvermarktenden Tierhaltern der Absatz. Es fehlt an Verbrauchern im Konsum.
Generell sind viele Bio-Geflügelhalter aber wieder positiv von der Marktentwicklung gestimmt. Der Absatz hat sich größtenteils wieder von der Nachfrageflaute seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine erholt. Im Jahr 2022 und 2023 hat die hohe Inflation die Verbraucher beim Kauf von Bio-Geflügel gebremst. Gerade bei Geflügelfleisch ist der Preisabstand zwischen der konventionellen und der ökologischen Produktionsschiene im Lebensmitteleinzelhandel besonders groß, sodass die Verbraucher vermehrt zum preisgünstigeren Produkt griffen.
Die durchschnittlichen Erzeugerpreise für ganze Bio-Jungmasthühner in der Direktvermarktung stiegen im zweiten Quartal 2024 um 2 % im Vergleich zum Vorjahresquartal und haben sich damit nur leicht gefestigt. Die Erzeugerpreise für Teilstücke in der Direktvermarktung sind im zweiten Quartal 2024 besonders für Hähnchenschenkel gestiegen. Die anderen Teilstücke, wie z.B. Hähnchenbrust, verteuerten sich weit weniger stark. Preisstabiler als die Direktvermarktung zeigt sich im Jahresvergleich der Bio-Geflügelverkauf an Schlachtunternehmen. Die Abgabepreise für ganze Bio-Jungmasthühner an Schlachtereien gaben leicht nach.
Bio-Anteil steigt leicht
Laut der Landwirtschaftszählung 2023 des Statistischen Bundesamtes (Destatis) gab es in Deutschland 510 Betriebe, die 1,76 Mio. Bio-Masthühner hielten, insgesamt 2,0 % des Gesamtbestandes. Die ökologische Hähnchenmast stellt in Deutschland also nach wie vor eine Nische dar. Die Haltungsbedingungen für Bio-Masthühner sind strenger, einschließlich niedrigerer Besatzdichten und Zugang zu Grünauslauf. Jedoch stieg der Bio-Anteil in den vergangenen Jahren leicht. Bei der ökologischen Geflügelproduktion hat Niedersachsen die Nase vorn. Im vergangenen Jahr wurden in diesem Bundesland 31 % der deutschen Bio-Masthühner gehalten. In Bayern waren es 24,2 % und in Mecklenburg-Vorpommern 15,9 %.
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Laura Riegert
Junior Produktmanagerin Ökolandbau
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